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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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versuchte ich sie zu locken. »Wir würden auch gerne ein paar Fotos haben. Das wäre doch eine tolle Publicity für Sie.«
    Bunny richtete sich auf ihrem Hocker auf, als ich die Fotos erwähnte. »Und was wollen Sie von mir wissen?«
    Haben Sie ihn getötet? Aber ich vermutete, dass allzu große Offenheit hier nicht angebracht war. In Law & Order wickelten sie die Verdächtigen immer erst ein. Also sagte ich so beiläufig wie möglich: »Ich habe gehört, dass Sie und Greenway sich nahestanden.«
    Sie lächelte süffisant. »Das könnte man so sagen.«
    Ich hatte das Gefühl, dass ich die nächste Frage bereuen würde. »Wie nahe?«
    Bunny zog eine Augenbraue hoch. »Ich habe gelegentlich mit ihm gefickt, wenn Sie das wissen wollen.«
    Wenigstens nahm sie kein Blatt vor den Mund.
    »Richtig. Also, wann haben Sie Greenway das letzte Mal, äh, gesehen?«
    Sie saugte heftig an ihrer Zigarette. »Letzten Donnerstag.«
    Ich horchte auf. Donnerstag hatte Richard unsere Verabredung zum Abendessen abgesagt, um sich mit Greenway zu treffen. Ich fragte mich, ob Bunny auch dort gewesen war.
    »Und was haben Sie gemacht?«
    »Wir haben im La Petit’s zu Abend gegessen, diesem total teuren Laden auf dem Ventura Boulevard. Dann hatte er ein Treffen mit seinem Anwalt. So ein Ken im Anzug.«
    Hey! Das war mein Ken, von dem sie da sprach. Aber jetzt, als sie es erwähnte, musste ich zugeben, dass Richard wirklich ein bisschen wie Ken aussah. Perfekte Plastikfassad e – innen hohl. Hmpf.
    »Wissen Sie, worum es bei dem Meeting ging?«
    Sie legte den Kopf schief und musterte mich. »Keine Ahnung. Irgendwas Geschäftliches. War mir doch egal.«
    Meine Hoffnung schwand. Selbst wenn Pornostar-Barbie bei dem Treffen zwischen Richard und Greenway anwesend gewesen wäre, bezweifelte ich, dass irgendetwas davon in ihren silikongefüllten Kopf vorgedrungen war.
    »Dann haben Sie ihn seit Donnerstag also nicht mehr gesehen?«
    Sie blies eine lange Rauchfahne hinauf zur Decke. »Nein. Ich habe Schluss gemacht.«
    »Wirklich? Warum?« Ehrlich gesagt, schienen mir Greenway und Bunny das perfekte Paar zu sein.
    »Weil ich einen Tanga in seiner Tasche gefunden habe.«
    »Von seiner Frau?«
    Bunny lächelte wieder anzüglich. »Süße, Ehefrauen tragen so etwas nicht. Das war ein durchsichtiger Tanga mit Leopardenmuster. Er hat mit einer anderen gevögelt.«
    Ich war ziemlich sicher, dass mein Blick zu dem Bett wanderte, wo Bunny gerade ihre Szene gedreht hatte. Es fiel mir schwer zu glauben, dass sie eine Verfechterin der Monogamie war.
    »Hey, das hier ist nur ein Job«, sagte sie, wie um sich zu verteidigen. »Bei der Arbeit täusche ich vor. Mit Devon und mir, das war echt. Und als er es mit einer anderen trieb, wollte ich nicht mehr mitmachen.«
    Verständlich.
    »Haben Sie eine Idee, wem der Tanga gehört hat?«
    Bunny grinste wieder. »Irgendeiner Schlampe. Ich glaube, er hat sie in der Mittagspause gebumst. Dann ging er nämlich nie ans Telefon.«
    »Also, nur der Vollständigkeit halber: Wo waren Sie gestern Nacht?« Gründlichkeit konnte nicht schaden, auch wenn Bunny auf meiner Liste der Verdächtigen gerade nach unten gerutscht war.
    »Hier. Ich habe eine Szene für Heiße Früchtchen gedreht.«
    »Okay. Na dann will ich, äh, Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen.« Ich wollte ihr die Hand schütteln, überlegte es mir dann aber anders. Man wusste ja nicht, wo die gerade gewesen war. Stattdessen winkte ich zum Abschied, drehte mich um und wandte mich dem Ausgang zu.
    »Hey, warten Sie mal!«
    Ich fuhr herum. »Ja?«
    »Was ist mit den Fotos?«
    Richtig, die Fotos. »Der Fotograf kommt morgen hierher«, log ich. Mensch, ich wurde wirklich immer besser. »Danke noch mal!«
    Zurück in meinem Jeep, zückte ich wieder meine Verdächtigenliste. Ich war nicht hundertprozentig davon überzeugt, dass Pornostar-Barbie nicht meine Blondine war, aber ich traute ihr nicht zu, sich in Greenways Buchhaltung einzuhacken und zwanzig Millionen verschwinden zu lassen. Sie schien mir nicht gerade die hellste Birne im Leuchter zu sein. Ich notierte »Leopardentanga, mittägliches Treffen« unter »Blondine mit Absätzen«. Hmm m … Bunny hatte recht. Es hörte sich wirklich nach Schlampe an.
    Ich fuhr gerade wieder auf die 405 und beobachtete, wie die Sonne als dunstige, glühende Kugel hinter den Hügeln verschwand, als mein Handy klingelte. Stiefpapa. Oh Mist, was hatte ich jetzt wieder vergessen?
    »Hallo?«
    »Wo bist du?«
    »Auf der 405.

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