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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Warum?«
    »Gut. Weil deine Mutter schon im Sixpack ist und anfängt, sich Sorgen um dich zu machen.«
    Oh Schreck! Ich schlug mir mit der flachen Hand an die Stirn. Sixpack . »Richtig. Ich bin gerade auf dem Weg dahin.«
    Stiefpapa stieß einen Seufzer der Erleichterung in den Hörer. »Gut. Für einen kurzen Moment dachte ich, du hättest es wieder vergessen.«
    »Wer, ich? Niemals.«
    Stiefpapa schwieg. »Mads, in letzter Zeit wirkst du ein wenig zerstreut. Beschäftigt dich etwas?«
    Beinahe wäre ich in irres Gelächter ausgebrochen.
    »Mir geht’s gut.« Ha! »Tut mir leid, Ralph, ich muss auflegen. Ich fahre jetzt durchs Tal.«
    Ich beendete das Gespräch und wechselte schnell auf die rechte Spur, um die Ausfahrt in Richtung Sixpack zu nehmen.
    Was für eine Woche! Nutten, Pornostars und nun auch noch Stripper.

13
    Das Sixpack befand sich zwischen La Brea und Highland in einer alten Mondscheinkneipe, die heute das Mekka der Junggesellinnen, Geschiedenen und abenteuerlustigen Hausfrauen war. Innen dominierte die Farbe schwarz. An den Wänden entlang standen pinkfarbene Samtsofas, in der Mitte des Raumes befand sich ein Laufsteg, umgeben von lilafarbenen Tischen und Stühlen. Horden von Frauen im mittleren Alter mit Dollarscheinen in der Hand kreischten wie Teenager bei einem Hilary-Duff-Konzert. Ich entdeckte Mom und Mrs Rosenblatt an einem der Tische am Ende des Laufstegs. Neben ihnen johlte wild ein Cowgirl im Calamity-Jane-Look, als Bob, der Feuerwehrmann, auf die Bühne trat.
    »Mads!«, überschrie meine Mutter das schrille Kreischen. Von ihrem Schock über die verschwundene Klippe war ihr nichts mehr anzumerken. In der einen Hand einen Cosmopolitan, wippte sie mit dem Kopf im Rhythmus der lauten Musik. Heute Abend hatte Mom sich in ihre Partykleidung geworfen: ein schwarzes Stretch-Neckholder-Top, leider ohne den dringend notwendigen BH , gepunktete Caprihose und rote Converse. Zur Feier des Tages hatte sie den blauen Lidschatten großzügig bis hoch zu den Augenbrauen verteilt. Mrs Rosenblatt saß neben ihr am Tisch in einem lila geblümten hawaiianischen Tunikakleid, das perfekt zu den beiden Stühlen passte, auf denen sie saß.
    »Amüsiert ihr euch gut?«, fragte ich und umarmte meine Mutter.
    »Und wie! Oh Gott, Mads, ist er nicht gut gebaut?«
    Ich sah hoch zu Bob, dem Feuerwehrmann, der außer Stiefeln und Hosenträgern nicht mehr viel am Leibe trug. Als mein Blick zu seinem knappen roten Tanga wanderte, musste ich sofort daran denken, wie lange es her war, dass ich das letzte Mal mit einem Mann geschlafen hatte.
    »Sieh dir an, wie gut er ausgestattet ist«, sagte Mrs Rosenblatt, als wenn sie meine Gedanken gelesen hätte. »Er erinnert mich an meinen vierten Mann, Lenny. Lenny war zwar ein echter Schmock, aber er war mit einem riesigen Schwengel gesegnet.«
    »Das ist doch gar nichts. Du solltest mal meinen Ralphie sehen.« Mom hielt beide Zeigefinger fünfundzwanzig Zentimeter auseinander und wackelte mit den Augenbrauen. Mom und Sex, das war ein Bild, das ich eindeutig nicht in meinem Kopf haben wollte.
    »Maddie, du hast es geschafft!« Das begeisterte Cowgirl drehte sich um. Natürlich. Ich hätte es wissen müssen. Dana.
    »Hübsche Stiefel, Cowgirl«, sagte ich.
    »Ich bin direkt von einem Dreh gekommen. Ein Werbespot für Charmin.«
    »Das Toilettenpapier.«
    »Cowboys stehen für Stärke. Niemand will schwaches Toilettenpapier. Also sprich«, sagte sie und lehnte sich näher, »wie kommst du mit deiner Suche voran?«
    Ich berichtete ihr von meiner Theorie mit der Geliebten, unterbrochen von ihrem gelegentlichen Johlen, als Bob, der Feuerwehrmann, sich seiner Hosenträger entledigte, und endete mit meinem Besuch in den Studios von Big Boy und Pornostar-Barbie.
    »Sagtest du Bunny Hoffenmeyer?«, fragte Mrs Rosenblatt, die plötzlich mit einem frischen Drink hinter mir stand.
    »Ja. Warum? Kennen Sie sie?«
    »Mein Lenny hatte früher beruflich mit ihr zu tun.«
    Ich blinzelte verblüfft. »Was meinen Sie mit ›er hatte beruflich mit ihr zu tun‹? Waren Sie mit einem Pornostar verheiratet?« Ich rümpfte die Nase.
    »Nein, nein, nein! Obwohl Lenny sicher das Talent dazu gehabt hätte. Aber er war Versicherungsmakler. In diesem Geschäft braucht man gute Versicherungen. Als Eigentümerin von Big Boy hat Bunny ihm viele Kunden eingebracht.«
    »Moment ma l – Eigentümerin?« Ich hatte Bunny für ein minderbemitteltes Doppel-D gehalten, nicht für eine clevere Unternehmerin.
    »Aber ja.

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