Spionin wider Willen: Fall 1 für Markus Neumann und Janna Berg (German Edition)
beschreiben.«
»Werde ich das?«
»O ja, es sei denn, Sie wollen, dass ich Ihrer kleinen Freundin hier eine Kugel in den Schädel jage.«
Jannas Augen weiteten sich vor Entsetzen.
Markus sah sie für einen Moment von der Seite an. Seine Miene verzog sich nicht im Mindesten. »Das Lagerhaus wird überwacht.«
»Nur solange, bis Sie die Überwachungstechnik ausschalten, Neumann. Wir wissen nämlich zufällig, dass Sie an den Sicherheitssystemen des Instituts mitgearbeitet haben.« Pitt nickte bedeutsam. »Sie geben uns den Code heraus, den Meuser in seinen Sachen versteckt hat.«
»Hat er das?«
»Das wissen Sie doch nur zu gut. Oder weshalb sonst haben Sie seiner Hütte einen Besuch abgestattet? «
Markus ging nicht darauf ein. »Und dann?«
Nun antwortete doch der Blonde. »Dann werden wir dem Institut mitteilen, dass wir die Herausgabe der DVD fordern. Gegen das Leben von Ihnen beiden.«
12
Waldrand bei Heimerzheim
Jagdhütte von Bernd Meuser
Freitag, 22. Juli, 12:10 Uhr
»Verfluchter Mist.« Thomas Wörner warf den Feuerlöscher beiseite und beugte sich über das Häuflein verschmorten Leders am Boden der Jagdhütte.
Melanie Teubner gesellte sich mit einer eisernen Greifzange zu ihm und hob vorsichtig ein Stück der verbrannten Masse an. »Das ist ein Portemonnaie. Ich nehme es mal mit, obwohl ich nicht glaube, dass da noch was zu retten ist. Alles verschmort. Ist das da ein Handy?«
Thomas nickte. »Ja, aber ein altes Modell, nicht das von Markus. Das habe ich hier drüben gefunden.« Er deutete auf die Stelle, an der das zerstörte Mobiltelefon lag. »Jemand hat es auseinandergenommen, damit wir das GPS-Signal verlieren, und dann einen Stepptanz darauf aufgeführt.«
»Also steckt Markus in Schwierigkeiten«, stellte Melanie mit Besorgnis fest.
»Scheint so. Sein Auto steht ja vor der Hütte – nicht abgeschlossen. Ich wüsste nur gerne, wer die Zivilistin ist, die er bei sich hat.«
»Na, wer wohl!« Melanie verdrehte die Augen. »Diese Janna Berg vermutlich.«
»Weshalb sollte er mit ihr unterwegs sein?«, wunderte Thomas sich.
»Er ist heute Morgen noch vor dem Meeting wie von der Tarantel gestochen weggefahren«, erklärte Melanie ungeduldig. »Vorher hat ihn jemand angerufen. Die Nummer gehört laut Daten in seinem Computer zu ihrem Handy.«
»Du hast in seinem Computer geschnüffelt?« Thomas hob überrascht den Kopf.
Melanie winkte verärgert ab. »Ich habe lediglich die Datenbank seiner Handy-Synchronisation abgerufen, nachdem sein Notruf kam. Das ist doch wohl Standard, oder etwa nicht?«
»Ist ja schon gut. Musst mir ja nicht gleich an die Kehle springen.« Thomas schüttelte den Kopf über Melanies aggressiven Tonfall. »Fakt ist jedenfalls, dass die beiden verschwunden sind – und zwar ohne dass wir sie orten können. Die Fahndung nach dem grünen Focus ist zwar raus, aber davon verspreche ich mir nicht allzu viel. Wir müssen sie irgendwie finden.«
»Du bist gut.« Melanie blickte sich in der leeren Hütte um. »Sie könnten jetzt überall sein.«
»Aber sie sind noch nicht lange weg. Das Feuer hätte sonst schon auf die gesamte Hütte übergegriffen.« Thomas winkte ihr, ihm nach draußen zu folgen. »Lass uns dem Team Bescheid geben, damit sie hier aufräumen und die Spuren sichern. Dann schauen wir, ob es in der Umgebung irgendwelche Hinweise auf den Verbleib der beiden gibt.«
***
Köln Bickendorf, Rochusstraße
Lagerhaus
Freitag, 22. Juli, 13:20 Uhr
Ohne Eile ging Markus auf den Hintereingang des Gebäudes zu, in dem das Institut den Nachlass von Agenten verwaltete. Einen Pförtner gab es nicht; was hier eingelagert wurde, war nicht als geheim klassifiziert. Dennoch gab es natürlich ein Sicherheitssystem, das es nun auszuschalten galt. In seinem Rücken spürte er die Blicke der beiden Terroristen. Der eine – Pitt – hielt Janna eine Waffe an die Schläfe, was Markus zwang, sich an die Anweisungen der Männer zu halten. Selbstverständlich würde er niemals eine unschuldige Zivilistin in Gefahr bringen. Er ärgerte sich, dass sie überhaupt in diese Situation geraten waren. Warum hatte er Janna Berg nicht gleich ins Institut gebracht und sich allein auf die Suche nach dem Code gemacht? Nun musste er sich nicht nur selbst aus dieser Klemme befreien, sondern auch sie beschützen. Es kam nicht infrage, dass ihr auch nur ein Haar gekrümmt wurde.
Während er den Sicherheitscode in die kleine Box beim Hintereingang eingab und dann – wie im Institut –
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