Spionin wider Willen: Fall 1 für Markus Neumann und Janna Berg (German Edition)
ihn gefunden haben. Was dachten Sie denn? Aber hoffen Sie lieber, dass der Code hier im Lagerhaus ist. Wer weiß, was wir sonst zum Zeitvertreib mit dem hübschen Rotschopf alles anstellen werden.«
Jannas Blick irrte zu dem Mixer zurück. Er lag seitlich hinter ihr in Griffweite. Sie musste nur …
»Ihr rührt sie nicht an«, knurrte Markus.
»Ach nein?«
Sehr vorsichtig und langsam erhob Janna sich von dem Hocker. Pitt stand schräg vor ihr, war jetzt ganz auf das Gespräch mit Markus konzentriert.
»Nein. Und solltet ihr auch nur daran denken, kriegt ihr es mit mir zu tun.«
»Oh, tatsächlich?« Sichtlich amüsiert machte Pitt einen Schritt auf Markus zu. »Steht sie etwa unter Ihrem persönlichen Schutz? Das wird ihr rein gar nichts nützen. Im Gegenteil. Sie werden dabeisitzen und gar nichts tun, Neumann.«
Janna umfasste mit beiden Händen den Griff des Handmixers so gut es mit den Fesseln ging und drehte sich vorsichtig in Pitts Richtung.
»Seien Sie da mal nicht zu sicher«, konterte Markus, der offenbar begriffen hatte, dass sie etwas vorhatte, da er Pitt weiterhin mit einem Gespräch ablenkte.
Sie machte einen Schritt in Pitts Richtung, hob den Mixer und drückte ihm die Quirle fest in den Rücken. »Keine Bewegung!«, rief sie.
Pitt erstarrte. »Was …?«
»Die Waffe runter«, sagte Janna und wunderte sich, dass ihr die Stimme gehorchte. Das Blut rauschte in ihren Ohren und ihr Herz raste vor Angst.
Pitt rührte sich zunächst nicht. Janna verstärkte den Druck mit den Quirlen und betätigte in ihrer Verzweiflung das metallene Schalträdchen des Mixers. Das Geräusch erinnerte sehr entfernt an das Entsichern einer Waffe. Pitt ließ den Arm mit der Pistole sinken.
Beinahe in der gleichen Sekunde schoss Markus von seinem Sitzplatz hoch. Ein gezielter Tritt, und die Waffe flog Pitt aus der Hand und schlitterte unter eines der Regale.
Janna sprang zur Seite, gerade rechtzeitig, denn ein weiterer harter Tritt traf den Terroristen gegen die Brust und schleuderte ihn gegen eines der Regale. Er krachte mit dem Kopf gegen einen Holm und sank bewusstlos zu Boden.
Janna starrte ihn verblüfft an.
»Schnell, binden Sie mich los!« Markus war mit zwei Schritten bei ihr und drehte sich so, dass sie an seine Hände herankam.
Mit fliegenden Fingern bemühte sie sich, den Strick zu lösen. Als sie es geschafft hatte, wandte er sich wieder um und löste seinerseits ihre Fesseln. »Warum haben Sie ihm den Mixer nicht einfach über den Schädel gebraten?«
»Was?«
Markus legte einen Finger an die Lippen, denn auf der Treppe wurden Schritte laut. »Verschwinden Sie«, raunte er. »In den hinteren Raum!«
Janna rannte zu der Tür, die diesen Lagerraum mit dem nächsten verband, und versteckte sich dahinter. Vorsichtig lugte sie um das Türblatt herum und konnte beobachten, wie Markus sich neben dem Eingang postierte. Vor der Tür wurden die Schritte langsamer. Der Blonde schien zu spüren, dass etwas nicht stimmte. Vielleicht hatte er durch den Türspalt auch Pitt gesehen, der neben dem Regal am Boden lag. Er stieß die Tür weiter auf, dann fluchte er laut und zückte seine Pistole. Janna wusste, dass sie sich hätte verstecken müssen, doch sie konnte sich nicht von der Stelle rühren. Zum Glück stand sie so, dass man sie vom anderen Raum aus nicht sehen konnte. Sie sah den Terroristen vor der Tür und Markus, der auf der anderen Seite wartete. Einige Sekunden war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Der Blonde machte einen Schritt vorwärts, entsicherte seine Waffe. Doch er kam nicht dazu, sie zu benutzen. Bei seinem nächsten Schritt schnellte Markus‘ Bein hoch, sein Fuß traf den Blonden an der Hand. Ein Schuss löste sich.
Janna sprang hinter der Tür in Deckung. Sie hörte etwas scharren, dann ein Gerangel. Ängstlich lugte sie erneut um die Ecke.
Die beiden Männer kämpften um die Waffe. Markus hatte die Handgelenke des Blonden umfasst und versuchte, ihn gegen die Wand zu drängen. Doch der Terrorist war kräftig und gab nicht so rasch auf. Schließlich gelang es ihm, Markus mit einem Tritt am Oberschenkel zu treffen.
Markus taumelte zurück, fing sich jedoch sofort wieder, wirbelte herum und traf seinen Gegner mit dem rechten Fuß in den Magen. Der Mann ging zu Boden, die Waffe flog in eine Ecke des Raumes. Markus packte den Blonden, brachte ihn wieder auf die Beine. Der holte bereits zu einem neuen Schlag aus, der Markus an der Schläfe traf und ihn gegen
Weitere Kostenlose Bücher