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Spionin wider Willen: Fall 1 für Markus Neumann und Janna Berg (German Edition)

Spionin wider Willen: Fall 1 für Markus Neumann und Janna Berg (German Edition)

Titel: Spionin wider Willen: Fall 1 für Markus Neumann und Janna Berg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mila Roth
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die Handfläche auf den quadratischen Scanner legte, arbeitete es in seinem Kopf. Augenblicklich waren sie nicht in Lebensgefahr, denn die Terroristen wollten ja schließlich einen Deal mit dem Institut machen. Aber sobald sie die DVD in Händen hielten, wäre es mit dieser Sicherheit vorbei. Er machte sich nicht die geringsten Illusionen. Im Augenblick der Übergabe waren sie nicht nur wertlos für die Terroristen, sondern darüber hinaus eine Gefahr. Also musste er auf Zeit spielen.
    Als sich die Tür öffnete, gab er einen weiteren Code ein, mit dem er die Überwachungskameras und das Alarmsystem ausschaltete. Dabei drückte er unauffällig auf den kleinen schwarzen Kommunikationsknopf, dessen Signal direkt in die Zentrale des Instituts übertragen wurde. Damit konnte er seine Kollegen zwar verständigen, aber diese würden lediglich wissen, dass jemand aus dem Lagerhaus um Rückruf bat. Alarm zu schlagen, war so nicht möglich. Er konnte nur hoffen, dass jemand eins und eins zusammenzählen würde, da ja inzwischen das GPS-Signal seines Handys schon eine ganze Weile ausgefallen war.
    Ruhig, mit der betont gelassenen Miene, die er sich für solche Situationen antrainiert hatte, ging er zum Wagen zurück. »Die Tür ist offen«, sagte er.
    Sogleich fesselte Pitt ihm wieder die Hände – diesmal auf dem Rücken – und stieß ihn vorwärts. Janna wurde ebenfalls aus dem Kadett gezerrt. Er konnte ihren beschleunigten Atem hinter sich hören und hoffte, er würde sie wieder heil hier herausbringen. Himmel, sie hatte zwei Kinder, für die sie verantwortlich war!
    »Sie gehen voran, Neumann«, sagte der Blonde, der sich ihnen noch immer nicht vorgestellt hatte, wobei es wohl auch bleiben würde. »Zeigen Sie uns, wo Meusers Sachen aufbewahrt werden.«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Markus kühl. »Wahrscheinlich sind sie im gesamten Gebäude verteilt. Das Inventar wird hier nach Wertstoffgruppen unterteilt eingelagert.«
    »Tja, dann wird es wohl ein langer Nachmittag für uns«, konstatierte der Blonde. »Ich würde vorschlagen, wir fangen bei der Elektronik an. Wenn Meuser die Daten auf einer DVD verewigt hat, dann vielleicht auch den Code, nicht wahr? Vielleicht steckt er auch in einem Gerät – dem Fernseher zum Beispiel. Also – worauf warten Sie?« Er stieß Markus unsanft an.
    Gemeinsam gingen sie durch die vorderen beiden Räume des Lagerhauses und stiegen dann eine Treppe ins Obergeschoss hinauf.
    »Das ist doch schon mal ein Anfang.« Pitt blickte sich erfreut im ersten Raum um, an dessen Wänden sich deckenhohe Regale aufreihten, die mit allen Arten von elektronischen Geräten vollgestellt waren, vom elektrischen Dosenöffner bis hin zu Hightech-Satellitenabhöranlagen.
    Janna sog hörbar die Luft ein und sah sich mit großen Augen um. Markus konnte ihre Reaktion nachvollziehen. Er kam nicht gern hierher. Dieses Lagerhaus war eine unangenehme Erinnerung an die Vergänglichkeit des Lebens. Alles, was sich hier befand, hatte einmal Menschen gehört. Menschen, die für den Dienst an ihrem Land gestorben waren.
    »Setzen«, bellte der Blonde Markus an und deutete auf eine Holzkiste, die mitten im Raum stand.
    Er gehorchte.
    »Sie auch«, forderte Pitt Janna auf. »Aber hier drüben. Wir wollen doch nicht, dass ihr beiden auf dumme Gedanken kommt.« Er stieß Janna auf einen Hocker in der Nähe eines der Regale.
    Markus suchte ihren Blick. Sie wirkte einigermaßen gefasst, zum Glück schien sie doch nicht der hysterische Frauentyp zu sein.
    ***
    Janna ließ ihren Blick wieder und wieder durch den Raum wandern. Etwas Ähnliches hatte sie noch nie gesehen. Die merkwürdigsten Gerätschaften waren hier in den Regalen versammelt, von denen sie sich nicht einmal vorstellen konnte, wozu sie wohl benutzt wurden. Und daneben lagen ganz normale Gegenstände des Alltags aufgereiht: Radiowecker, Fernseher, Küchenmaschinen, ein Raclette-Grill, Handmixer, Toaster … Dieser Raum gab ihr das ungute Gefühl, in die Privatsphäre von Verstorbenen einzudringen. Diese Gegenstände hatten schließlich alle einmal jemandem gehört. Agenten, die im Dienst getötet worden waren. Sie spürte eine Gänsehaut über ihren Rücken kriechen.
    Fragend schaute sie zu Markus, der aufrecht und mit aufmerksamer Miene auf der Kiste saß – nur drei Schritte von ihr entfernt. Als sich ihre Blicke trafen, verzog er die Lippen fast unmerklich zu einem aufmunternden Lächeln.
    Janna atmete tief durch. Markus Neumann würde sie beschützen,

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