Spionin wider Willen: Fall 1 für Markus Neumann und Janna Berg (German Edition)
wieder ganze Arbeit geleistet.«
»So, hat er das?« Mit hochgezogenen Brauen musterte Walter seinen Agenten.
Markus verzog keine Miene. »Wir haben die Kerle und den Code, reicht das nicht?«
»Ich muss ja zum Glück nicht den Papierkram erledigen«, neckte Melanie, wurde aber sogleich wieder ernst. »Wir haben die DVD mit dem Code gleich zur Analyse gebracht. Bis heute Abend müssten die ersten Ergebnisse vorliegen.«
»Entschuldigen Sie bitte«, meldete Janna sich unsicher zu Wort. »Was ist denn jetzt mit meiner Handtasche, meinen Papieren und so?«
»Ihre Handtasche?«, fragte Walter verdutzt. »Was soll damit sein?«
»Ach ja, das hatte ich ganz vergessen.« Markus richtete sich ein wenig in seinem Sessel auf, zuckte jedoch zusammen, denn die Blessuren, die er sich bei dem Zweikampf zugezogen hatte, schienen sich bemerkbar zu machen. »Dieser Pitt hat auf Bronsfelds Anweisung Frau Bergs Handtasche samt Inhalt verbrannt und ihr Handy zerstört.« Er knirschte mit den Zähnen. »Offenbar dachten sie, wir hätten Frau Berg mit Überwachungs-Equipment ausgestattet. Mein Handy musste auch dran glauben.«
»Wir haben es schon eingesammelt«, bestätigte Melanie. »So, dann waren das also Ihre Sachen, Frau Berg. Das ist ja wirklich ärgerlich.«
»Und was mache ich jetzt?« Fragend blickte Janna zu Walter, der sich daraufhin von seinem Platz hinter dem Schreibtisch erhob und auf sie zuging. »Keine Sorge, Frau Berg. Wir kümmern uns darum, dass Ihre Papiere und alles, was Sie dabei hatten, unverzüglich ersetzt werden.«
»In der Tasche war meine Geldbörse, mein Ausweis, mein Führerschein, meine Bankkarte … Der Mann … Bronsfeld hat auch mein Bargeld gestohlen. Nur meinen Schlüsselbund habe ich noch, weil ich den nie in die Handtasche stecke, sondern immer in meine Hosentasche.«
»Wie gesagt, wir kümmern uns darum, Frau Berg. Machen Sie sich keine Gedanken. Herr Neumann wird Sie nach Hause bringen. Bitte geben Sie meiner Frau nur vorher kurz an, was sich alles in Ihrer Handtasche befunden hat.« Er nickte Gerlinde zu, die neben der Tür gewartet hatte, woraufhin sie eine einladende Geste in Jannas Richtung machte. »Kommen Sie, wir erledigen das gleich.«
Zögernd stand Janna auf und folgte ihr nach draußen zu deren Schreibtisch.
Walter sah ihr aufmerksam nach, dann wandte er sich Markus zu. »Mit einem Mixer, ja?«
Melanie kicherte verhalten. »Ein toller Hausfrauentrick. Sollte ich mir vielleicht merken.«
Markus warf ihr einen strafenden Blick zu. »Ich hatte keine Ahnung, was sie vorhat. Aber anders hätte ich vielleicht keine Gelegenheit gehabt, die Kerle auszuschalten.«
»Eine ausgesprochen geistesgegenwärtige und mutige Aktion«, befand Walter und lächelte in sich hinein. »Mir scheint, diese Frau hat einiges auf dem Kasten.«
»Was wollen Sie damit sagen?« Misstrauisch beäugte Markus seinen Vorgesetzten.
Dieser hob die Schultern. »Gar nichts, gar nichts. Nur, dass wir solche Leute immer gut gebrauchen können.«
Entsetzt sprang Markus auf. »Das ist nicht Ihr Ernst!«
»Warum denn nicht?« Walter schmunzelte. »Sie ist klug, verantwortungsbewusst, findig. Ich wüsste nicht, was dagegen spräche, sie in die Liste unserer zivilen Helfer aufzunehmen.«
»Sie hat nicht die geringste Ahnung von der Geheimdienstarbeit«, warf Melanie ein.
»Das kann man alles lernen.«
»Sie hat zwei kleine Kinder!« Markus verschränkt die Arme vor der Brust.
Walter legte den Kopf schräg. »Ein Grund, gut auf sie achtzugeben. Das wäre übrigens eine Sache, die Ihnen ganz sicher nicht schaden könnte, Markus. Sie gehen zu viele Risiken ein. Herr Dr. Schwartz hat Sie bereits höchstselbst darauf hingewiesen. Eine Frau wie Janna Berg als Partnerin veranlasst Sie vielleicht dazu, künftig ein bisschen vorsichtiger zu agieren.«
Markus starrte ihn entgeistert an. »O nein, Walter. Das können Sie nicht machen. Ich bin ein hoch qualifizierter Agent und sie …«
»Eine Zivilistin«, ergänzte Walter amüsiert.
Melanie lachte herzlich. »Darauf freue ich mich jetzt schon! Ihr werdet ganz reizend zusammen aussehen. Der Top-Agent und die Frau mit dem Mixer!«
Wütend fuhr Markus zu ihr herum. »Halt gefälligst die Klappe!«
»Das muss ich Alexa erzählen!« Melanie lachte noch immer, als sie den Raum verließ. Markus blickte ihr kurz nach, dann wandte er sich wieder an Walter. »Vergessen Sie es. Da mache ich nicht mit. Außerdem wird sie gar nicht darauf eingehen. Auf gar keinen Fall. Und das
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