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Spitfire: Kühler Tod

Spitfire: Kühler Tod

Titel: Spitfire: Kühler Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Sandoval
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geht Scott dazwischen. »Sam ist Royces Assistentin … Samantha. Sie haben sie gestern kennengelernt.«
    »Wann genau waren Sie in Crissy Field?«, bohrt Harrison nach.
    »Zwischen zwölf und eins … plus/minus eine Viertelstunde«, füge ich mit einem schnellen Seitenblick auf meinen Boss noch hinzu. Okay, vielleicht waren es auch eher zwei Stunden, aber ich sehe nicht, inwiefern mir die Wahrheit hier weiterhelfen sollte.
    »Fahren Sie öfter dorthin?«, will Dalton wissen.
    Ich nicke. »Ich bin auf der Insel aufgewachsen und manchmal muss ich einfach einen Strand sehen.«
    »Hawaii?«, fragt Dalton.
    Ich starre ihn an. »Alameda«, entgegne ich und frage mich, wie es ein solcher Vollpfosten jemals in diese Position geschafft hat.
    »Warum sind Sie ausgerechnet an diesem Tag nach Crissy Field rausgefahren?«, schaltet sich wieder Harrison ein.
    »Aus keinem bestimmten Grund.« Genau genommen war es, weil ich mich nach dem ganzen Tennisplatzfiasko etwas angespannt fühlte und die Spannung bei einem langen Spaziergang am Meer abschütteln wollte. Scott ist so unberechenbar, dass ich nie weiß, wen ich da morgens vor mir habe. An einem Tag ist er fröhlich und hält mich für großartig und am nächsten habe ich es mit der Ausgeburt Satans zu tun.
    »Kann das jemand bestätigen?«, fragt Dalton.
    »Wenn Tomi sagt, sie war am Strand, dann war sie das auch«, wirft Scott ein.
    »Ms Reyes, wenn Sie spazieren waren, ist Ihr Alibi … nun ja, ein wenig dünn. Können Sie uns irgendwie helfen, Sie auszuschließen?«, erläutert Harrison.
    Ich greife in meine Tasche und ziehe ein Stück Papier heraus, das jeder sofort als Strafzettel identifiziert. Als ich vom Spaziergang zurückkam, klemmte er hinter dem Scheibenwischer von Sams Jeep. Ich wollte den Strafzettel bezahlen, ohne dass sie etwas davon mitbekommt, war aber noch nicht dazu gekommen. Manchmal ist verschieben eben die besten Vorgehensweise.
    »Das beweist nur, dass der Wagen in Crissy Field war«, bemerkt Dalton.
    »Rufen Sie Sam an, wenn Sie mir nicht glauben. Fragen Sie nach, ob ich mir den Jeep geliehen habe … aber erwähnen Sie bitte den Strafzettel nicht.«
    »Wir werden das überprüfen«, beschließt Dalton.
    »Könnte sie eine Quittung für den Strafzettel bekommen?«, fragt Scott.
    »Natürlich«, antwortet Harrison mit Blick auf das Stück Papier. »Dem Zeitstempel nach wurde der Strafzettel während der ersten halben Stunde Ihrer Mittagspause ausgestellt.«
    »Womit Ihnen noch reichlich Zeit für den Mord blieb«, schließt Dalton.
    »Vielleicht sollten wir auf Ihr Recht auf einen Anwalt bestehen«, schlägt Scott an mich gewandt vor.
    »Ist schon gut«, sage ich und schalte mein Handy an.
    Ich drücke auf Play und halte den winzigen Bildschirm dann den Detectives unter die Nase. Sie beugen sich vor und recken die Hälse wie Schildkröten. Auf dem Video ist ein städtischer Angestellter zu sehen, der »Baby, du bist ein echter Hammer und hast mich voll umgehauen« in die Kamera sagt.
    »Was ist das?«, fragt Dalton.
    »Das ist Eddie. Er arbeitet bei der Stadt und er hat mich in der Nähe der Brücke angebaggert«, erkläre ich.
    »Warum in aller Welt haben Sie das auf Video aufgenommen?«, will Harrison völlig verwirrt wissen.
    »Ich drehe Dokumentarfilme«, erkläre ich und komme dann zurück zum Thema. »Schauen Sie, ich weiß, dass es keinen Beweis dafür gibt, dass ich Justin ermordet habe, denn das habe ich nicht. Also lassen Sie Ihre Experten meine Angaben und die Videozeitangabe auf meinem Handy überprüfen und zeigen Sie Eddie ein Foto von mir. Aber beeilen Sie sich damit und verschwenden Sie nicht noch mehr Zeit.«
    »Wir verschwenden also Zeit?«, ätzt Dalton. »Wir hätten diese Angelegenheit auch schon gestern klären können, aber Sie konnten Ihre kostbare Mittagspause ja nicht einmal wegen Ihres toten Liebhabers ein wenig abkürzen.«
    Das alles ist so sinnlos und dumm! Ich lasse die Schultern sinken und atme tief durch. »Ich bin nach Hause gegangen, um diese Unterlagen zu holen und sie mit zur Arbeit zu bringen.« Unverwandt sehe ich Detective Dalton an. »Ich gehe Ihnen nicht aus dem Weg. In den letzten paar Tagen habe ich Sie sogar vier Mal angerufen, wurde aber jedes Mal zum Anrufbeantworter weitergeleitet.«
    Detective Harrison sieht ihn scharf an und fragt: »Ist das wahr?«
    Dalton zuckt nur leicht mit den Schultern. »Es ist … ein neues Telefon und ich habe noch nicht ganz herausgefunden, wie es

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