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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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ich mußte vorher kurz einen Blick in den Laden werfen.
     
    Oberst Block verscheuchte seine Helfershelfer mit einer kurzen Handbewegung aus seinem Büro. »Entspannen Sie sich, Garrett. Es ist alles geklärt.«
    »Anscheinend gibt es hier ein Echo.« Ganz zu schweigen davon, daß es viel zu hell war. Das Licht fiel durch einen offenen Fensterflügel hinein. Für jeden vernünftigen Menschen war es viel zu früh, um schon herumzurennen. Anscheinend war Block nicht vernünftig. Und ehrlich gesagt kam ich mir auch nicht sehr vernünftig vor. »Wir sollten mit dieser Art Verabredung aufhören.«
    »Es war nicht meine Idee, Garrett. Waren Sie mit Ihrer Unterbringung zufrieden?«
    Ich hatte eine viel zu kurze Nacht auf einem Strohlager in einer stinkenden Zelle im Al-Khar verbracht, weil sie mich als möglichen Zeugen verhaftet hatten. »Die Fliegen und Läuse und Wanzen haben meinen Besuch genossen.« Sie sollten sich wie zu Hause fühlen. Block war ein Drecksschwein.
    »Erzählen Sie mir, Garrett, warum meine Männer Sie mitten in einem weiteren Massaker aufgegriffen haben.«
    »Jemand hat um Hilfe gerufen, und Ihre Leute sind tatsächlich gekommen. Ich bin verblüfft.« Die alte Wache wäre in die entgegengesetzte Richtung gelaufen, nur um sicherzugehen, daß niemand verletzt wurde, der es nicht verdient hatte. »Sagten Sie nicht, alles wäre geklärt?«
    »Damit meine ich, daß nicht Sie irgend jemanden zu einer kalten Platte verarbeitet haben. Die Zeugen haben ausgesagt, Sie wären aufgelaufen, nachdem das Schreien aufgehört hatte. Ich will wissen, warum das passiert ist. Und wieso Sie da waren.«
    »Hacker Hackebeil«
    »Ist das alles?« Er wartete darauf, daß ich mehr sagte. Da konnte er lange warten. »Ich sehe da keine Verbindung. Vielleicht klären Sie mich auf. Es sieht übrigens so aus, als hätte ein wirklich ziemlich widerlicher Schwarzer Magier dieses Schlachtfest veranstaltet.«
    Ich nickte, glaubte es aber nicht. »Deshalb wirkt das alles so sinnlos.« Jemand ließ es nur so aussehen, als wäre ein Schwarzer Magier der Mörder. Ich hätte darauf gewettet, daß Penny und Robin ihren Untergang der Vermittlung eines gewissen Hackebeils verdankten. Der wollte so erneut mit dem Finger auf Adolph Sankt Norden zeigen. Dabei fiel mir ein, daß Smaragd Jenn in den Fingern von Sankt Norden war und Hackebeil sie loseisen wollte.
    »Warum nur gewinne ich den Eindruck, daß Sie viel zu kooperativ sind, Garrett?«
    »Was? Was wollen Sie denn jetzt schon wieder? Wenn ich Ihre Fragen beantworte, regen Sie sich auf. Wenn nicht, regen Sie sich auch auf. Wenn ich Aufregungen brauche, kann ich zu Hause bleiben und mich mit dem Toten Mann streiten.«
    »Sie beantworten zwar die Fragen, aber ich habe den Verdacht, daß Sie mir nicht erzählen, was ich wissen möchte.«
    Ich holte tief Luft. Wir steuerten auf eine dieser halsstarrigen Auseinandersetzungen zu, die für Männer unserer jeweiligen Berufe so befriedigend sind. Ich atmete aus ...
    Ein häßlicher, kleiner Mischling stürmte herein. Er sah mich finster an, als hätte ich nicht das Recht, in Blocks Büro herumzulungern. Ich nickte ihm zu. »Relway.« Er reagierte nicht.
    »Es ist soweit«, sagte er zu Block.
    »Verdammt.« Block verlor schlagartig alles Interesse an einem so kleinen Fisch wie mir. Anscheinend mußte es woanders fettere Opfer geben. Trotzdem warf er mir einen Blick zu. »Der RUF.« Er folgte seinem Geheimdienstchef, der schon wieder weg war. »Verschwinden Sie hier. Und versuchen Sie, weiteren Leichen aus dem Weg zu gehen.«
    Guter Rat. Vielleicht war er doch kein Vollidiot.
    Was bedeutete das mit dem RUF?
    Es dauerte nicht lange, bis ich es erfuhr. Ich trat auf die Straße. Links von mir stieg eine Rauchsäule in den Himmel auf. Es schien ziemlich nah zu sein. Ich schnappte Gesprächsfetzen der Leute auf, die über die Straße hetzten.
    Eine kleine Rauferei hatte sich in einen ernsthaften Rassenkrawall verwandelt. Menschen kämpften gegen Zentauren. Anscheinend war die Angelegenheit erst aus dem Ruder gelaufen, als jemand vom RUF eine flammende Hetzrede gehalten hatte. Daraufhin begannen die Leute, die Häuser der Zentaureneinwanderer anzuzünden. Andere Rassen wurden mit in die Geschichte hineingezogen. Es gab einen tödlichen Guerillakrieg vor den Gerüsten des Aderlaß-Spitals. Die Reparatur des Krankenhauses würde einen empfindlichen Rückschlag erleiden.
    Der Wahnsinn hatte begonnen. Hoffentlich konnten Block und Relway ihn eindämmen.

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