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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Dann packte ich entschlossen Wingers Hand.
    »He! Was soll das, Garrett?«
    »Wir beide werden uns jetzt hier wie ein Liebespärchen auf die Stufen setzen, und du wirst mir was Nettes ins Ohr flüstern, zum Beispiel, was hier vorgeht. Kapiert?«
    »Nein.«
    Ich drückte fester zu.
    »Autsch! Da verstehe einer diesen Kerl! Keine Dankbarkeit! Ich rette seinen Arsch ...«
    »Für mich sah es aus, als hätte ich ihn gerade sehr erfolgreich selbst in Sicherheit gebracht. Hock dich hin!«
    Winger gehorchte, maulte aber weiter. Ich ließ sie nicht los. Hätte ich es getan, hätte ich keine Antworten mehr bekommen.
    »Spuck's aus, Winger.«
    »Was?« Sie kann sich in das dümmste Landei verwandeln, das je ein Huhn gelegt hat.
    »Ich kenn' dich. Tu nicht so blöd, das ist Zeitverschwendung. Erzähl mir was über Maggie Jenn und ihre verschwundene Tochter und wie es kommt, daß ich angegriffen, zusammengeschlagen und in die Klapsmühle abgeschoben worden bin, kaum daß ich diesen Job angenommen hab'? Die Kerle hatten es eilig, daß sie mir nicht mal die Taschen ausgeräumt haben! Die ganze Zeit da drinnen habe ich mich gefragt, wie so was passieren konnte, wo doch nur meine alte Freundin Winger wußte, was ich vorhatte. Und jetzt frage ich mich, woher meine alte Freundin Winger wußte, daß ich Hilfe brauchte, damit ich aus dem Aderlaß-Spital entkommen konnte? Das ist es, was ich von dir wissen möchte.«
    »Ach so, so was.« Sie dachte nach, offenbar, um an einer ihrer Geschichten zu basteln.
    »Komm schon, Winger, versuch's mal mit der Wahrheit. Wär' mal was anderes.«
    Sie warf mir einen wingermäßig bösen Blick zu. »Ich hab' für einen Kerl namens Hacker Hackebeil gearbeitet...«
    »Hacker Hackebeil? Was ist das denn für ein Name? Hör auf! Erzähl mir nicht, daß es wirklich einen Typen gibt, der so heißt.«
    »Wer erzählt hier die Geschichte? Du oder ich? Wenn du hier sitzen und deinem eigenen Gequatsche zuhören willst, bitte, gern, von mir aus. Aber erwarte nicht, daß ich daneben sitzen bleibe und es mir auch gebe. Ich weiß genau, wie abgedroschen du wirst, wenn du aufs hohe Roß steigst.«
    »Ich? Abgedroschen?«
    »Wie irgend so ein Revanchisten-Prediger in voller Fahrt.«
    »Das trifft mich jetzt aber tief.«
    »Schön wär's ja.«
    »Alles Gefasel, Winger. Du arbeitest also für einen Typ mit einem Namen, den nicht mal ein Zwerg akzeptieren würde.«
    »Ja.« Sie warf mir noch einen bösen Blick zu und spielte anscheinend mit dem Gedanken, bockig zu werden.
    »Jedenfalls hab' ich für ihn gearbeitet, ob dir sein Name gefällt oder nicht. Ich sollte Maggie Jenn beobachten. Weil er befürchtet hat, daß sie ihn umbringen würde.«
    »Warum?«
    »Das hat er nicht gesagt, und ich hab' nicht gefragt. Bei seiner normalerweise miesen Laune fand ich es keine gute Idee, ihn zu nerven.«
    »Hast du nicht mal eine Vermutung?«
    »Was willst du, Garrett? Ich kriege drei Taler am Tag, damit ich mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmere und meinen Job erledige. Andernfalls hätte man mir vielleicht die Kniescheiben zertrümmert.«
    So steuerten wir geradewegs in einen saftigen Streit über moralische Verpflichtungen. Wie schon mindestens fünfzigmal zuvor. Für Winger besteht die einzige Verpflichtung darin, sich den Rücken freizuhalten.
    Sie versuchte, mich abzulenken.
    »Wahrscheinlich ist es tatsächlich egal, Winger. Mach weiter. Erklär mir, wie du hierhergekommen bist.«
    »Das ist einfach. Ich bin ein Riesentrottel. Und hab' dich für einen Kumpel gehalten. Für jemanden, der ein so übles Schicksal nicht verdient hatte.«
    »Wieso habe ich nur den Eindruck, daß hier ein paar Einzelheiten fehlen? Was meinst du: Kannst du die Lücken auffüllen?«
    »Du kannst eine echte Nervensäge sein, Garrett. Weißt du, was ich meine?«
    »Ich habe so was läuten hören.« Ich wartete und hielt sie weiter fest.
    »Einverstanden, schon gut. Also, ich hab' für diesen Hackebeil gearbeitet. Meistens mußte ich diese Jenn-Tussi beobachten, aber manchmal hatte er auch andere Aufträge für mich. Es war ein regulärer Job, Garrett. Erstklassige Bezahlung und immer was zu tun. Erst heute abend hab' ich rausgefunden, was dahintersteckt. Hackebeil hat mich in die vorderste Frontlinie gestellt. Die Leute haben mich beobachtet, während er und seine eklige Bande im Schatten werkelten.«
    Ich knurrte, empfand aber keinerlei Mitgefühl. Es fällt mir schwer, jemanden zu bedauern, der nicht lernen will. Winger hatte sich schon

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