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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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weiß nicht, wer dein Vater ist.«
    »Du hast mir nicht nachspioniert?«
    »Warum sollte ich?«
    »Mein Vater ist Feuerlord Fackler Feuerherz.«
    Ach du Heiliger! Ich gab ein Quieken von mir.
    »Kennst du ihn?«
    Quiek. Normalerweise hühnere ich nicht mit den Töchtern von adligen Zauberern herum, weil ich gern auf die Ehre verzichte, meine Haut als Einband eines Adreßbuchs zu sehen.
    »Laß dich davon nicht einschüchtern. Zu Hause ist er nur der gute alte Fackelmann.«
    Klar. Darauf habe ich mein Leben lang gewartet: Eine Freundin, deren Alter ein Frontkämpfer ist und will, daß ich ihm auf die Schulter klopfe und ihn Flämmchen nenne.
    »Meldest du dich bei mir?«
    »Das weißt du ganz genau, du Hexe.« Ich würde nicht widerstehen können.
    »Dann mach dich wieder auf deine Suche. Ich finde schon nach Hause.« Sie zog ihr entzückendes Näschen kraus. »Dann wird Paps mir einen Vortrag halten, was meinen Job im Krankenhaus angeht: ›Hab' ich dir doch gesagt.‹ Ich kann ihn schon hören, und ich hasse es, wenn er recht hat. Er liegt nämlich immer richtig damit, daß die Leute grausam und selbstsüchtig und hinterlistig sind.«
    Ich holte mir noch einen Abschiedskuß ab und ging nach Hause. Dabei überlegte ich, was einer von Karentas wichtigsten Zauberern hier in TunFaire machte, statt die Aufräumungsarbeiten im Cantard zu überwachen.

 
47. Kapitel
     
    Ich schlüpfte unbemerkt zur Hintertür hinein. Schmeichler und Efeu waren in der Küche. Der eine war betrunken, und der andere kochte. »Hallo, Garrett«, begrüßte mich Schmeichler. »Der Schrank ist leer.«
    »Ich brauch' noch'n Humpen«, artikulierte Efeu undeutlich.
    »Sing mir erst ein nettes kleines Liedchen«, knurrte ich. Wenn es ihnen nicht gefiel, sollten sie doch selbst was ändern.
    Zu allem Überfluß krakeelte auch noch Der Gottverdammte Papagei herum, daß er vernachlässigt würde. Ob Schmeichler jetzt auch schon Vogelfutter fraß?
    Was würde der Tote Mann wohl denken, wenn er inmitten dieses Zoos aufwachte?
    »Vermutlich bedeutet das: Ihr müßt weiterziehen und euch nach saftigeren Weidegründen umsehen.«
    »Hä?«
    »Habt ihr versucht, Arbeit zu finden? Oder eine Behausung? Ich finde, ich habe meinen Teil erledigt.«
    »Ehm...«
    »Er hat recht«, erklärte Efeu. Seine Zunge holperte ein bißchen, aber abgesehen davon war er betrunken weit beredter als sein Kumpan im stocknüchternen Zustand. »Wir haben hier nichts zum Haushalt beigetragen. Das liegt zwar möglicherweise daran, daß wir unfähig dazu sind, aber es ist seine Hütte.«
    Mist, der Mann schaffte es, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, indem er einfach nur die schlichte Wahrheit sagte.
    »Ich hab' den blöden Abwasch gemacht, verdammt! Und die Wäsche gewaschen. Die Holzböden geschrubbt, ich hab' sogar Unkrautvernichter auf dieses Ding in der Bibliothek gesprüht, damit die Käfer es nicht auffressen. Also behaupte nicht, ich hätte nichts gemacht, Efeu. Wofür, zum Teufel, hast du diese Mumie da eingelagert, Garrett? Und mußte es ausgerechnet so ein häßlicher Einbrecher sein?«
    »Er bietet ein erstklassiges Gesprächsthema. Die Mädchen versichern mir immer wieder, wie süß er ist.«
    Aber es nützte nichts. Selbst das weckte ihn nicht.
    Schmeichler hörte gar nicht mehr zu. »Und was ist mit dir, Efeu? Was hast du gemacht? Abgesehen davon, soviel von dieser Pferdepisse zu schlucken, daß ich mich frage, wo du das alles läßt. Bist du hungrig, Garrett?«
    »Ja.«
    »Dann schieb dir den Pfannkuchen zwischen die Zähne. Soße kommt sofort.« Er drehte sich wieder zu Efeu um, doch der war bereits weg, ins kleine Zimmer. Ich aß hastig. Wann sie wohl geheiratet hatten? Schmeichler brüllte durch das ganze Haus.
    »Das reicht!« fuhr ich hoch. »War jemand hier?«
    »Scheiße, Garrett. Du bist anscheinend der beliebteste Kerl in der Stadt. Irgend jemand klopft immer an deine Tür.«
    »Und?«
    »Und was? Wenn man sie nicht beachtet, gehen sie wieder.«
    »Das war immer meine Philosophie.«
    Efeu steckte den Kopf in die Tür. »Da war diese süße Kleine.«
    Ich hob meine Braue, aber das waren Perlen vor die Säue.
    »Ja, richtig«, meinte Schmeichler. »Efeu hat ihr die Tür aufgemacht. Er hechelt jedem Rock hinterher.«
    Efeu zuckte leicht verlegen mit den Schultern.
    »Und, was nun, Jungs?«
    »Weiß nicht«, erklärte Efeu. »Ich hab' sie nicht verstanden.« Wohl kaum das erste Mal, dachte ich. »Sie erzählte was davon, ob du ihr helfen könntest, ein Buch zu

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