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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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knarren hören konnte. »Wie Sie schon sagten: Keine gute Tat bleibt ungesühnt.«
    »Sind sie jetzt hier?«
    »Jemand hat die Tür verrammelt. Wenn ich einbrechen muß, werde ich jemanden zu Rattenhäppchen verarbeiten.«
    »Übertreiben Sie nicht ein bißchen?«
    Natürlich. »Nein!«
    Ich erntete eine völlig unerwartete Umarmung. »Anscheinend bin ich nicht die einzige, die einen schlechten Tag hatte.«
    »Sobald wir drin sind, schlachten wir einen von diesen Doofmännern und vergleichen unsere schlechten Tage, während wir ihn essen.«
    »Seien Sie nicht so grausam. Wer ist es überhaupt?«
    »Efeu und Schmeichler.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Jedenfalls benutzen sie diese Namen. So wollen sie genannt werden.« Ich hämmerte gegen die Tür und brüllte weiter. »Sie werden sowieso bald Vergangenheit sein.« Auf der anderen Straßenseite wuchtete sich Mrs. Cardonlos ans Fenster ihrer Pension und warf mir diesen gewissen Blick zu. Ich würde bald die nächste Beschwerde vom Bürgerkomitee kassieren. Wie konnte ich es wagen, auf meiner eigenen Schwelle Lärm zu machen?
    Ich warf Mrs. Cardonlos ein Lächeln zu. »Warte nur, bis ich meinen nächsten psychiotischen Killer kriege, Mutter. Ich werde ihm verraten, daß du unbedingt einen richtigen Mann kennenlernen willst.«
    »Gibt es nicht einen Geheimgang, um reinzukommen?«
    »Sie sind wohl nicht hier in der Gegend aufgewachsen, was? Gäbe es einen Geheimgang, hätten die Ganoven ihn schon längst benutzt, um mir die Bude auszuräumen.«
    »Sie erwarten doch wohl nicht, daß ich mich dafür entschuldige, wo ich aufgewachsen bin?«
    Vorsichtig, Garrett. »Sie haben sich Ihre Eltern sicher nicht ausgesucht. Achten Sie einfach nicht auf mich. Wenn ich nicht in mein eigenes Haus komme, bin ich schnell gereizt.« Ich widmete mich wieder der Tür.
    Die Lady fing langsam an, zu bezweifeln, daß es gut war, bei mir zu bleiben. Ich riß mich besonders zusammen, als Efeu endlich die Tür einen Spalt öffnete, ohne allerdings die Kette loszumachen. Er betrachtete mich.
    »Efeu, Herzchen, ich bin's. Das ist mein Haus, und ich würde gern meiner Küche einen Besuch abstatten. Meinst du, daß du ein bißchen in die Hufe kommen könntest?« Ich warf einen kurzen Blick über die Straße. Es sah aus, als wäre jeder, der in letzter Zeit etwas Interesse gezeigt hatte, herausgetreten und schaute zu. Unter den Gaffern stand sogar ein Kerl mit Augenklappe und Ohrring. Ich konnte nicht sehen, ob er ein Holzbein hatte, aber ich wußte, wo er billig einen Papagei erstehen konnte.
    Die Tür ging auf. Schmeichler begrüßte mich. »Doc Schätzchen. Garrett. 'tschuldigung. Ich habe in der Küche was saubergemacht. Dachte, Efeu kümmert sich um die Tür.« Efeu war an der Tür zum kleinen Zimmer und blickte mit glasigen Augen hinein. »Anscheinend hat er wieder einen seiner Anfälle.«
    »Ich krieg' auch gleich einen.«
    »Hattest du einen schlechten Tag?«
    »Das trifft grob das Wesentliche.« Aber Schmeichler hörte mir schon nicht mehr zu. Er ging in die Küche.
    »Sind diese Männer mit Ihnen geflohen?« wollte Schatz wissen.
    »Nicht mit mir. Aber sie waren beide auf meiner Station.«
    »Rick Gram kenne ich.« Sie deutete auf Efeu. »Der andere ist mir unbekannt.«
    »Schmeichler behauptet, daß er genauso eingeliefert wurde wie ich. Und daß derselbe Kerl ihn reingebracht hat.«
    »Hacker Hackebeil?«
    »Genau der.«
    »Vielleicht. Ich erkenne ihn nicht. Aber auf Ihrer Station waren vierhundert Männer. Und ich war mehr für die weiblichen Insassen zuständig.«
    Wir gingen in die Küche. »Es sind keine Vorräte mehr da, Garrett«, verkündete Schmeichler. »Du mußt einkaufen.«
    Finster schlang ich einen Arm um Schatz' Schultern und ging mit ihr zur Hintertür. Ich wollte gar nicht zu Hause bleiben. Mit dem Daumen meiner freien Hand rieb ich über die rote Seite meines Holzstückchens. »Ich mach' mich vom Acker, Schmeichler. Wenn noch mal jemand auf die Idee kommen sollte, die Haustür zu verbarrikadieren, reiße ich ihm das Herz raus. Sorg dafür, daß Efeu es begreift.« Intuitiv wußte ich, daß es Efeus Schuld war. Er mochte vielleicht einmal Fernaufklärer gewesen sein, aber jetzt hatte er Bammel vor seinem eigenen Schatten. »Es ist immer noch mein Haus, Schmeichler. Hier läuft es nach meinen Regeln und nach meinem Willen.«
    »Bleib cool, Garrett. Ich hab' die Sache unter Kontrolle. Geh du nur mit Doc Schätzchen los und amüsier dich.«

 
46. Kapitel
     
    »Hoffentlich

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