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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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suchen.«
    Ein Buch zu suchen? »Linda?«
    »Wer?«
    »Hat sie dir ihren Namen genannt? Hieß sie Linda?«
    Efeu zuckte mit den Schultern.
    Keine gute Tat bleibt ungestraft, Garrett. Ich schluckte einen letzten Bissen, kippte einen Becher lauwarmen Tee und ging nach vorn. D. G. Papagei schien zu dieser Stunde weniger unleidlich zu sein.
    Alles ist relativ.
    Ich spähte durch das Guckloch.
    Macunado Street, na gut. Bevölkert von halbintelligenten Lebensformen. Trotzdem brachte es wenig, sie durch ein Guckloch zu betrachten. Ich machte die Tür auf und trat auf die Schwelle.
    Ich konnte zwar keinen erkennen, spürte aber die Blicke der Beobachter. Nachdem ich mich auf die Stufen niedergelassen hatte, musterte ich den Gang der Kommerzes. Wie immer wunderte es mich, wieso es alle so eilig hatten. Ich nickte einigen Leuten zu, die ich kannte, meistens Nachbarn. Einige erwiderten den Gruß. Andere hoben ihre Rüssel und wünschten, ich würde in einer großen Rauchwolke verschwinden. Der alte Mr. Stuckle, der bei der Cardonlos logierte, gehörte zu der freundlicheren Fraktion. »Wie geht's, mein Sohn?«
    »Hatte ein paar fette Tage, Paps. Und ein paar dürre. Aber jeder neue Tag ist ein Segen.«
    »Das kenn' ich doch irgendwoher. Du hast Greta aufgehetzt, das weißt du, hm?«
    »Schon wieder? Oder immer noch?«
    Er grinste und zeigte mir seine beiden letzten Zahnstummel. »Da sind Sie ja.« Greta Cardonlos lief immer zur anderen Seite über, wenn meine Nachbarn sich aufregten. Wäre sie alt geworden, ohne verbittert zu werden, wenn sie sich in Brittany oder Misty umbenannt hätte?
    Wahrscheinlich nicht.
    Während ich zusah, wie Stückle sich dem bebenden
    Fleischberg stellte, baute sich eine Göre aus der Nachbarschaft vor mir auf. »Da sind Leute, die Ihr Haus beobachten.«
    »Im Ernst?« Becky Frierka schwelgte in der Illusion, an meinen Abenteuern teilhaben zu dürfen. Es machte mir nichts aus, Mädels um mich herum zu haben, aber es war mir schon lieb, wenn sie etwas älter als acht Jahre waren. »Erzähl's mir.« Man weiß nie, woher man etwas Nützliches erfahren kann. Und wenn ich Becky zuhörte, würde sie sich wichtig vorkommen.
    An meinen Vater kann ich mich kaum erinnern. Mom zitierte immer eine seiner Philosophien, die lautete, daß man jeden Tag wenigstens eins tun sollte, durch das sich jemand anders gut fühlte. Vermutlich hat sie es erfunden. Leute wie Schönchen haben mir zu verstehen gegeben, daß Mom erfinderisch einige Verschönerungen an der Vergangenheit vorgenommen hätte. Aber es war trotzdem eine gute Idee.
    »Danke, Becky. Das ist sehr nützlich.«Ich bot ihr ein paar Heller an. »Und jetzt verschwinde lieber.«
    »Du hast diese Dame zum Essen ausgeführt.«
    »Was?«
    »Gestern abend.«
    »Ach ja?«
    »Ich will kein Geld. Ich will, daß du mich auch ausführst.«
    Ach so. Klar. Wann würde das jemals aufhören? »Woher weißt du, was ich gestern abend getan habe?«
    »Ich hab' dich hinten rausschleichen sehen. Und bin dir gefolgt.« Sie grinste verschlagen. »Und weiß, was du getan hast.«
    »Bist du eine verkleidete Zwergin? Willst du mich erpressen?«
    »Nein. Aber ich könnte dir sagen, wer dir noch gefolgt ist.«
    Wow! Davon hatte ich nichts bemerkt. Nicht mal sie war mir aufgefallen. »Ich lausche, Becky.«
    »Lädst du mich zum Abendessen ein? Da, wo du die blonde Dame eingeladen hast?«
    »Abgemacht.« Kein Problem. Ihre Mutter würde das schon verhindern. »Sobald ich mit diesem Job hier fertig bin. Einverstanden?«
    Sie war mißtrauisch, weil ich zu schnell nachgegeben hatte. »Abgemacht«, sagte sie trotzdem. »Und glaub ja nicht, daß du dich da rausschlängeln kannst.«
    »Jetzt erzähl mir, wer mir gefolgt ist, Rotzlöffel.«
    »Ein Mann. Ein böser Mann. Er war nicht sehr groß. Aber er war trotzdem sehr gewaltig.« Sie breitete die Arme aus. »Und er ging merkwürdig.« Sie machte es mir vor.
    »Eisenfaust.« Ich dachte laut. Zwar hatte ich Eisenfausts Gang nicht miterleben dürfen, aber er mußte es sein.
    »Eisenfaust?«
    »So heißt der Mann. Vermutlich war er es. Hatte er richtig große Hände?«
    »Weiß ich nicht.«
    Großartig. »Was hat er gemacht?«
    »Er ist dir einfach nur überallhin gefolgt. Nach einer Weile ist er weggegangen. Er ist wirklich seltsam, Garrett. Er hat die ganze Zeit mit sich geredet.«
    »Wahrscheinlich liegt das daran, daß sonst niemand mit ihm plaudern will.« Ich sah Eierkopf Zarth auf mich zukommen. Mir fiel kein Grund für seinen entschlossenen

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