Spitze sein, wenn's drauf ankommt
Weg, das Problem zu lösen.
Eine glatte 10 für deine Konzentration
Durch Visualisierung bringst du dein Konzentrationsniveau innerhalb kürzester Zeit auf eine glatte 10.
Ich arbeitete einmal mit einem Handballer zusammen, der lange Zeit ein starker 7-m-Schütze war. Seine Torquote lag durchschnittlich bei knapp 80 %. Zwischenzeitlich hatte er an Niveau verloren, traf noch knapp 70 % seiner Würfe und wurde inzwischen vom Trainer auf Platz zwei der 7-m-Schützen im Team „degradiert“. Das wurmte ihn. Deshalb sprach er mich an, was er tun könnte, um zu der alten oder gar noch höherer Konzentration zurückzufinden.
Seither stellt er sich Folgendes vor, wenn er zum 7-m-Punkt schreitet: Seine Konzentration bewertet er auf einer Skala von Null bis Zehn. Null Konzentration steht für „Was soll ich machen?“. In dieser Phase ist der Spieler komplett unkonzentriert und weiß gar nicht, was andere von ihm wollen. Zehn steht für „Der Ball ist im Tor!“. Bei einem Konzentrationsniveau von Zehn ist der Spieler in einem Trancezustand. Alles um ihn herum ist ausgeblendet. Er sieht nur noch als Kopfkino, wie er den Ball im Tor versenkt. Zu dem Zeitpunkt, wo der Spieler als 7-m-Schütze feststeht, liegt sein Konzentrationsniveau bei etwa Fünf und steigt auf Sechs, sobald er den Ball in der Hand hält. Er stellt sich vor, dass je näher er zum 7-m-Punkt schreitet, seine Konzentration immer weiter ansteigt und er alles um sich herum mehr und mehr ausblendet. Sobald er an der 7-m-Linie steht, hat er die maximale Konzentration, eine glatte Zehn. Alles um ihn herum ist ausgeblendet.
Seitdem er diese Methode einsetzt, hat sich seine Torquote enorm gesteigert. Sie liegt heute leicht höher als zu seinen vorherigen besten Zeiten. Diese Methode ist so unglaublich einfach. Klar beherrscht er das 7-m-Schießen auch ohne diese Übung aus dem Eff-Eff. Dennoch trägt die Übung dazu bei, seine Konzentration – die für den Wurf eine hohe Bedeutung hat – zu steigern.
Die Übung kannst du natürlich in vielen anderen Sportarten einsetzen. Beim Tennis wächst mit jedem Schritt zur Aufschlaglinie deine Konzentration, beim Schwimmen bis zum Startblock. Auch im Alltag ist der Einsatz sinnvoll. Auf dem Weg zum Kundentermin oder zu einer Prüfung steigt mit jedem Schritt deine Konzentration. Sobald du vor dem Kunden stehst oder dir die Prüfungsaufgaben vorliegen, bist du absolut konzentriert.
Sportler: Steffi Nerius, u.a. Weltmeisterin im Sperrwurf 2009 in Berlin, zeichnete sich in ihrer Karriere dadurch aus, dass sie sich perfekt konzentrieren konnte: „Ich habe 1999 begonnen, mit einem Mentaltrainer zusammen zu arbeiten. 2000 konnte ich mit dem 4. Platz bei den Olympischen Spielen in Sydney meinen ersten internationalen Erfolg feiern. Ich bin mir sicher, dass viele Wettkämpfe im Kopf entschieden werden und die Psychologieeine wichtige Rolle spielt. Ich habe meine gesamte Konzentration auf den Wettkampf fokussiert und sämtliche äußeren Faktoren ausgeblendet. Die Taktik von meinem Trainer und mir in Berlin 2009 ist voll aufgegangen. Wir haben die gesamte Konzentration auf den ersten Wurf des Wettkampfs gesetzt und das hat perfekt geklappt…“
Wie lang sind 33 Minuten?
Wie lang sind deiner Meinung nach 33 Minuten? Du sagst: „Was ist das für eine blöde Frage? 33 Minuten sind 33 Minuten, 1.980 Sekunden, 55 % von einer Stunde. Das ist so und das wird auch in Zukunft so bleiben.“ Wenn du das rational und objektiv betrachtest, ist das korrekt. Nur emotional und subjektiv betrachtet sieht die Sache anders aus.
Sicher kennst du Situationen, z.B. aus der Schulzeit, wo du denkst: „Boah. Also langsam müssten die 45 Minuten doch mal vorbei sein.“ Du schaust auf die Uhr: „Was? Noch endlose 23 Minuten?“ Ich hatte solche Erlebnisse bei einigen Schulfächern. Und du? Du hast diese und ähnliche Erfahrungen vielleicht kurz vor Feierabend, beim Warten auf den Bus oder beim Sport gemacht.
Beispiel: 33 Minuten Laufen
Stelle dir vor, du willst 33 Minuten Laufen gehen. Deine Motivation ist gering, doch du raffst dich dennoch auf. Jetzt läufst du los und spürst bereits nach wenigen Schritten, wie schwer sich deine Beine anfühlen. Dazu fängt es am ganzen Körper an zu kratzen. Und irgendwie ist der restliche Körper plötzlich auch ganz schwer. Die gesamten 33 Minuten beschäftigst du dich nur damit, was dein Körper so macht und wo es überall zwickt und zwackt. Wie waren die 33 Minuten Laufen für dich? Sicher schwer,
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