Spitze sein, wenn's drauf ankommt
mit „Perfektionismus“. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wenn du dein Bestes gibst, heißt das nicht gleichzeitig, dass du fehlerfrei bleibst. Auch Spitzensportler, die ihr Bestes geben, machen regelmäßig Fehler. Sie machen viele Fehler. Sie lernen jedoch daraus und machen beim nächsten Mal neue Fehler, um wiederum daraus zu lernen.
Wenn ich mich mit Gewinnern aus dem Sport unterhalte, frage ich sie gerne: „Mit welchem Ziel gehst du in einen Wettkampf?“ Durchweg wiederholen sich folgende und ähnliche Aussagen:
„Meine bestmögliche Leistung abzuliefern. Wenn an einem Tag es mit meiner bestmöglichen Leistung zu Platz 18 reicht, war es trotzdem ein perfektes Rennen.“ (Arnd Peiffer, Biathlon Weltmeister Mixed Staffel 2010)
„Ich will mein Bestes geben und so schnell laufen wie möglich. Wenn keiner schneller unterwegs ist als ich, gewinne ich. Und wenn einer schneller unterwegs ist, hat er den Sieg verdient. Für viele Konkurrenten ist der Gegner das Maß der Dinge. Das hindert dich jedoch daran, dich auf deine eigenen Stärken zu konzentrieren, deine eigenen Leistungsreserven auszuschöpfen.“ (Thomas Dold, weltbester Treppenläufer)
„Ich will mein Bestes geben und so viel wie möglich aus mir herausholen.“ (Eric Frenzel, Nordischer Kombinierer, Bronzemedaille im Team, Olympische Spiele 2010)
Ich versuche immer mein Bestes zu geben. Ich gehe nie in ein Rennen mit dem Vorsatz „heute reicht ein fünfter Platz“! Ich fahre immer am Limit, um zu gewinnen. (Susanne Riesch, Deutsche Meisterin im Riesenslalom 2010)
Was fällt dir bei den Aussagen auf? Ganz klar: alle sprechen von „persönlichen Bestleistungen“. Spitzensportler haben das primäre Ziel, ihr Bestes zugeben. Wenn sie ihre Bestleistung abrufen, haben sie eine gute Chance, um die Medaillen mitzukämpfen und zu gewinnen.
Wenn du eine Aufgabe absolut entschlossen angehst, kannst du die Widerstände, die sich dir entgegenstellen, locker beiseite schieben. Marschierst du hingegen nur mit 77 % deiner Energie, kann bereits jeder Widerstand zum Stolperstein werden, der dich aus der Bahn wirft. Das geschieht nicht, weil der Widerstand zu groß ist, sondern weil du zu wenig Energie investiert hast – nicht dein Bestes gegeben hast.
Wenn du in deinem Leben etwas anpackst und du gibst vom Startpunkt weg 100 %, sind deine Chancen gut, dass du dein Ziel erreichst und jeden Widerstand aus dem Weg räumst. Widerstände werden sich dir immer in den Weg stellen, das ist Fakt. Die brauchst du auch. Widerstände prüfen dich, ob du das, was du machst, auch wirklich willst und voll dahinterstehst.
Dein Pilot steht nun bereit, gibt Vollgas und will die Maschine in die Luft bringen. Während des Startvorgangs wird er mit Sicherheit nicht auf die glorreiche Idee kommen, den Passagieren nebenbei die Sicherheitshinweise zu erklären, wie sie sich im Notfall zu verhalten haben. Auch wird er nach Erreichen der Flughöhe wohl kaum zu seiner Stewardess sagen: „Ich habe auf Autopilot gestellt. Du kannst Feierabend machen. Ich kümmere mich um die Passagiere und bringe ihnen Getränke und einen kleinen Snack.“ Seine Aufgabe ist es, das Flugzeug zu fliegen. Dieser Aufgabe widmet er seine volle Konzentration. Außerdem gibt er sein Bestes, um dich sicher vom Startflughafen zum Zielflughafen zu bringen.
Welche Schlüsse ziehst du aus diesem Beispiel?
Sportlerinterview Dr. Gunther Karsten
Rechte: Dr. Gunther Karsten
Lerne wie ein Weltmeister und gib dein Bestes! Im September 2007 wurde Dr. Gunther Karsten erster deutscher Gedächtnisweltmeister. Darüber hinaus ist er achtfacher Deutscher Gedächtnismeister und mehrfacher Gedächtnis-Weltrekordhalter. Gunther merkt sich z.B. innerhalb von 60 Minuten eine willkürliche Abfolge von fast 1.950 Dezimalziffern (543264533…). In einer Minute schafft er beeindruckende 102 Ziffern. Unglaublich!
Sein Können zeigt Gunther regelmässig in Funk und Fernsehen. In der Grips-Show mit Günther Jauch wurden z.B. Millionen Fernsehzuschauer verblüfft, als Verona Pooth nach nur einem Live-Gedächtnistraining mit Gunther eine fantastische Gedächtnisverbesserung von weit über 100 % erzielte! Außerdem ist Gunther Bestsellerautor (u.a. „Lernen wie ein Weltmeister“). 38
Matthias: Warum betreibst du Gedächtnissport? Was ist deine Motivation dahinter?
Gunther: Meine Motivation war herauszufinden, welche Möglichkeiten es noch für mein immer älter werdendes Gehirn gibt. Ich war sehr erstaunt, was mit diesen
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