Spitze sein, wenn's drauf ankommt
anstrengend und vom Gefühl her sehr lang. Es waren jedoch nur 33 Minuten!
Es ist ein neuer Tag. Du planst erneut, 33 Minuten Laufen zu gehen. Deine Motivation ist auch heute gering, doch raffst du dich erneut auf. Du läufst los und denkst bereits nach wenigen Schritten über ein Thema nach, dass dich aktuell beschäftigt. Du bist auf der Suche nach Ideen für ein Projekt. Oder du hast stattdessen deinen ipod oder einen Freund zum Quatschen dabei. Wie lange dauern heute die 33 Minuten? Gefühlt vergeht die Zeit wie im Flug. Es waren jedoch auch heute 33 Minuten!
Welche Schlüsse ziehst du aus den beiden Situationen?
Diese beiden Situationen zeigen, wie unglaublich wichtig es ist, den Kopf vom Körper abzulenken. Mit Sportlern arbeite ich sehr intensiv an geeigneten Ablenkungstechniken für die verschiedensten Situationen. So haben z.B. Ausdauersportler oft schmerzhafte Situationen zu überstehen. Du kannst sicher nachvollziehen, dass es im Laufe eines Marathons oder IRONMAN die eine oder andere schmerzhafte Situation bzw. Phase gibt. Darauf gilt es vorbereitet zu sein und Werkzeuge parat zu haben, um diese Situationen erfolgreich zu meistern.
Beispiel: Marathon
Im Jahr 2008 lief ich das erste Mal seit sechs Jahren wieder einen Marathon. Bereits nach 15 Kilometern fühlte ich mich an dem Tag so fertig, wie ich es ansonsten erst ab Kilometer 30 kannte. Der „Mann mit dem Hammer“ hatte es heute früher auf mich abgesehen. Ich steckte mir meine Kopfhörer vom ipod ins Ohr und hörte die restlichen 27 km motivierende Musik. Das rettete mich und meine Marathonzeit von 3:17 h. Auf diese Weise konnte ich mich ablenken und meine Schmerzen ausblenden, da ich mich auf die Musik konzentrierte und weniger auf meinen Körper.
Am wenigsten spürst du Schmerzen, wenn du abgelenkt bist. Das kennst du von Kindern.
Beispiel: Die Ablenkung
Der Kleine Racker fällt beim Laufen voll aufs Knie und schreit wie am Spieß. Du läufst hin und beginnst sofort ihn abzulenken. Du sagst: „Papa pustet und dann wird es sofort besser. Pass auf.“ Du fragst: „Möchtest du ein Eis?“ Oder sagst: „Guck mal den süßen Hund da drüben. Wollen wir den streicheln gehen?“ Schon geht es deinem Schatz besser und „Auaweh“ ist wie weggeblasen.
Beispiel: Der Hammer
Oder du schlägst dir mit dem Hammer auf den Daumen. Und, tut's weh? Wenn du alleine bist, auf jeden Fall. Dann schreist und fluchst du. Was passiert jedoch, wenn du dir weh tust und es steht jemand neben dir? Häufig endet diese Situation in schallendem Lachen. Das Ergebnis: Der Schmerz lässt nach. Das Lachen ist eine Art Ablenkung. Zusätzlich werden Hormone freigesetzt, die dein Wohlbefinden steigern. Tipp: Wenn du dir beim nächsten Mal mit dem Hammer auf den Daumen schlägst und du bist allein, suche dir jemanden zum Lachen oder lache einfach allein.
Gib dein Bestes
Stelle dir vor, du sitzt in einem Flugzeug und befindest dich auf der Startbahn Nr. 1. Es ist die Startbahn für persönliche Bestleistungen.
Wenn du jetzt Pilot dieses Flugzeugs bist: Wie viel Gas gibst du, um die Maschine in den Himmel zu heben? Na klar, logisch. Während des Startvorgangs stellst du den Starthebel auf Vollgas, wohl wissend, dass der Hintern deines Vogels ansonsten auf dem Boden bleibt. Egal, wie schlecht die Umstände gerade sind, du gibst immer vollen Schub. Nie würdest du auf die Idee kommen und sagen: „Naja, die Spritpreise sind gerade so hoch und die Gehälter unsicher. Heute probiere ich es mal mit halbem Schub.“
Schade nur, dass viele Menschen in ihrem Leben mit halbem Schub unterwegs sind. Das machen manche ihr Leben lang. Kann es sein, dass auch du regelmäßig mit halber Kraft unterwegs bist? Du beginnst die Dinge nur halbherzig und hörst bereits auf halbem Wege wieder auf, weil du denkst: „Das wird eh nix.“ Das wird auch nix, wenn du nur halben Einsatz bringst. Früher konntest du oftmals mit halbem Einsatz noch halben Erfolg erzielen. Die Zeiten sind längst vorbei. Halber Einsatz heißt heute nicht mehr „halberErfolg“, halber Einsatz heißt „kein Erfolg“. Und selbst wenn du Vollgas gibst, ist das längst noch keine Garantie, sondern lediglich die Voraussetzung.
Nur wenn du stets dein Bestes gibst und auf volle Leistung setzt – wie der Pilot im Flugzeug – kannst du zu großen Erfolgen abheben. Willst du eine Verbesserung erzielen, dann ist es wichtig, dass du 100 % gibst. Damit wir uns richtig verstehen: verwechsle „Sein Bestes geben“ niemals
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