Spitze sein, wenn's drauf ankommt
und Feinheiten über dein Auto kennen. Das Fahren lernst du am besten durch Praxistraining. Menschen, die etwas nahezu perfekt beherrschen, bezeichnen wir als „Könner“. Die Handballer des THW-Kiel, die weltbeste Vereinsmannschaft, sind exzellente Sportler mit einem außergewöhnlichen Talent und enormen Wissen über Handball. Ruhen sich die Spieler auf ihrem Können aus, chillen den ganzen Tag und schauen anderen entspannt beim Training zu? NEIN. Sie trainieren Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr konsequent Würfe und Spielzüge, um diese zu perfektionieren. Nimm dir Könner als Vorbild und lerne von den Besten – in der Praxis, indem du dir die Tätigkeit, die du lernen willst, vormachen lässt. Du profitierst von den Erfahrungen der Könner, die du zur Entwicklung deiner eigenen Stärke nutzen kannst.
Wollen: Jetzt kommt ein Punkt dazu, ohne den alles nichts ist:
Willst du überhaupt aus deinem Talent eine Stärke machen?
Und wenn ja? Wie wichtig ist dir das Ganze?
Welchen Preis bist du bereit zu bezahlen, um ein Könner zu werden?
Das Wollen entspricht deiner Motivation, deiner Leistungsbereitschaft, die dich antreibt, ins Handeln zu kommen. Nur wenn du dafür brennst und es wirklich willst, wird aus deinem Talent eine Stärke. Dein Wollen steuert darüber hinaus deine Ausdauer und Disziplin, die regelmäßig unterschätzt werden, wenn es darum geht, aus Talent eine Stärke zu entwickeln (mehr in SpitzenStrategie 7 „Zeige Ausdauer …“).
Frage dich:
Was bringt mich und meine Talente weiter?
Was motiviert mich besonders?
Welche Bücher, Hörbücher und Seminare können mich voranbringen?
Liebe das, was du tust – Sei begeistert
Die Besten zeichnet eine unglaubliche Begeisterung für das aus, was sie machen. Das folgende Zitat vom Heiligen Augustinus spiegelt es sehr schön wieder: „Du kannst in anderen nur entzünden, was in dir selber brennt.“
Beispiel: Die Rückkehr von Michael Schumacher
Es ist Weihnachten 2009. Michael Schumacher verkündet seine Rückkehr in den Formel-1-Zirkus – eine Weltsensation. Darauf angesprochen, was ihn bewogen habe, wieder zurückzukehren, antwortet er: „Ich habe immer noch Spaß daran.“ Als er gefragt wird, was seine Frau und seine Söhne dazu sagen, antwortet er: „Corinna steht voll dahinter. Sie hat sofort das Funkeln und Feuer in meinen Augen gesehen.“
Genau das ist es, was den unglaublichen Erfolg eines Michael Schumachers ausmacht: Das Feuer für den Sport. Die innere Begeisterung! Das Geld spielt hier die Nebenrolle. Der Mann hat inzwischen bereits über 700 Mio. Euro in seiner Karriere verdient. Ich habe einmal nachgerechnet und bin zum Schluss gekommen: Damit ist er aus dem Gröbsten raus und sollte die nächsten Jahre zurechtkommen. Nein, Spaß beiseite. Wegen des Geldes macht er es bereits seit Jahren nicht mehr. Geld ist nur eine kurzfristige Motivation.
Die innere Begeisterung ist der Hauptgrund, warum ich es liebe, mit Sportlern zu arbeiten. Spitzensportler sind mit großer Leidenschaft dabei, wollen viel bewegen, über ihre Grenzen gehen, Titel gewinnen – einfach ihr Bestes geben. Das steckt an.
Sportlerinterview Britta Carlson
Rechte: Nils Göttschen
Eine schwere Verletztung machte die geplante Fußballkarriere von Britta Carlson zunächst unmöglich. Doch ihre Begeisterung für den Fußball ließ sie zurückkehren und führte sie bis ganz nach oben. Ihre Begeisterung ist einer der Gründe, warum sie als WM-Botschafterin für die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland aktiv ist. Wenn eine Person die Begeisterung auf die Fans übertragen kann, dann Britta. Britta ist ehemalige Bundesliga- und Nationalspielerin und heute Co-Trainerin der Fußballfrauen des VfL Wolfsburgs! Während ihrer beeindruckenden Karriere wurde Britta Deutsche Meisterin, UEFA-CUP-Siegerin, DFB-Pokalsiegerin und Europameisterin. 46
Matthias: Welches sind deine drei wichtigsten Erfolgseigenschaften, die dich so erfolgreich gemacht haben?
Britta: Leidenschaft in dem, was ich tue. Ich habe viel Ehrgeiz und ich gebe niemals auf. Es gab viele Situationen in meiner Karriere, u.a. Verletzungen, nach denen es hieß: „Du darfst nie wieder Fußball spielen.“ Ich bin dennoch mehrfach wieder zurückgekommen.
Matthias: Wie gelingt es, verschiedene Charaktere zu einem Team zusammenzuschweißen, das ein gemeinsames Ziel ansteuert?
Britta: Im Frauenfußball ist der Idealismus noch sehr hoch. Das macht es ein wenig einfacher
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