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Spitze sein, wenn's drauf ankommt

Spitze sein, wenn's drauf ankommt

Titel: Spitze sein, wenn's drauf ankommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Herzog
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als in anderen Sportarten, in denen viel Geld bezahlt wird. Ein wenig Geld wird im Frauenfußball verdient, aber in erster Linie spielen wir Fußball, weil es Spaß macht. Und Erfolg macht noch mehr Spaß. Jede Einzelne wünscht sich Spaß und Erfolg. So fällt es leichter, an einem Strang zu ziehen.
    Matthias: Was macht ein gutes Team aus?
    Britta: … Ein gutes Team macht aus, dass alle mit Leidenschaft und Spaß dabei sind. Dass sich alle gegenseitig anspornen, anstacheln, mit Ehrgeiz dabei sind. Dass zusätzlich zum gemeinsamen Ziel, das am besten schriftlich vor der Saison gemeinsam formuliert wird, alle ihr eigenes Ziel haben. …
    Matthias: Was ist wichtiger? Die Arbeit an den Stärken oder Schwächen? Warum?
    Britta: Die Arbeit an den Stärken und Schwächen halte ich für nahezu gleichbedeutend. Die Stärken sind weiter ausbaufähig. Genauso gilt es, Schwächen abzubauen, wobei Schwächen auch immer Schwächen bleiben werden. Wenn du deine Stärken vernachlässigst, werden sie schwächer. Es ist wichtig, ein gesundes Maß bei der Arbeit an seinen Stärken und Schwächen zu finden.
    Matthias: Wie hakst du Rückschläge ab?
    Britta: Mit 16 bekam ich die Nachricht, nie wieder Fußball spielen zu können. Das traf mich sehr hart und das konnte ich auch nicht so einfach abhaken. Fußball war mein Leben, meine Leidenschaft und ich hatte bereits die ersten Länderspiele gemacht. Ich habe zwei Jahre später auf der Straße wieder durch Zufall angefangen zu spielen. Als ich sah, dass es wieder ging, bin ich schnell wieder auf den Platz zurückgekehrt.
    Nach einer Knie-OP habe ich mir gesagt: „Ich gebe nicht auf.“ Ich habe hart trainiert und war nach einem Knorpelschaden, der normalerweise erst nach einem halben Jahr wieder ausgeheilt ist, bereits nach drei Monaten wieder am Start. Ich wusste, dass es meine letzte Chance ist, und habe hart an mir gearbeitet.
    Matthias: Was erwartest du von deinen Spielerinnen?
    Britta: Ich erwarte, dass sie meistens mit Spaß bei der Sache sind. Das geht nicht immer, das akzeptiere ich auch. Entscheidend ist, dass sie eine hohe Leidenschaft mitbringen. Idealismus gehört ebenfalls dazu – also Fußball nicht wegen des Geldes, sondern wegen des Sports an sich mit vollen Herzen zu spielen. Ich erwarte, dass sie alles geben, um sich und das Team zu verbessern. Diese Spielerinnen wollen sich ständig weiter entwickeln…
    Wo ist dein Feuer?
    Wo sich mir regelmäßig die Nackenhaare aufstellen, ist, wenn ich in Unternehmen tätig bin und dort die Mitarbeiter und besonders die Führungskräfte erlebe. Die frage ich oft schockiert: Wo ist dein Feuer?
    Wenn du wirklich begeistert bist, dann brennt in deinen Augen das Olympische Feuer. Dann willst du etwas in deinem Leben bewegen – in deinen verschiedenen Lebensbereichen. Anfang 2010 fanden die Olympischen Winterspiele in Vancouver statt. Wenn du die Bilder im Fernsehen gesehen hast, hast du mit Sicherheit die Begeisterung der Sportler und Zuschauer wahrgenommen. Vielleicht ist sogar ein Teil der Begeisterung auf dich übergesprungen. Olympische Spiele sind ein großes Fest mit Menschen, die sich für die Sache begeistern. Die Sportler fahren dorthin, weil sie unbedingt dieses Ereignis miterleben wollen. Die bekommen kein Geld dafür, dass sie dort antreten. Selbst für die Sportler, die keine realistische Chance haben, eine der begehrten Medaillen zu gewinnen, ist es das Größte, überhaupt dabei sein zu dürfen. Davon erzählen sie noch ihren Enkelkindern.
    Schaue ich mich im Alltag um, stelle ich fest: Bei den meisten Menschen brennt gerade einmal ein Teelicht. Wie willst du als Elternteil, Lehrer, Mitarbeiter, Führungskraft, Trainer bei anderen etwas entzünden, wenn in dir selbst nur ein laues Lichtlein flackert? Jetzt sagst du vielleicht: „Ich bin introvertiert. Da lasse ich es ruhiger angehen und zeige meine Emotionen weniger.“ Es ist egal, ob du introvertiert oder extrovertiert bist. Auch einem introvertierten Menschen, der etwas bewegen will, merkst du die Begeisterung sofort an.
    Willst du durch persönliche Bestleistungen deine Erfolge steigern, ist Begeisterung eine wichtige Voraussetzung dafür. Ohne Begeisterung keine Bestleistungen und damit keine Erfolge. Viele denken: „Erst einmal kommen die Erfolge, dann kommt sicher irgendwann die Begeisterung. Da mir die Erfolge noch fehlen, brauche ich auch noch nicht begeistert zu sein.“ Das funktioniert nicht. Besonders dann, wenn du als Führungskraft Schützlinge hast,

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