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Splitterfasernackt

Splitterfasernackt

Titel: Splitterfasernackt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Lindner
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zeigt Slavenka mir Fotos von ihren Kindern, und da fühle ich mich plötzlich unwohl, weil ich ihr gerade ein Brötchen wegesse – wer weiß, wie sparsam Slavenka einkaufen muss. Marla hat mir erzählt, dass Slavenka fast das ganze Geld, das sie im Passion und bei ihrem 200 -Euro-Putzjob verdient, zu ihren Kindern nach Russland schickt.
    Ich streiche über Slavenkas Arm und sage langsam, damit sie mich versteht: »Ich hoffe, du hast heute auch Kunden. Du viele Kunden. Verstehst du? Und ich hoffe, dass deine Kinder bald hier sind! Du deine Kinder wiedersehen!«
    Slavenka nickt unglücklich.
    »Ja«, sagt sie, »ich vermissen Kinder. So sehr ich vermissen, dass ich immer traurig. Und Geld verdienen schwer. Russische Männer mögen auch dick, aber Männer hier in Deutsch nur wollen dünn. Ich wenig Kunde.«
    Wir knabbern schweigend weiter an unseren Brötchen und hören zu, wie Brittany im Flur lautstark mit ihrem Verlobten telefoniert. Sie schreien sich ungefähr zehn Minuten lang an, dann betitelt Brittany ihn als
»motherfucking clitsucker«,
stürmt zu uns ins Zimmer und wirft ihr Handy mit so einer Wucht zu uns auf das Bett, dass es über die Bettdecken schlittert, am anderen Ende hinunterfällt und irgendwo in einem Berg von Schuhen verschwindet.
    »Feeeliaa«, ruft Marla da aus dem Wohnzimmer. »Kommst du kurz?«
    Ich stehe auf, werfe Brittany noch einen aufmunternden Blick zu und tappe dann barfuß hinüber ins Aufenthaltszimmer. Marla hält mir den Telefonhörer hin.
    »Dasha dir einiges Sachen erklären«, sagt sie.
    Ich nehme den Hörer entgegen und halte ihn an mein Ohr.
    »Felia«, sagt Dasha mit ihrer fröhlichen Stimme. »Wie geht es dir? Alles okay?«
    »Ja klar, alles in Ordnung«, sage ich. »Und bei dir?«
    »Auch sehr gut, Handwerkers machen weniger Krach als Tage vorher. Nur mein Kopf, er trotzdem brummt. Aber egal. Also, was ich will sagen dir, ist: Kunde sehr netter Mann, ich kenne gut. Du brauchst machen keine Sorgen, ich weiß, erster Escort, und du aufgeregt. Aber nix passiert dir. Er mag gerne natürliche Mädchen, sportlich. Also du musst gekleidet werden in einfache Jeans und schönes Shirt, du sicher hast so was. Taxi fährt dich bis vor Haustür, Marla wird für dich kümmern darum, und der Kunde ruft dir Taxi für Rückweg. Marla dir auch gibt eine Zettel, mit seine Name und Adresse, du musst erst klingeln an grüne Schild und später noch einmal an weiße. Dann gehst du Treppe hoch, zu dritte Stock, dort er schon wartet auf dich.«
    »Okay, kein Problem, das kriege ich hin. Ich gehe nur schnell nach Hause und hole mir etwas Passendes zum Anziehen«, sage ich.
    »Gut. Ich dann rufen ihn jetzt an und sagen, du mögst kommen. Wir uns sehen nächste Woche, ich mich freuen schon.«
    »Danke, Dasha«, erwidere ich. »Mach dir noch einen schönen Abend.«
    »Du auch, Felia«, sagt Dasha. »Ich dich geben lieb Kuss.«
    Nachdem ich aufgelegt habe, gehe ich zu Marla, die gerade im Begrüßungszimmer die Blumen gießt.
    »Ich gehe kurz zu mir nach Hause und ziehe mich um«, sage ich. »Es dauert nicht lange, ich bin gleich wieder hier.«
    »Na klar, geh ruhig«, erwidert Marla.
    »Soll ich noch irgendwas mitbringen?«, frage ich, während ich meine Schuhe suche, was sich als nicht sonderlich schwer erweist, da es die einzigen ohne Absätze sind.
    »Eine Eis vielleicht für mich und meine Baby?«, fragt Marla und streicht über ihren Bauch. »Baby ständig hat Hunger.«
    »Klar, bringe ich dir mit!«, sage ich.
     
    In meiner Wohnung angekommen, suche ich nach meiner schönsten Jeans – die meisten meiner Hosen sind mir zu groß und hängen viel zu locker auf meinen Hüften oder berühren meinen Po nur, wenn ich mich hinsetze. Aber meine Lieblingsjeans sitzt wie angegossen, und die Überreste von meinem Hintern sehen ziemlich sexy darin aus. Dann ziehe ich ein sportliches weißes Top an und darüber ein rosafarbenes Sweatshirt. Anschließend kämme ich mir rasch meine Haare, werfe einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, bin so zufrieden, wie Ana es mir erlaubt zu sein, und mache mich wieder auf den Weg ins Passion. Unterwegs mache ich noch einen kleinen Umweg auf die andere Straßenseite und kaufe bei der Tankstelle sechs Magnums. Drei Minuten später drücke ich jedem Mädchen ein Eis in die Hand, außer Marla – die bekommt gleich zwei.
    Als ich kurz darauf das Bordell verlasse und in das wartende Taxi steige, fängt es an zu regnen. Die Nachtluft ist frisch und kühl, und ich muss

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