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Splitterwelten 01 - Zeichen

Splitterwelten 01 - Zeichen

Titel: Splitterwelten 01 - Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Pergament, das meine Worte beweist.«
    Die gelben Augen des Anführers verengten sich misstrauisch, während er angestrengt nachzudenken schien. Dann erteilte er zweien seiner Leute einen Befehl in seiner eigenen Sprache, worauf sich die Krieger Croy vorsichtig näherten, ihn ergriffen und auf die Beine stellten. Während die beiden ihn mit ihren Speeren in Schach hielten, trat ein weiterer Rattenmann hervor, durchsuchte seinen Umhang und wurde tatsächlich fündig.
    Mit einer respektvollen Verbeugung händigte er das Pergament an seinen Anführer aus, der es entrollte und betrachtete. Als er das Symbol darauf erblickte, gab er ein verblüfftes Pfeifen von sich, in das auch die anderen Rattenmänner einfielen. Verstohlene Blicke wurden in Richtung der Gefangenen geschickt, dann tuschelten sie aufgeregt miteinander.
    »Gut gemacht«, anerkannte Jago. »Jetzt überlegen sie, ob sie uns gleich erschlagen oder erst später fressen sollen. Das hast du großartig hingekriegt, Katzmann.«
    »Sss-sei still«, beschied ihm Kieron.
    »Was war das?« Der Chamäleonid fuhr zu ihm herum.
    »W-w-wenn du keine Vorschläge zu unserer Rettung zu mamachen hast, sei wenigstens still«, fuhr Kieron ihn an, dem die fortwährenden Beschwerden seines einstigen Besitzers allmählich auf die Nerven gingen.
    Jagos Kinnlade klappte herunter. »Haben wir uns vielleicht ein wenig im Ton vergriffen, Sklave?«, fragte er verdutzt.
    »Ich bin nicht mehr dein Sklave, me-me-merk dir das!«
    »Mensch«, zischte Jago und griff mit der langen Zunge zu ihm herüber, »du kannst von Glück sagen, wenn die Ratten dich erschlagen, ansonsten werde ich dich …«
    In diesem Moment kam der Anführer der Rattenkrieger zurück. Das Pergament in den fellbesetzten Klauen, trat er auf die Gefangenen zu. »Woher das?«, wollte er wissen.
    »Jemand hat es uns gegeben«, erwiderte Croy wahrheitsgemäß. »Es ist der Grund, warum wir hier sind.«
    »Was genau wollen? Erklären!«, verlangte der Rattenmann.
    »Wir sind auf der Suche nach etwas«, versuchte Croy zu erklären, was nicht so ohne Weiteres zu erklären war, »nach einem geheimen Gegenstand. Man hat uns gesagt, dass dieses Zeichen uns zu ihm führen wird.«
    »Dieses Zeichen«, wiederholte der Anführer wie ein Echo und starrte auf das Bild in seinen Händen. »Dieses Zeichen …«
    »Was hat es zu bedeuten?«
    »Du nicht weißt?« Fassungslosigkeit sprach aus der fellbesetzten Miene. Die rund um das Maul angeordneten Fühler schienen sich zu sträuben.
    Croy schüttelte den Kopf.
    »Zeichen von Thong«, erklärte der Anführer und verbeugte sich dabei so tief, dass sein Haupt fast den Boden berührte, »von mächtigem Donnerer.«
    »Wa-was bedeutet das?«, fragte Kieron. »Ich ve-verstehe nicht …«
    »Bist du wirklich so begriffsstutzig?«, blaffte Jago ihn an. »Ist doch völlig klar! Dieser Thong ist die Gottheit, die diese armen Irren um Beistand anflehen – das würde ich übrigens auch tun, wenn meine Zähne größer wären als mein Gehirn.«
    »Ihre Gottheit«, wiederholte Kieron nachdenklich, während er sich gleichzeitig fragte, wie all dies zusammenhängen mochte. Weshalb beauftragte ein Großmercator des Handelskontors sie, auf einer verbotenen Welt nach einem Gegenstand zu suchen, von dem er angeblich noch nicht einmal selbst wusste, worum es sich handelte? Und der einzige Hinweis, den sie hatten, stellte sich als das Emblem einer fremden Gottheit heraus …
    Croy schien sich ähnliche Fragen zu stellen, dabei aber ebenso im Dunkeln zu tappen. Jago zerbrach sich erst gar nicht den Kopf – er begnügte sich damit, entsetzt aufzuschreien, als der Anführer der Rattenmänner seinen Leuten ein Zeichen gab und diese mit erhobenen Waffen auf die Gefangenen zukamen.
    »Ich hab’s gewusst«, keifte er panisch, »jetzt fressen sie uns! Bitte nicht, ich habe nichts mit dem Menschen und dem Katzmann zu scha…«
    Er verstummte, als eine Knochenaxt niederging, jedoch nicht etwa seinen Schädel zerschmetterte, sondern lediglich die Fesseln um seine Fußgelenke durchtrennte. Ein anderer Rattenkrieger durchschnitt die Stricke um seine Hände.
    »Was? Wie …?«
    Verblüfft sah der Chamäleonid, dass auch Croy und Kieron losgeschnitten wurden. Beide rieben ihre schmerzenden Gelenke, dann richteten sie sich vorsichtig auf.
    »Wir danken euch«, sagte Croy zum Anführer der Ratten.
    »Ihr auf Suche nach Thong?«, fragte dieser. »Ihr zu ihm?«
    »Ist das denn möglich?«
    Der Anführer nickte, dann

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