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Splitterwelten 01 - Zeichen

Splitterwelten 01 - Zeichen

Titel: Splitterwelten 01 - Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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für einen Augenblick zu weichen, und Kieron konnte sich wie zu Beginn selbst darin sehen. Dann jedoch erblindete der Spiegel erneut, und es half auch nichts, dass Kieron wie von Sinnen darin herumzuwischen begann. Das Plätschern, das er dabei verursachte, war ein fremder Klang in der Dürre der Wüste – und blieb nicht unbeachtet …
    »Was treibst du da?«, wollte Jago wissen, der aus dem Schlaf geschreckt war.
    »Ni-nichts«, versicherte Kieron, der ihm den Rücken zuwandte und den Schild mit dem Körper verdeckte.
    »Hört sich aber nicht nach ›nichts‹ an«, versetzte der Chamäleonide, nunmehr hellwach, und sprang auf die dünnen Beine. »Solltest du vorhaben, dich an unseren Wasservorräten zu vergreifen, dann sag es mir wenigstens, damit ich ebenfalls …«
    Er stutzte, als er Kieron am Boden kauern sah, den mit Wasser halb gefüllten Schild vor sich. »Sag, hast du den Verstand verloren? Du sollst das verdammte Ding stehlen und nicht spülen. Wenn es dich gelüstet, Geschirr zu waschen, hättest du auch einfach im ›Feuerkürbis‹ bleiben können. Das hätte uns viel Ärger erspart.«
    »Da-das ist es nicht«, versicherte Kieron. »Ich habe etwas gesehen, hier drin …«
    »Natürlich, deinen hässlichen Schädel.«
    »Ne-nein.« Kieron spähte verstohlen zu den anderen, die noch immer schliefen. »Da war noch etwas anderes.«
    »Und was?«, fragte der Chamäleonide zweifelnd.
    »Das we-weiß ich nicht, aber ich …«
    Plötzlich war von draußen ein gellender Schrei zu hören, gefolgt von heiserem Gebrüll.
    Croy!
    »Verdammt«, zischte Jago gereizt, »was ist nun wieder?«
    »We-weck die anderen«, beschied Kieron ihm, während er bereits aufsprang und nach draußen eilte. Dabei riss er den Dolch heraus, den er von einem Schakalkrieger erbeutet hatte – denn ein Teil von ihm ahnte bereits, was draußen geschehen war.
    So schnell er konnte, hastete er durch den Felsengang ins Freie – und stand plötzlich vor Opossum, der die Augen seltsam verdreht hatte und dessen rosafarbene Zunge seitlich aus seiner langen Schnauze hing. Der Animale, der auf dem Weg zur Höhle gewesen war, kippte nach vorn wie ein nasser Sack – und mit Entsetzen gewahrte Kieron die beiden Armbrustbolzen, die in seinem Genick und in seinem Rücken steckten!
    Erschrocken sah er nach oben zu den Affenkriegern, deren Umrisse sich gegen die Sterne abzeichneten. Von ihren dunklen Schwingen getragen, schwebten sie am Himmel – und Kieron begriff, dass das, was er im Spiegel des Schildes gesehen hatte, kein Trugbild gewesen war, sondern die Wirklichkeit! Es blieb keine Zeit, darüber nachzudenken, wie das möglich war, denn unmittelbar neben ihm bohrte sich ein weiterer Bolzen in den Sand, der ihn nur knapp verfehlte …
    »In Deckung, Junge!«
    Croy setzte durch das Halbdunkel heran, wobei er auch seine Arme zu Hilfe nahm. Mehrere Bolzen zischten durch die Luft, verfehlten den Pantheriden jedoch jeweils um Haaresbreite.
    »Wir wurden entdeckt! Los, zurück in die Höhle!«
    Unfähig, eine eigene Entscheidung zu treffen, fuhr Kieron herum und rannte in die Richtung, aus der er eben gekommen war, vorbei am leblosen Körper von Opossum. Kieron beschloss, später in angemessener Form um den Gefährten zu trauern, der ihnen die Flucht aus dem Kerker von Nergal ermöglicht hatte – vorausgesetzt, er endete nicht selbst mit einem Armbrustbolzen im Genick!
    Wilde Haken schlagend, hastete er zum Eingang der Höhle zurück, Croy hinterdrein. Dabei konnte er das Rauschen der Flügel hören, als die Goroptera herabstießen. In wildes Kampfgeschrei verfallend, schossen die geflügelten Kreaturen heran, nunmehr geschwungene Klingen in den Pranken, mit denen sie alles niedermähen würden …
    Kieron rannte, so schnell er konnte – als er die Schatten gewahrte, die an den Felswänden herabkletterten.
    Schakalkrieger!
    Ihre Augen funkelten blutlüstern im Mondlicht, und sie hatten den Grund der Schlucht fast erreicht …
    Mit bellendem Geschrei setzte einer von ihnen herab und versperrte Kieron den Zugang zur Höhle. Der Junge riss den Dolch empor, um sich auf den hoffnungslos überlegenen Gegner zu stürzen, doch es kam nicht zum Kampf. Eine Pantherpranke packte den Kopf des Schakals und riss ihn mit derartiger Wucht herum, dass das Genick mit hässlichem Knirschen brach. Schlaff und leblos sank der Animale nieder, hinter ihm stand Croy.
    »Komm schon, Kleiner! Hör auf zu trödeln!«
    Kieron rannte weiter, während der Panther einen

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