Spookies (German Edition)
Sicherheit.“, sagte sie mit einiger Verspätung.
Sie hatte eigentlich erwartet jetzt die dritte Ohrfeige zu kassieren, aber es war der Mittlere, der dieses Mal die Hand ausstreckte, sie auf ihre rechte Schulter legte und die Finger so heftig in die Wunde am Rücken drückte, dass Trafker ein dumpfes Stöhnen entfuhr und ihr Tränen in die Augen schossen.
„Ich habe dich etwas gefragt!“, sagte er und verstärkte den Druck auf die Rückenwunde.
Trafker versuchte sich klein zu machen und sich seiner Hand zu entziehen, aber ihre gefesselten Arme ließen das nicht zu. Die Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie schließlich nickte.
„Zwischen den Wurzeln des hohlen Baumes. Vierzig Schritte hinter der letzten rechten Hütte!“, stieß sie zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
Der Mann ließ seine Hand noch eine Sekunde wo sie war und starrte auf Trafker herunter, dann ließ er sie endlich los und nickte den anderen beiden Männern zu.
„Ich gehe nachsehen.“, er warf noch einen letzten Blick auf Trafker, die versuchte wieder zu Atem zu kommen. „Ihr passt auf, dass die Schlampe nicht krepiert bevor wir das Buch haben!“
Trafker sah ihm mit gesenktem Kopf nach, wie er die Hütte verließ.
Sie hatte sich etwas Zeit verschafft, das war alles. Wenn er zurückkam würde es ganz sicher übel werden. Vielleicht wäre es gar keine so schlechte Idee es sich leichter zu machen und bis dahin verblutet zu sein.
Ein Schatten fiel auf sie und Trafker sah auf. Der dritte Mann, der bisher nichts gesagt oder getan hatte, war dicht vor sie getreten und sah mit abschätzendem Blick auf sie herunter.
„Was soll das?“, fragte der Schläger von links und sein Kumpel verzog die Lippen zu einem anzüglichen Grinsen.
„Wir haben ihr Blutgerinner gespritzt.“, er nestelte an seinem Hosenbund. „Sie wird schon nicht sterben, wenn wir ein wenig Spaß haben.“
Er legte eine Hand unter Trafkers Kinn und zwang ihren Kopf nach oben.
„Spiel schön mit, dann passiert dir nichts weiter.“, wies er sie an und beugte sich dabei bedrohlich über sie.
Trafker presste die Lippen zusammen und bewegte das unverletzte Bein etwas zur Stuhlmitte. Es hatte ihr gerade noch gefehlt sich jetzt auch noch mit so einem Scheiß rumschlagen zu müssen. Aber eigentlich war jetzt sowieso schon alles egal.
Die Finger ihrer funktionierenden Hand schlossen sich für besseren Halt um die Kante der Sitzfläche ihres Stuhls und sie ließ sich bis an die Schmerzgrenze ihrer Arme nach unten sinken. Dann riss sie ansatzlos ihr Bein nach oben und rammte es dem Mann zwischen die Beine.
Mit einem pfeifenden Keuchen stolperte der Mann ein paar Schritte zurück und krümmte sich zusammen. Trafkers Augen flogen nach links, aber der Andere grinste nur und machte keine Anstalten auf sie loszugehen.
„Das hast davon.“, er drehte sich sogar von der Szene weg und lehnte sich betont lässig an die Hüttenwand. „Denk dran, dass der Boss sie immer noch lebend vorfinden will!“
Der Getroffene fluchte lautstark, dann richtete sich sein wütender Blick auf Trafker und er kam auf sie zu. Mit brutalem Griff packte er sie vorne am Kleid und riss sie auf dem Stuhl nach oben, so dass ihre Arme ruckartig verdreht wurden und Trafker einen schmerzvollen Aufschrei nicht unterdrücken konnte.
Durch den Tränenschleier sah sie die wütende Fratze des Mannes nur Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt, danach ging alles sehr schnell.
Mit einem heftigen Ruck wurde der Mann nach hinten gezerrt, ließ dabei ihr Kleid los und Trafker fiel wieder auf den Stuhl zurück.
Eine dunkle Gestalt wirbelte ihn einmal um die eigene Achse, trat ihm dabei die Beine weg und warf ihn zu Boden. Nur eine Sekunde später blitzte blanker Stahl auf und die dunkle Gestalt rammte dem am Boden Liegenden ein Messer in den Hals.
Trafker konnte den schnellen Bewegungen kaum folgen, aber sie hörte das charakteristische Gurgeln einer durchschnittenen Kehle und im nächsten Augenblick kam auch wieder Leben in den Mann, der an der Wand gelehnt hatte. Mit einem Aufschrei stieß er sich von der Wand ab, griff an seine Seite um seine Waffe zu ziehen, wurde aber im nächsten Augenblick aus vollem Lauf zurückgeschleudert, als der Angreifer seinerseits seine Pistole hochriss und ihm eine Kugel ins Gesicht feuerte.
Die Leiche des Mannes prallte im Fallen gegen Trafkers Stuhl und riss ihn mit sich um, und sie gab einen unterdrückten Schmerzenschrei von sich, als sie mitsamt dem Stuhl auf dem
Weitere Kostenlose Bücher