Sportverletzungen

Knochen untersuchen
    Wenn bei Ihnen Risikofaktoren für Osteoporose bestehen, sollten Sie Ihre Knochen untersuchen lassen, um die Knochendichte festzustellen. Falls eine Osteoporose diagnostiziert wird, kann der Arzt oder Ernährungsspezialist Ihre Essgewohnheiten und Ihren Lebensstil evaluieren. In gravierenden Fällen wird der Arzt Medikamente verschreiben.
    Schließlich sollten Sie jedes Mal, wenn Sie einen Ermüdungsbruch erleiden, Ihren Gesundheitszustand und Ihre Knochen untersuchen lassen. So wird man bestimmen können, ob die Fraktur auf Grund einer einmaligen Überlastung im Training zustande kam oder ob die Gesundheit Ihrer Knochen beeinträchtigt ist und Anpassungen in Bezug auf die Essens- und Lebensgewohnheiten angezeigt sind.
Laufen und Menstruationszyklus
    Laufen stört in der Regel den Menstruationszyklus nicht. Allerdings kann ein intensives Lauftraining, verbunden mit anderen Faktoren, insbesondere einer unzureichenden Ernährung, zu einer Störung oder sogar zum Ausbleiben der Menstruation führen.
    Menstruelle Funktionsstörungen können sich auf verschiedene Arten äußern, zum Beispiel einem verzögerten Einsetzen der Periode in der Pubertät, einer Reduzierung der Zyklen (Oligomenorrhö), einem kompletten Ausbleiben der Periode (Amenorrhö) und dem Ausbleiben des Eisprungs, selbst wenn der Rest des menstruellen Zyklus normal scheint (Anovulation).
    Ausbleibende Perioden sind keine gute Sache. Einige Läuferinnen machen sich schuldig, indem sie die Amenorrhö als Zeichen einer überragenden Fitness betrachten und glauben, es bedeute, sie hätten nun das ideale Wettkampfgewicht erreicht. Es stimmt zwar, dass dünne Läuferinnen schneller sind als dicke, aber dieser Grundsatz wird oft zu weit getrieben.
    Wenn der Körper nicht über genügend Fettreserven verfügt, um richtig zu funktionieren, beginnt er, im „Überlebensmodus“ zu arbeiten. Es ist dann nur eine Frage der Zeit, bevor die Laufleistung und der allgemeine Gesundheitszustand darunter leiden. In diesem Moment betrachtet der Körper Fruchtbarkeit als Luxus und legt den Betrieb still. Wie schon erwähnt, sind unausgewogene Ernährung und hormonelle Funktionsstörungen direkte Ursachen für Osteoporose, ein sehr ernstes Gesundheitsproblem. Selbst wenn die normale Menstruationsfunktion wieder hergestellt ist, ist es nie mehr möglich, die ursprüngliche Knochendichte wieder ganz zurückzugewinnen.
    Falls eine vorzeitige Knochenverdünnung nicht genügt, um eine Wettkampfläuferin zu überzeugen, dass eine menstruelle Funktionsstörung etwas ist, über das man besorgt sein sollte, muss der Läuferin vielleicht etwas Drastischeres vor Augen geführt werden: Der Ermüdungsbruch, der unausweichlich folgt, wird sie ganz am Laufen hindern.
    Ein anderer Nachteil, der mit menstruellen Funktionsstörungen zu tun hat, ist logischerweise die Tatsache, dass es schwierig oder sogar unmöglich ist, schwanger zu werden. Im Falle von menstruellen Schwierigkeiten, die mit dem Sport zu tun haben, geht man allerdings davon aus, dass die meisten negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit reversibel sind. Es kann allerdings einige Zeit dauern, bis die Menstruationsfunktion und damit die Fruchtbarkeit wieder „normal“ ist.
    Was Sie tun können
    Suchen Sie einen Arzt auf
    Intensives Training ist zwar oft die Ursache für Menstruationsprobleme, aber Sie dürfen nie mit Sicherheit davon ausgehen. Ein Arzt ist notwendig, um andere ernste Gesundheitsprobleme auszuschließen, die vielleicht nichts mit dem Laufen zu tun haben; zum Beispiel Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse) oder Eierstockerkrankungen.
    Nehmen Sie Ihr Energiegleichgewicht unter die Lupe
    In der Vergangenheit wurde das Laufen oft als alleiniger Übeltäter bezeichnet, wenn Menstruationsstörungen auftauchten. Heute geht man mehrheitlich davon aus, dass das Laufen nur einen Faktor im „Energiegleichgewicht“ darstellt. In der linken Waagschale befinden sich Ernährung, Kalorienaufnahme und Ruhe, auf der rechten Seite sind Ihr Belastungslevel, Ihre körperlichen Voraussetzungen und der Trainingsumfang, den Sie betreiben. Wenn die Faktoren auf der rechten Seite ein größeres Gewicht bekommen als die Ruhe, die Sie sich gönnen, und Ihr Ernährungsprofil, gerät Ihr Körper in ein Defizit.
    Das Laufen ist nur ein Teil dieses Gleichgewichts.