Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
Vom Netzwerk:
Holoschirm.
    „…und damit, meine Damen und Herren, ist klar geworden, dass die TDF auch vor Massakern nicht zurückschreckt, wenn es um ihre eigenen Belange geht. Wir alle haben Verständnis dafür, wenn gegen das Piratenunwesen energisch vorgegangen wird. Auch dürfen einzelne Systeme diesen marodierenden Banden keinen Unterschlupf bieten. Doch das rechtfertigt nicht den unautorisierten Überfall eines TDF-Kampfverbandes auf eine hilflose Bergbaukolonie. Das rechtfertigt nicht die rüden Methoden dieses Vorgehens, das bei einer besseren Planung sehr wahrscheinlich nicht in diesem Desaster geendet hätte. Wenn der Senat informiert gewesen wäre, …“
    De Croix zappte einen anderen Sender an. „Die völlig überzogene Militäraktion auf Jerusalem VI, die bekanntlich mit der totalen Zerstörung der Ortschaft De Graat endete, hat vermutlich den Tod von über fünftausend Menschen zur Folge gehabt. Aus gut informierten Quellen werden sogar noch höhere Zahlen genannt. Bisher sind 4859 Vermisste offiziell bekannt. Aufgrund der Zerstörungen und der Umweltbedingungen ist nicht mit Überlebenden zu rechnen. Die TDF hat hier ein beispielloses Massaker verursacht, das in der Geschichte der Hegemonie seinesgleichen sucht und …“
    Fluchend schaltete der Hochkommissar auf GNN und wählte den Politikkanal aus. Der Kommentator, Peter Gorden, ein hegemonieweit bekannter und mehrfach ausgezeichneter Journalist mit dem Ruf, der senatstreuste Vertreter seiner Zunft zu sein, blickte sein Publikum vom Schirm her traurig an und kommentierte die im Hintergrund laufenden Bilder des Fiaskos von De Graat: „Und das war das Ergebnis. Obwohl die TDF objektiv keine direkte Schuld trifft, muss sie sich der Frage stellen, warum sie diesen Einsatz ohne direkte Zustimmung der vorgesetzten Stellen durchgeführt hat. Die verantwortlichen und mittlerweile vom Dienst suspendierten Kommandeure, Vice-Admiral Nagumo und der Kommandeur der Bodentruppen, Brigade-General Degrelle, trifft hier eine besondere Verantwortung, wenn nicht sogar ein Verschulden des Unglücks. Einen Vorsatz, wie mittlerweile unterstellt, kann man aber daraus nicht ableiten. Vielmehr ist es so, dass auch die TDF ein Opfer dieser Kettenreaktion wurde. Wir wollen nicht vergessen, dass ein komplettes Bataillon Marines durch den irregulären und durch die Grand Charta geächteten Einsatz von AM-Waffen in Bodenkonflikten ausgelöscht wurde.
    Warum diese Waffen zum Einsatz durch die Piraten kamen, wird auf ewig eine Vermutung bleiben. Tatsache ist jedenfalls, dass die Ereignisse den Planungen der TDF voraus waren. Dass die Piraten über diese Waffen verfügten, war bekannt. Dass der Einsatz dieser Waffen unerwartet kam, kann man den Streitkräften nicht zum Vorwurf machen. Selbst beim Aufstand auf Assur und der Revolte von ‘32 wurde die Grand Charta von allen Seiten geachtet. Das bringt mich aber auf einen Punkt, der viel bedeutsamer ist.“
    Die im Raum Versammelten beugten sich nun ungewollt vor. Offensichtlich kam Gorden nun zum eigentlichen Punkt und wenn man der allgemeinen Stimmung vertrauen konnte, dann war auch dieser Punkt für die Anwesenden wenig angenehm.
    „Inwieweit hat der ehrenwerte Hochkommissar denn noch seine Streitkräfte im Griff? Lokale Kommandeure können ohne das Wissen ihrer Vorgesetzten eine Flotte in Marsch setzen, um ein offensichtliches Piratennest auszuräuchern. Diese Kommandeure verfügen offensichtlich über die Macht und Möglichkeiten, die Streitkräfte des Senats nach eigenem Gutdünken in nicht genehmigte Abenteuer zu stürzen. Sie gegen einzelne Mitgliedswelten der Hegemonie zu führen. Ganze Sternensysteme unter Blockade zu stellen. Und last but not least eine Krise zu verursachen, die unser Vertrauen in diese Streitkräfte untergräbt.
    Doch wer sind diese Männer und Frauen, die für unsere Sicherheit sorgen? Kennen Sie auch nur einen von ihnen? Die Masse von uns kennt keinen einzigen! Und woran liegt das? Weil sie von Kindesbeinen an nur die Tradition und die Welt der TDF kennen gelernt haben. Ein Umstand, der uns zu der Frage bringt, ob wir Menschen so ohne Weiteres unserenSchutz anvertrauen dürfen, die eigentlich so gar nicht mehr richtig zu uns gehören!
    Und dieses Gefühl müssen die Soldaten auf Jerusalem VI auch gehabt haben, denn sonst hätten sie diese unrechtmäßige Aktion nicht durchgeführt. Und das, meine lieben Zuschauer, ist das eigentliche Problem. Können wir unseren Streitkräften noch vertrauen? Sind das denn noch

Weitere Kostenlose Bücher