SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
Ausdruck, der den Abgeordneten der Kilikischen Föderation, Herman Baron von Milet, sofort aufbrachte, anschlossen.
Mehr als eine Senatssitzung wurde im Tumult abgebrochen, während die TDF auf die Genehmigung der vorgelegten Operationsbefehle wartete und wartete und nochmals wartete.
Maximilianus musste grinsen, als er an die Hyperfunkholos dachte, die sogar von den Medien verbreitet wurden. Senatoren, die sich im Senat schlugen! Besser hätte es eigentlich nicht laufen können. Doch es kam noch besser.
Napier handelte in einer Geheimsitzung zusätzliche Energiekristalllieferungen aus, damit Rom seine Sprungrouten noch besser mit eigenen– zusätzlichen – Schiffen schützen konnte. Nicht dass das noch nötig gewesen wäre, da das Projekt von Andy auf Eden gute Fortschritte machte. Es war ihm gelungen, eine kleine vollautomatische unterseeische Minenplattform zu errichten, die Rom einen ansehnlichen monatlichen Ertrag brachte – ohne das Wissen der bigotten Ökos von Paradise. Oder gar der Heuchler der TDF …
Und dann die Aktion auf Jerusalem VI! Da musste Murphy persönlich vor Ort gewesen sein, dachte Maximilianus schon fast mitleidsvoll. So viele und so unglücklich zusammentreffende Umstände gab es einfach nicht. Wenn die Invasion der TDF schon entgegen allen Regeln des geltenden Rechts war, dann war das Ergebnis nur als schockierend zu bezeichnen gewesen. Fast 5500 tote Zivilisten – zuzüglich eines komplett ausradierten Bataillons der TDSF-Marines!
Dieses Desaster wurde nur noch von den supernovaartigen Auswirkungen im Senat und vor allem im Bewusstsein der Öffentlichkeit übertroffen. Allein die von Peter Gorden aufgeworfene Frage, ob die TDF noch zur Hegemonie gehörte und in ihr verwurzelt sei, hatte eine Diskussion entfacht, die die TDF noch mehr vom gemeinen Volk entfremdet hatte. Daran konnte die brillante aber letztlich wenig hilfreiche Rede des Hochkommissars wenig ändern. Maximilianus hatte den schlauen Fuchs fast andächtig auf dem Holoschirm beobachtet, während er zur Ruhe und Mäßigung aufrief und dann erläuterte, wie er der TDF die Zügel anlegen wolle und in Zukunft durch Neuorganisation der Streitkräfte Mittel für zivile Projekte, die jetzt nötiger denn je waren, zu finanzieren. Maximilianus musste gestehen, dass er in de Croix einen würdigen Gegner hatte. Besser hätte er auch nicht diese Katastrophe ausnutzen können. Er schüttelte den Kopf und trank einen weiteren Schluck zwanzig Jahre alten Weines von seinem Landgut, der geschmacklich fast an den Wein Alesias heranreichte, wenn er auch nicht dessen berühmte leuchtendrote Farbe hatte.
Nun denn, sollte die TDF nun ein einheitliches Oberkommando haben. Marshal der TDF Masters war ein guter Mann, doch er hatte schon vorher als Oberbefehlshaber der TDSF wenig bewirken können. Und sein Nachfolger, der 54jährige Admiral of the Fleet Alexeij Wladimir Ivanov, vorher Kommandeur der TDF im Sol-System, würde auch wenig bewirken können, zumal die Stimmung fürs Erste gegen die TDF war. Dass das auch so blieb, würde Rom zu seiner „Herzensangelegenheit“ machen. Als er hinter sich Schritte hörte, drehte er sich um und sah Andy mit einem Mann Ende dreißig auf sich zukommen, den er unbedingt kennenlernen wollte. Schließlich hatte er beinahe das Auffliegen aller so ambitionierten Pläne Roms verursacht. Drei Meter vor ihm blieb er stehen, salutierte und meldete: „Sei gegrüßt, Konsul. Senior-Centurio Arminius Ford, dritte Centurie, zweites Commandomanipel. Melde mich wie befohlen!“
Maximilianus schaute sich diesen Centurio genau an, während Legat Rochester zu dem Abstelltisch auf dem Balkon ging, um sich auch ein Glas Wein einzuschenken.
„Centurio, ist dir eigentlich klar, wie nahe du uns an den Abgrund gebracht hast?“
„Konsul, ich habe getan, was ich tun musste. Genau so, wie du tust, was immer du tun musst. Manchmal hat man keine andere Wahl!“
„Gesprochen wie ein Römer“, warf Rochester ein. Maximilianus warf seinem Freund einen kurzen Seitenblick zu, was diesen aber nicht sonderlich zu beeindrucken schien.
„Und du hattest keine andere Wahl?“
„Nein, Konsul!“
„Einfach nur ‚nein‘! Keine Erklärung, warum deine direkten und unmittelbar von mir erlassenen Befehle für dich keine Alternative dargestellt haben, Centurio?“
„Jawohl, Konsul!“
„Also keine Entschuldigung. Keine Ausflüchte und auch keine Begründung, Ford!“
„Nein, Konsul. Nichts dergleichen.“
„Dann möchte
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