SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
wenn wir nur wollten, wurde meine Einheit in Marsch gesetzt. Sozusagen als versteckter Dolch an der Kehle des Gegners. Lief auch ganz gut an, bis sich einer von diesen Friedensaposteln bei einer der tautologischen Konferenzen verlabert hat. War nur noch eine Frage der Zeit und wir flogen auf. Dolch weg, Einheit weg, Beine weg!“ Maximilian stürzte den Rest Cognac auf einen Zug hinunter und starrte wütend in den Kamin.
„Maximilian, die Kinder sind nicht in der Armee. Und sie sind nicht bereit, für dieses Stück Land hier zu kämpfen oder zu bezahlen. Ich auch nicht, Max! Und du kannst nicht den verlorenen Kampf der Sonderkommandos auf Assur hier nachträglich gewinnen.“
Damit war es raus! Sie fragte sich, als sie seinen Blick sah, ob sie nicht eine Grenze überschritten hatte. Sie hatte es immer nur vermutet, aber nie ausgesprochen oder gar gefragt.
„Die TDF hat keine Sonderkommandos“, sagte er langsam, betont und eisig beherrscht.
„Maximilian, das reicht jetzt. Hier ist nicht Assur. Und hier wird es keine Wiederholung eines Massakers geben – selbst dann nicht, wenn andere es sich selber zuzuschreiben hätten“, fuhr sie fort, als er sie unterbrechen wollte. „Du bist nicht mehr bei den Sonderkommandos oder Sonderverbänden und die Farm lohnt diesen Aufwand nicht, Max! Es ist noch nicht mal das Zuhause, das wir beide verließen. Max, wir sind hier nicht daheim … Und dafür lohnt es sich nicht, zu kämpfen. Nicht für diese Farm.“
„Und wo willst du dann hin, Tessa?“, fragte er, obwohl er wusste, wie die Antwort ausfallen würde.
29
Terranische Hegemonie, Terra, Star Island, Terranischer Senat, 20.12.2468, 22:27 GST
Im Senatsgebäude war es still geworden, als die zwei Männer den Flügel des Hochkommissariats betraten. Dem äußeren Anschein nach handelte es sich um zwei Diplomaten, die noch eine der vielen rund um die Uhr stattfindenden Konferenzen der Unterausschüsse der Senatsarbeitsgruppen der Fachkommissionen besuchen wollten, damit das Gesetz X oder die Verordnung Y so verbessert wurde, dass die Angelegenheit Z endlich nach zehn Jahren zur Erstabstimmung gebracht werden konnte. Da hier viele solcher Diplomaten, Botschafter, Senatoren undLobbyisten umhergeisterten, nahm niemand die zwei Männer wirklich wahr oder schenkte ihnen gar Beachtung. Ein Blick auf die teuren OfficeBags der beiden genügte, um ihre Anwesenheit zu legitimieren.
Zielstrebig gingen die beiden Männer schweigend nebeneinander her und blieben vor einem Sicherheitsbeamten der TDF-Senatsgarde stehen und wiesen sich mit Vorzeigen der ICs als TDF-Angehörige aus. Die Sicherheitsscanner registrierten ohnehin automatisch alle TDF-Angehörigen auf Star Island und verfolgten ihren Weg. Ein kurzer Blick auf den Monitor überzeugte den Mann, dass die beiden Besucher des Hochkommissariats auch die waren, für die sie sich ausgaben. Der SenatsComp hätte andernfalls schon längst Alarm ausgelöst. Also winkte der blauweiß uniformierte Gardist sie weiter. TDF-Offiziere hatten schließlich immer und überall Zutritt zu allen Einrichtungen der Hegemonie, es sei denn, es waren Hochsicherheitsbereiche. Das war hier nicht der Fall. Der Senat war ein öffentliches Gebäude und das Hochkommissariat ein Sicherheitsbereich der Stufe 3. Damit konnten sie ungehindert alle Sicherheitsposten passieren.
Lediglich im Vorzimmer des Hochkommissars wurden sie aufgehalten. Die Sekretärin kontrollierte kurz die Leitungen, ob der Hochkommissar gerade ein Gespräch via HoloCom führte, vergewisserte sich, dass zurzeit keine anderen Besucher bei ihm waren oder ob er ungestört sein wollte. Dass die beiden Männer einen Termin mit dem Hochkommissar hatten, hatte sie schon kontrolliert, als der Comp ihr die Identität der beiden Männer bei Betreten des Senats angezeigt und einen Querverweis zum Terminplan aufgelistet hatte. Blieb nur noch die Frage zu klären, ob der Hochkommissar jetzt Zeit für die beiden hatte. Termin hin oder her. „Sir, Ihr Besuch ist soeben eingetroffen“, sagte sie in eine Sprechanlage.
„Danke, Eileen. Ich lasse bitten!“
„Meine Herrn, wenn Sie mir bitte folgen wollen.“ Die zwei Besucher folgten der Frau zu einer großen bronzenen Doppeltür, in die das Wappen der Hegemonie eingearbeitet war. Nachdem sie kurz einen Summer betätigte, öffnete sie ohne Schwierigkeiten die schwere Bronzetür, die offensichtlich über eine Servounterstützung für das Öffnen und Schließen verfügte, und bat die beiden Männer
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