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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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mit einer Geste, voranzugehen.
    Kaum dass die beiden Offiziere den Raum betreten hatten, gingen sie trotz Zivil in Grundstellung und der größere der zwei wollte melden, doch der Hochkommissar winkte schnell ab und sagte: „Danke, Eileen, ich brauche Sie heute nicht mehr. Ich mach das hier selbst.“ Dabei kam er mit ausgestreckter Hand um seinen Schreibtisch herum, einem marsianischen Granitmonstrum von fast zwei mal drei Metern Fläche, und begrüßte seine beiden Gäste. „Admiral Lee! Commodore Genda! Danke, dass Sie so kurzfristig Zeit gefunden haben, mich zu besuchen. Ich habe morgen einen Termin im Großsenat und brauche noch ein paar Erklärungen zu Ihrem Bericht. Aber bitte, stehen wir nicht hier herum. Setzen wir uns.“ Damit bot er seinen Gästen einen Platz in einer Sitzgruppe an, die das informelle Treffen noch unterstrich, wie Lee schnell feststellte. Gendawar zum ersten Mal im Büro des Hochkommissars und war beeindruckt von der Ausstattung. Alles, was in der Hegemonie gut, selten und teuer war, war hier verbaut worden. Teakholz von Olont, ein dunkelblauer und fast zwei Zentimeter tiefer Seidenteppich von Mekka, eine Kristallstatue des Gründungskommissars der Hegemonie von Damaskus, und das Leder der Sitzgarnituren war wohl vom Feuerwurm von Samarkand. Das waren zumindest die Teile, die Genda erkannte. De Croix, der einen Knopf drückte, was augenblicklich den Steward herbeirief, folgte den Blicken des Commodore und meinte. „Das ist sicher beeindruckend, Commodore. Und es hat nur einen Zweck. Besucher zu blenden.“
    Nachdem der Steward erschienen war und sie alle einen Becher Kaffee, das war ein Tipp des Hochkommissars gewesen, bestellt hatten, fuhr de Croix traurig den Kopf schüttelnd fort: „Leider wissen wir hier alle, dass das überhaupt nur so lange klappt, wie unsere Schwächen nicht offenkundig werden. Admiral, ich bat Sie zu dieser Unterredung, weil ich ein paar Hintergrundinformationen brauche. Ich nehme an, dass mir Commodore Genda diesbezügliche Fragen beantworten kann?“
    „Jawohl, Sir“, antwortete Lee. „Commodore Genda leitet zu seinen sonstigen Verpflichtungen als Leiter der Abteilung Terrorismus des TSS auch eine geheime Sonderermittlungsgruppe, die die verschiedenen Vorkommnisse in Zusammenhang zu bringen versucht, Sir.“
    „Geheim? Ist nicht alles, was der TSS macht, geheim, Admiral?“, fragte de Croix ein wenig belustigt.
    „Geheim innerhalb des TSS, Sir“, antwortete Lee, was das Lächeln von de Croix fast sofort einfrieren ließ. „Ist es schon so weit gekommen, Lee?“
    „Ich fürchte ja, Sir. Wir wissen nicht mehr, wem wirvertrauen können. Sicher ist, dass der TSS Löcher hat. Wir haben fünf Agenten entdeckt, die für andere Mächte tätig waren.“
    „Welche waren das?“
    „Das waren zwei Fälle, die für Newton tätig waren, einer für die Kilikische Föderation und zwei Fälle von Sparta“, antwortete Genda.
    „Sparta?“, fragte der Hochkommissar nachdenklich.
    „Wir überprüfen das gerade, aber ich glaube, dass sie nur glaubten, für Sparta zu arbeiten, da sie gebürtige Spartaner waren. Sicher wissen wir nur von einem, einem Ingenieur der Entwicklungsabteilung, dass er für Newton tätig war. Und hier war nicht die Regierung der Auftraggeber, sondern ein Technologiekonzern. Auch dort sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen, Sir.“
    „Genda, wie weit ist die TDF unterlaufen worden?“
    Genda schaute kurz seinen Vorgesetzten an, der unmerklich nickte, und begann fast verlegen: „Herr Hochkommissar, diese Frage lässt sich nicht so einfach in einem Satz beantworten. Deshalb mache ich die Situation an einem historischen Beispiel fest.
    Eines der ersten großen Imperien der Menschheit, das damals die gesamte bekannte Welt umfasste, war das alte Rom. Zur Zeit von Christi Geburt, auf der Höhe seiner Macht, begann der unaufhaltsame Fall. Bisdahin hatte Rom Feinde gehabt, die ihm ebenbürtig waren. AbAugustus war das anders. Sicher, es gab weiterhin Kriege. Diese dienten aber nur noch der Grenzsicherung – nicht mehr der Expansion. Damit blieb Rom nur noch ein Feind – Rom selbst. Rom lebte davon, seine Kolonien auszubeuten und seine Verbündeten zu melken, damit der Lebensstandard in Rom selbst ständig wachsen konnte. Thema: Brot und Spiele. Als im zweiten Jahrhundert dann die Völkerwanderungen begannen und Rom begonnen hatte, immer mehr Verbündete als Römer einzustufen, war es so geschwächt, dass es eine leichte Beute für seine Feinde

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