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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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alles andere als berauschend gewesen. Die Verluste betrugen einhundert Prozent! Nicht einhundert Prozent der Sturmtruppe, sondern einhundert Prozent aller eingesetzten Truppen – einschließlich des Schiffes.
    Die Übung hatte zeigen sollen, ob es möglich war, ein intaktes Kriegsschiff überraschend zu entern. Der Versuch einer direkten Eroberung von außen war letzte Woche schon ad absurdum geführt worden. Der letzte Infanterist wurde zweihundert Meter vor der Schiffshülle von den Gatling- und Lasergeschützen erfasst und simuliert abgeschossen. Der letzte von sechshundert Mann!
    Daraufhin wurde ein Plan ausgearbeitet, mit Barkassen, Sturmbooten und einem Massenangriff von Sprungtruppen ein Kriegsschiff direkt zu erobern. Ergebnis: einhundert Prozent Verluste! Das war vor drei Tagen gewesen.
    Soeben schlug der Plan fehl, ein Kriegsschiff mithilfe eines anderen angedockten Schiffes zu erobern, praktisch aus den offenen Verbindungsschleusen heraus. Was gut anlief, wurde vom gegnerischen SchiffsComp, hier Pydna, schnell vereitelt. Er isolierte die eingedrungenen Truppenteile zwischen Panzerschotten, reduzierte oder erhöhte die Gravitation in einzelnen Sektionen, flutete die Abteilungen mit Gas oder bekämpfte die vorrückenden Soldaten mit den automatischen internen Schiffsverteidigungswaffen oder blockierte Gänge mit Droiden. Auch trug er über seine Sensoren zu einer koordinierten Schiffsverteidigung bei. Daher wussten die Verteidiger immer, wo welcher Gegner war, während die Angreifer relativ blind agieren mussten. Trotz erdrückender Übermacht konnten die Angreifer sich in den Korridoren nicht entfalten, sodass die zahlenmäßig deutlich unterlegenen Verteidiger im Vorteil waren, zumal sie auch die Informationsüberlegenheit genossen. Damit nicht genug, der Kommandant der Pydna zerstörte in einem Überraschungsschlag das angedockte Schiff der Angreifer. Damit hatte keiner in der Manöverleitung gerechnet. Alle Planungen gingen davon aus, dass der angegriffene Kapitän nicht das Feuer auf das angedockte Schiff eröffnen würde, da ein unglücklicher Treffer die Antimaterie-Abschirmung der Reaktoren zusammenbrechen lassen könnte und somit beide Schiffe zerstören würde – zumal keines der Schiffe zu diesem Zeitpunkt über Schutzschilde verfügte.
    Der Kapitän der Pydna allerdings kannte solche Bedenken nicht. Kaum dass der Angriff auf sein Schiff erfolgte, ließ er den angedockten Frachter praktisch mit seinen Gatling- und Turbolasergeschützen zersieben. Dabei wurde lediglich der konstruktionstechnisch vermutete Bereich der Reaktoren ausgespart. Durch diesen Gegenzug konnten die angreifenden Sturmtruppen um fast fünfzig Prozent reduziert werden.
    Inzwischen wiesen die Hochrechnungen des SchiffsComp darauf hin, dass auch diese zusätzlichen Truppen in den Gängen der Pydna nicht die Entscheidung hätten erzwingen können. Ein intaktes Kriegsschiff, egal ob Korvette oder Kreuzer, ließ sich nicht im direkten Sturm erobern. Basta!
    Legat-2 Rochester saß mit dem Kapitän der Pydna, Tribun Cornelius Focht, und dem Kommandeur der Sturmtruppen, Tribun Antonius Gurion, im Besprechungsraum des Kreuzers zusammen. Rochester ging noch einmal die Unterlagen durch und sagte: „Ein direkter Angriffscheidet also aus. Weitere Vorschläge?“
    Der Kommandant der Pydna räusperte sich und sagte: „Vielleicht in Verbindung mit einem internen Sabotageteam an Bord. Das wäre eine Alternative, die noch übrig bleibt.“
    Der mit einem schwarzen Militäroverall ohne irgendwelche Insignien gekleidete Kommandeur der Commandos blickte seinen Navykameraden zweifelnd an und sagte: „Das würde lediglich ein paar weitere Minuten bringen. Es wären nur ein paar, höchstens drei, Saboteure im günstigsten Fall an Bord. Wahrscheinlich nur einer. Wenn es ihm nicht gelingt, den SchiffsComp lahmzulegen, wäre das Ergebnis dasselbe. Es ist der verfluchte Comp, der den Ausschlag gibt!“
    „Pydna, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein einzelner Saboteur deine Systeme so stören könnte, dass du nicht mehr in der Lage bist, deine Schiffsverteidigungsfunktionen auszuüben?“, fragte Rochester zur Decke schauend. Ihn störte die Tatsache, dass er seinen Gesprächspartner nicht sah.
    Der SchiffsComp des Kreuzers antwortete sofort: „Unter Beachtung der Operationsziele und Missionsvorgaben kommen mehrere Alternativen in Betracht. Ein Totalausfall des SchiffsComp durch eine oder eine kleine Gruppe von Saboteuren liegt bei 23,7

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