SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
Marius bis dato ausschließlich im Tarnmodus operiert hatte und folglich ihren TD-Antrieb nicht hatte aufladen können. Folglich musste die Tiber alleine nach Neapel zurückkehren, um so schnell wie möglich das Oberkommando auf Rom vom Erfolg der Mission in Kenntnis zu setzen. Da lag es auf der Hand, so Fords Argumentation, dass sie die Korvette ruhig auch noch ausschalten konnten. Und dann gleich so,dass Rom den maximalen Profit daraus ziehen konnte, denn bisher war man bei allen Enterszenarien nie ernsthaft von der Tarnmöglichkeit der Angreifer ausgegangen, weil sie als streng geheim eingestuft und folglich auch so behandelt worden war. Oder anders ausgedrückt: Man hatte das den Commandos vorenthalten.
Auch argumentierte Ford, dass sie nun die Gunst der Stunde nutzen sollten, die zusätzlichen und auf so etwas bestens vorbereiteten Commandos an Bord einzusetzen, die nicht immer und überall zur Verfügung standen. Ein Hinweis, der Maximilianus überzeugt hatte, wenn auch ein wenig widerstrebend. Nach seinem Geschmack hatten sie bisher ein wenig zu viel Glück gehabt, als dass sie es noch weiter strapazieren sollten.
Wenn die Tiber durch den Jump Point ging, musste sie auf der anderen Seite sofort in den Tarnmodus wechseln, da inzwischen, und hier war er sich mit Ford völlig einig, wahrscheinlich jeder nach ihnen suchte. Nicht nach Römern im Allgemeinen, aber sicher nach der Tiber und der Juno, die ohne vorherigen Tarnmodus auf Robinson agiert hatten. Daher mussten sie ebenso verschwinden wie die drei Zerstörer, die Cronos und vor allem die Korvette, die am Jump Point herumlungerte. Dann würde die Tiber ihren TD-Antrieb im Tarnmodus aufladen, was bekanntlich einen Monat dauerte, und Robinson durch den Neapel-Jump-Point verlassen, während die Marius selbst hier noch fast drei Wochen ausharren musste, um ihren TD-Antrieb für den Sprung nach Robinson aufzuladen. Nach dem Sprungwürde auch sie dann wieder in den Tarnmodus wechseln und der Tiber folgen. So der Plan. Natürlich konnte dabei allerhand schiefgehen. Auf der anderen Seite konnten die Terries schon auf sie lauern. Sie konnten nicht unbeobachtet in den Tarnmodus wechseln. Oder was auch immer … An Bord gab es schließlich keine Hellseher!
„Foxtrott nähert sich weiter auf konstantem Kurs mit Geschwindigkeit 0,3 c. Entfernung vier Lichtminuten. Weiterhin aktive Sensoren“, meldete der Ortungsoffizier.
„Waffen?“
„Bereit, Tribun. Programm geladen und bereit. Marius erwartet Einsatzbestätigung.“
„Gut, Marcellus. Gebe dem Comp den Waffeneinsatz frei.“
Der junge Optio Attenburg übermittelte dem SchiffsComp via Tastatur die Waffenfreigabe und legte damit den Erfolg des Handstreichs, wie Ford das nannte, in die Schaltkreise des Comp.
„Bestätige Waffenfreigabe“, meldete der Comp fast augenblicklich.
Attenburg, der LI der Marius, Centurio Franco Fernandez, Tribun Ford und der Kommandant hatten dieses spezielle Programm geschrieben, das die Zielauswahl der zu beschießenden Schiffssektionen und – bereiche der Korvette zeitlich genau gestaffelt unter Berücksichtigung von Entfernung, Schildstärke und Annährungswinkel für jede einzelne Waffe der Marius festlegte. Man war schnell übereingekommen, demSchiffsComp die Feuerleitung zu überlassen, da nur er die nötige Kapazität hatte, alle diese Faktoren ständig neu und laufend zu berechnen.
Bisher verlief alles im Rahmen der Programmparameter. Die terranische Korvette näherte sich von Steuerbord in einem spitzen Winkel leicht von unten kommend. Damit zeigte sie ihnen auf ihrer Oberseite die Kommunikationsphalanx, den oberen Schildgenerator und die sehr verwundbaren oberen Ortungssensoren. Den Schild hatte sie auf dreißig Prozent seiner Kapazität, was bei der Geschwindigkeit und der aktiven Ortungsmaßnahmen darauf schließen ließ, dass die Laser nur für einen Schuss Energie hatten. Das war aber eher nebensächlich, da nach dem massiven Erstschlag keiner erwartete, noch auf Gegenwehr zu treffen. Wichtig war, dass der obere Schild zusammenbrach, die Massegeschütze und Laser die Kommunikationsphalanx, die Op-Zentrale und den Maschinenraum pulverisierten, sodass die Korvette gefechts- und manövrierunfähig wurde. Dann sollte Fords große Stunde schlagen, indem er das versuchte, was angeblich unmöglich war. Ein Kriegsschiff zu kapern!
„Feuereröffnung in dreißig Sekunden“, verkündete der Comp.
„Arminius, hier Kommandant. Gleich sind wir soweit. Seit ihr
Weitere Kostenlose Bücher