SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

bereit?“
    „Hier, Strike-Leader. Alle Teams in Position. Warten auf deinen Befehl, Tribun!“
    Klingt verdammt selbstsicher, dachte Maximilianus. Vor allem wenn man bedachte, dass er mit seinen Kommandos und den bordeigenen Marines, nur mit den Sprungdüsen der Kampfrüstungen ausgerüstet, übersetzen wollte.
    „Ich sag euch, wenn alle Bordwaffen von Foxtrott erledigt sind“, sagte Maximilianus.
    „Alles andere wäre auch ein recht kurzer Ausflug“, lachte Ford.
    „10 – 9 – 8 – …“, zählte der SchiffsComp.
    Bei Null brach die Hölle über die kleine Korvette herein. Vier KSR jagten praktisch ohne Vorwarnung für das Schiff, dafür war die Entfernung zu gering, los und explodierten ferngezündet vor dem Schild der TDSF-Korvette. Das bewirkte zweierlei: Erstens brach der Schild sofort wegen Überladung zusammen, und zweitens waren die AM-Explosionen noch so weit von der Rumpfhülle entfernt, dass diese nur minimal beschädigt wurde. Es hätte ja keinem genützt, die Beute zu atomisieren.
    Dann schlugen wieder inAbständen von Sekundenbruchteilen die zweiMassegeschütze zu. Eine Kugel durchschlug die Korvette von schräg oben kommend im Heckbereich und schaltete den Maschinenraum aus, während die andere die Operationszentrale punktierte. Ein Nebeneffekt war, dass die Korvette durch diese zwei Durchschüsse sofort große Teile ihres Sauerstoffs verlor und ganze Sektionen des Rumpfes zum Vakuum hin offen waren. Das war der eigentliche Sinn dieser Maßnahmen, da Maximilianus wollte, dass große Teile der im Dienst befindlichen und unvorbereiteten Schichtbesatzung dabei überrascht wurden.
    Die kalkulierten Ausfälle dabei würden beim Entern eventuell den Ausschlag geben, während alle in den Kojen befindlichen Schichtbesatzungen vom SchiffsComp automatisch in Stasis versetzt wurden, sobald der Kabinendruck abfiel. Damit wurden große Teile der Besatzung Opfer des eigenen Sicherheitssystems und fielen für einen organisierten Widerstand aus.
    Sofort im Anschluss gab die Marius ihre Tarnung auf, drehte mit Höchstgeschwindigkeit auf die Korvette ein und bestrich den Rumpf mit Energiewaffen, um alle Kommunikationseinrichtungen und Waffenstationen zu zerstören und die Außenschleusen auf den Seiten aufzuschießen. Hierbei zeigten vor allem die acht mittleren Turbolaser des Pilum-Zerstörers ihre Effektivität gegen das kleine fast ungepanzerte Schiff.
    Innerhalb von fünf Sekunden hatte sich die Korvette in ein Wrack verwandelt, das langsam unter den dauernden Einschlägen zu trudeln begann und nur noch vom ursprünglichen Bewegungsimpuls getrieben wurde, da die Triebwerke nach dem Massetreffer im Maschinenraum ausgefallen waren.
    Sofort begann der Comp der Marius, systematisch Löcher in die Schiffshülle zu schießen, um weitere, bisher unbeschädigte Abteilungen zu dekomprimieren.
    Langsam beschrieb die Marius eine Steuerbordwendung um fast 130 Grad und passte ihre Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung dem treibenden Wrack an, während sie sich immer weiter der Steuerbordseite der Korvette näherte.
    Als sie parallel zur Korvette stand, gab Maximilianus den Enterbefehl. Etwas, was kein Kommandant eines Raum-Kriegsschiffes in den letzten 400 Jahren mehr getan hatte, um ein gegnerisches Schiff zu nehmen. „Strike Leader, hier Papa-Six. Einsatz!“
    „Hier Strike Leader! Einsatz!“
    Sofort schossen die Commandos und Marines aus den offenen Schleusen der Marius und überbrückten, so schnell es ging, die Entfernung zum Wrack mit Hilfe der Sprungtornister. Eine einzelne leichte Gatlingkanone nahm sie unter Feuer und fuhr wie eine Sense durch die anfliegenden römischen Legionäre, da sie das Feuer direkt auf die Hauptschleuse der Marius gerichtet hatte.
    Sofort reagierte Optio Attenburg, der Waffenoffizier der Marius, und vernichtete das einzelne Gatlinggeschütz mit konzentriertem Feuer aus sechs Laserbatterien.
    Fast widerwillig zollte Maximilianus dem Mut und der Kaltblütigkeit der Bedienung des Gatlings Respekt. So lange auf die beste Chance zur Vergeltung zu warten, den sicheren Tod vor Augen, das Beste für das untergegangene Schiff noch herausholend, war bewundernswert.
    Ford fand daran in diesem Augenblick allerdings nichts Bewundernswertes. Er hatte mit einem Feuerstoß von nur zwei Sekunden fast zwanzig Mann verloren, die, eng um die Schleuse gruppiert, dem Feuerüberfall nicht mehr ausweichen konnten. Aus diesem Grunde galten Entermanöver auch als unmöglich. Unter anderem…
    Die