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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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der Familie Falkenberg zusammenlebte. Shadow hatte mit den Kindern Marcus und Maximilian gespielt, wie er es auch heute noch mit Cäsar und Athena tat. Er hatte über sie gewacht, sie beschützt und dafür gesorgt, dass sich sonst keiner je hatte um Kinder Sorgen machen müssen, solange er auf Falcon Hall war. Weder um die Falkenbergs noch um die Kinder der hier Bediensteten. Charles hatte mit Shadow gespielt. Isabella hatte er gesucht und nach Hause getragen, als sie sich ein paar Kilometer entfernt ein Bein gebrochen hatte. Vor fast fünfzig Jahren!
    Sie wusste, dass er auch jetzt schon wieder ganz in ihrer Nähe war und sie eingehend beobachtete. Sie spürte förmlich seine glühenden handtellergroßen Augen.
    Lächelnd drehte sie sich um und sah ihn auch prompt fünf Meter hinter ihrem Sessel sitzen und sie, den Kopf ein wenig schräg haltend, anschauen. Es war klar, dass er ahnen musste, dass sie etwas von Maximilian wollte. Dass sie besorgt war, hatte Shadow schon lange herausgefunden. Sie war völlig perplex gewesen, als sie ihn einmal dabei sah, wie er die Bilder von Leonidas auf dem Schreibtisch ihres Mannes, oben in ihren Zimmern auf dem Kamin und auch den Holowürfel aus ihrer Tasche betrachtete. Allein, dass er denWürfel aktivieren konnte…
    „Nun, Shadow, ich glaube, du weißt als einziger hier, dass Maximilian heute noch ein paar ernste Fragen zu beantworten hat, oder?“
    Langsam kam er näher und brummte leise. Sich direkt neben ihren Sessel setzend schaute er aus den üblichen zwei Metern Höhe auf sieherab. Sie hatte nur eine kleine Repulsorlampe über dem Schreibtisch aktiviert und das Licht eng focussiert, sodass der restliche Raum im Dunkeln lag. Als sie jedoch nun in die Augen der Kralle hochblickte, glühten diese förmlich wie zwei türkisfarbene Sonnen. Dann legte er ihr seine rechte vordere Pfote auf die Hand und brummte fragend und deutete mit dem gewaltigen Kopf auf das Schreibtischbild.
    „Ja, Shadow. Es geht um Leo. Ich glaube, dass er auf der Akademie in Gefahr ist. Oder überhaupt in der TDF. Ich will, dass er nach Hause kommt. Verstehst du das?“
    Zur Antwort drückte die Kralle ihre Hand ein wenig fester und brummte bestätigend.
    „Max wird das anders sehen. Er ist so furchtbar stolz auf Leonidas. Seine Leistungen auf der Akademie. Jetzt, wo er auch noch Cadet-Lieutenant geworden ist und mit seinem Battleball-Team ungeschlagen auf Platz 167 steht! Aber ich weiß, es ist dort bald nicht mehr sicher für ihn.“
    Wieder brummte Shadow vernehmlich und irgendwie bestätigend, wie sie fand.
    „Das wird schwierig werden, Shadow. Und ich weiß nicht, wie ich es anstellen soll …“ Dabei streichelte sie kurz mit der anderen Hand über seine Pfote.
    Diesmal spürte sie, wie als Antwort Shadow seine Krallen ausfuhr. Sechs knapp fünfzehn Zentimeter lange und an den Spitzen rasiermesserscharfe Dolche kamen zum Vorschein und gruben sich an ihrer Hand und dem Arm vorbei in das Polster des Sessels und hielten ihre Hand dort wie festgenagelt an Ort und Stelle. Auch das bekräftigende Knurren war alles andere als beruhigend, da Shadow dabei seine noch längeren Reißzähne zeigte und sie mit seinen Augen anfunkelte.
    Vor einem Jahr, so war sie sich sicher, wäre sie vor Angst gestorben. Hier und heute hatte sie allerdings eher das Gefühl, einen Verbündeten gefunden zu haben. Einen mit sechs Beinen, fast einer Tonne Muskelmasse und einem Alter, das wahrscheinlich Methusalem als Jungspund dastehen ließ.

51
    Terranische Hegemonie, Terra, Star Island, Senat, 10.12.2470, 10:20 Uhr GST
    De Croix fragte sich, ob alle großen geschichtlichen Niederlagen sich schon so deutlich und so früh anzeigten und man nichts machen konnte, was die Zukunft verändern oder den Untergang abwenden konnte.
    Wie sollte man zum Beispiel so einem jungen und dynamischen Offizier wie seinem neuen Adjutanten, Ensign (TDSF) Horatio Bruce Howe,dem einzigen Sohn des ehemaligen Senators von Terra Lord Walter Edward Howe, eines alten englischen Aristokraten, erklären, dass die Hegemonie auseinanderbrach und keiner etwas dagegen tun konnte, ohne die Verfassung zu verletzten? Das war doch ein, nein, der Treppenwitz der Geschichte!
    Sie saßen in seinem Dienstzimmer auf genau der Garnitur, wo er noch vor fast genau zwei Jahren mit Vice-Admiral Lee und Commodore Genda gesessen hatte. War das erst zwei Jahre her? Müde schüttelte er den Kopf. Eine Geste, die weder seinen Besuchern noch dem jungen Howe entging.
    „Darf ich

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