SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
Doch selbst wenn, wofür hätten wir dann gesiegt, wenn wir Rom und den Rest geschlagen haben und wirklich alles in Trümmern liegt?
Wir wollen eine in Frieden vereinte Menschheit. Ab diesem Zeitpunkt wäre dann zwar Frieden, aber eher der Frieden eines Friedhofs. Unabhängig davon, wer gewinnt. Das ist nicht mein Weg. Das kann überhaupt kein gangbarer Weg sein. Da das Ende der Hegemonie in ihrer alten Form so oder so absehbar ist, sollten wir den Mitgliedern die Möglichkeit schaffen, mit unserer Hilfe noch frei wählen zu können, wie sie in Zukunft leben wollen. Mag sein, dass die Hegemonie in ein paar Jahren nur noch eine unter vielen souveränen Nationen sein wird. Aber wir werden die Nation sein, die ihre Ideale nicht der Machtpolitik geopfert hat und für die Freiheit ihrer Mitglieder eintritt. Zu dieser Freiheit gehört auch die souveräne Entscheidung einzelner Mitglieder, unsere Gemeinschaft zu verlassen. Warum sie das mit Gewalt tun wollen, weiß ich nicht.
Wir sollten auch ins Auge fassen, ihnen unsererseits das Angebot zu machen, aus der Hegemonie auszutreten. Vielleicht können wir sogar daraus einen Vorteil für uns schlagen.
Wir müssen uns mit der Tatsache abfinden, dass nicht mehr alle Menschen den gemeinsamen Traum einer im All vereinten menschlichen Gemeinschaft Gleichgesinnter in sich tragen. Aber wir sind auch nicht die, die die Menschheit bevormunden und unter Zwang in dieser Gemeinschaft halten. Das würde auf Dauer mehr Probleme schaffen, als es kurzfristig welche zu lösen vermag.
Nein, wir bereiten uns darauf vor, diejenigen zu schützen, die weiter ein Mitglied der Hegemonie bleiben wollen. Wir werden das Erbe der Menschheit, Terra, verteidigen. Dieser Planet gehört wirklich allen Menschen und nicht demjenigen, der ihn erobert.
Wir müssen uns darauf vorbereiten, den Welten in der Peripherie und jenseits des Outer Rims Schutz vor den dann sich bildenden Machtblöcken zu gewähren, ohne unsere Ressourcen und Möglichkeiten zu überspannen.“
„Solange wir Terra und das Sonnensystem halten, bestimmen wir die Verteilung der Energiekristalle auf Triton. Ohne diese Kristalle ist jede Flottenrüstung unmöglich.“
„Sie vergessen, Marshall, dass auf Eden ebenfalls Vorkommen kleineren Ausmaßes existieren. Auch auf anderen Planeten existieren geringe Vorkommen. Triton bietet lediglich den Vorteil, dass es die ergiebigste Mine ist und die größten Kristalle fördert, die zum Bau von Schiffen jenseits von der Million-Tonnen-Grenze notwendig sind“, führte Großsenator Houghron ruhig aus.
„Marshall Masters. Ein nicht unwesentlicher Aspekt, egal, wie wir uns entscheiden, scheint mir die aktuelle Stärke der TDSF zu sein, wenn wir diesen Balanceakt gehen wollen. Was steht uns überhaupt zur Verfügung?“, fragte Großsenatorin Ascaride und schaute fragend in die Runde.
„Die TDF ist nach dem Aufstand immer noch nicht wieder auf Soll-Stärke. Auch sind viele Basen und Orbitalanlagen aufgrund der mangelnden Mittel, und das ist jetzt kein Vorwurf, sondern einfach nur ein Faktum, Großsenatorin, in schlechter Verfassung. Im Einzelnen wird Ihnen zur Flotte Admiral Ivanov eine Zusammenfassung geben. Admiral!“
Ivanov blickte kurz in die Runde, aktivierte seinen IndividualComp und rief eine Datei auf, die er schon vorbereitet hatte. Hin und wieder auf das IC-Display schauend begann er: „Die Flotte besteht aus den Geleit- und Sicherungsverbänden auf Sektorebene sowie aus der Schlachtflotte auf Terra. Die Ersteren haben den Auftrag, unsere Handelsrouten zu überwachen und Knotenpunkte zu sichern. Neben Terra sind das Sparta, Naukratis, Kusch, Samarkand und Lhasa als Sektorkommandos. Diese Sektorkommandos haben auch die logistischen Möglichkeiten, Teile der Schlachtflotte zu versorgen und ihr als Operationsbasis zu dienen.
Die Schlachtflotte an sich untersteht direkt dem Flottenkommando auf Terra und ist auch hier stationiert. Teile befinden sich aber ständig als integrale Verstärkung bei den Sektorkommandos und sind von der Homefleet, der Flotte des Solsystems, auf Dauer abkommandiert. Dabei muss ich erklärend hinzufügen, dass die Schlachtflotte schon lange ein Teil der Homefleet ist.“ Dabei schaute er kurz die zwei Politiker an und fuhr fort: „Wir hatten nie damit gerechnet, dass die Schlachtflotte jemals im größeren Maßstab Terra verlassen müsste, und haben die Homefleet um die Schlachtflotte herum aufgebaut. Aus diesem Grunde ist auch der Kommandeur der Homefleet
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