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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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die Schatten wurden länger. Vom terranischen Frühling spürte man aber nichts, da die Kuppelökologie so etwas wie Jahreszeiten, Wind und jahreszeitliche Gerüche nicht kannte. Tagsüber herrschten das ganze Jahr achtzehn Grad Celsius und nachts kühlte es ab auf zehn Grad. Ideal für Uniformen, die einen geschlossenen Kragen hatten …
    Die Schwankungen der Temperatur im Tag-Nacht-Zyklus um acht Grad und die damit verbundenen Kosten für die Kühlung spielten keine Rolle, da die Antimaterie-Reaktoren Energie im unbegrenzten Umfang lieferten. Das Energieproblem war seit Erfindung der Antimaterie-Reaktoren unbekannt geworden. Energie war immer da. Es lebe der Strom aus dem E-Transmitter! Auf dem Mond spielte die Heizung sowieso keine Rolle, da auf der Tagseite des Erdtrabanten lediglich ein Hitzeproblem bestand. Da sich die Akademie auf der Sonnenseite befand, musste sie daher ständig gekühlt werden. Andernfalls hätte die Sonneneinstrahlung das Kuppelinnere auf über 300 Grad aufgeheizt. Somit wurde nachts, anders als auf Planeten, mehr Energie verbraucht als tagsüber, weil einfach mehr gekühlt werden musste. Das notwendige Ausmaß dieser Mehrenergie für alle Einrichtungen auf Luna war astronomisch hoch. Da aber die Energie verfügbar war und der Mensch einen Tag-Nacht-Zyklus brauchte …
    So saßen die drei erst einmal einfach nur da und gingen ihren Gedanken nach, während die Dämmerung langsam so stark wurde, dass durch die transparente Kuppel langsam die größten Sterne und orbitalen Stationen sichtbar wurden. Terra war ohnehin den ganzen Tag über zu sehen, wie sie sich über ihnen hinwegdrehte. Nach einer halben Stunde gingen die Beleuchtungsdimmer an, um die hereinbrechende Dunkelheit langsam zu kompensieren. Das nahm Mbeki zum Anlass, das Wort an seinen Freund zu richten: „Sag mal, Leo, wie wäre es, wenn du uns mal sagst, ob wir dir hier einen Schlafsack rausbringen sollen, oderob du vielleicht doch noch geruhst, mit uns in die Unterkunft zurückzukommen. Du weißt ja, die Materialausgabe schließt um 2000. Und wenn wir da noch hin müssen, könnte es zeitlich knapp werden.“
    „Leo, lass dich nicht verarschen“, fiel Thorwald ein. „Der Kerl will nur wieder in die Kantine und Essen fassen.“
    Leonidas schaute auf und guckte kurz Nelson und dann Thorwald an und sagte: „Hey, Leute. Tut mir leid, dass ich euch den Tag versaue. Es ist nur so, dass …“
    „Dass du einen Tritt in den Arsch brauchst, um auf andere Gedanken zu kommen“, stellte Mbeki lächelnd fest.
    „Sag mal, Leo, mit was spielst du denn da immer rum, wenn du in so guter Stimmung bist?“, fragte Thorwald mit einem Blick auf das Souvenir.
    „Ach, das hat mir mein Vater gegeben, als er mich zum Raumhafen brachte. Es ist nichts Besonderes“, wehrte Leonidas ab.
    „Na ja. Das kann man so oder so sehen. Meine Mutter gab mir das hier.“ Thorwald stand kurz auf, griff in seine Tasche, holte einen kleinen Kristall hervor und setzte sich wieder. Leonidas und Nelsons Augen hingen an dem kegelförmig geschliffenen Kristall, der in allen Rot-, Orange- und Gelbtönen schimmerte und von innen heraus zu pulsieren schien.
    „Mann, Thor. Das ist ja ein Vulkankristall. Das hab ich ja noch nie gesehen. Die Dinger sind doch selten, oder?“
    „Sagen wir mal teuer.“
    „Selten und teuer“, stellte Leonidas fest.
    „Ich weiß. Als kleines Kind habe ich immer gerne in den Kristall geschaut. Dieses pulsierende Feuer hat mich immer fasziniert und – na ja, irgendwie beruhigt. Wenn ich da reinschaue, fühle ich mich immer wie zu Hause.“
    Darauf konnte keiner der beiden anderen etwas sagen. Nelson Mbeki griff darauf in seine Brusttasche und holte eine kleine zweieinhalb Zentimeter durchmessende Holzscheibe hervor und drehte sie zwischen den Fingern. „Das, meine Herren, gab mir mein Großvater mit. Das stammt noch von Terra. Als meine Vorfahren Terra verließen und nach Simbabwe auswanderten, nahm man die traditionellen Familienwaffen mit. Ihr wisst schon. Den Speer und den Schild. Angeblich haben damit schon meine Zulu-Vorfahren am Blood River für ihre Freiheit gekämpft. Jedenfalls bekommt jeder von uns Mbeki, der Soldat wird, eine Scheibe aus dem alten Speerschaft mit dem Auftrag mit, ihn dem Familienoberhaupt zurückzubringen. Mein Vater brachte ihn aus dem Assuraufstand zurück. Und ich soll ihn aus meiner Dienstzeit zurückbringen.“
    „Dein Vater hat auf Assur gekämpft?“
    „Ja! Er war Staff-Sergeant im Stab der 53.

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