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Sprache, Kommunikation und soziale Entwicklung

Sprache, Kommunikation und soziale Entwicklung

Titel: Sprache, Kommunikation und soziale Entwicklung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burkhard Schneeweiß , Theodor Hellbruegge
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Kiese-Himmel 2005; PDSS: Kauschke & Siegmüller 2010; WWT 6 – 10: Glück 2011).
    Während die therapiebegleitende Diagnostik konstruktnah direkt die Wirksamkeit der therapeutischen Maßnahmen mit informellen und Beobachtungsverfahren etwa über Quantifizierungen von erworbenen, abrufbaren Wörtern sichtbar macht und daher von den Sprachtherapeuten selbst durchgeführt wird, kann die evaluative Diagnostik zum (vorläufigen) Abschluss einer Therapie entweder ebenfalls von den Sprachtherapeuten oder, um unbewusste Beeinflussungen zu vermeiden, ärztlicherseits durchgeführt werden. Zwar sind die in Ebene A verwendeten Verfahren nicht unbedingt zur Veränderungsmessung konstruiert worden, Erfahrungen etwa bei Motsch und Ulrich (2012) belegen jedoch die diskriminative Validität der quantitativen Auswertung eines Bildbenennungsverfahrens in mindestens halbjährlichem Abstand.
Abschluss
    Am Beispiel des diagnostischen Prozesses zu semantisch-lexikalischen Störungen im Rahmen von Sprachentwicklungsstörungen ist aufgezeigt worden, wie die unterschiedlichen Akteure sich mit ihren je eigenen professionellen Kompetenzen in unterschiedlicher Zielsetzung in den diagnostischen Prozess einbringen. Es ist deutlich geworden, dass im Hinblick auf den Gesamtprozess der Intervention eine Kooperation in einem mehrstufigen, diagnostischen Prozess unerlässlich ist. Die in den Heilmittelrichtlinien (GBA 2011) im Abschnitt C (Zusammenarbeit Vertragsärzte und Heilmittelerbringer) strukturell verankerten Formen müssen erweitert werden. Der administrative Rahmen für eine regelhafte kooperative Diagnostik ist zu schaffen, etwa durch eine Verordnung zur Befundung.
    Damit wird ein kooperativer, diagnostischer Prozess, wie er in der Praxis bereitsauf der Basis der derzeitig gültigen Heilmittelrichtlinien vielfach improvisiert wird, strukturell gesichert. So wird einerseits dem Wirtschaftlichkeitsgebot und dem berechtigten Anspruch der Betroffenen auf eine qualitativ hochwertige Versorgung mit medizinischer Leistung entsprochen. Und andererseits wird die professionelle Spezialisierung und Kooperation entwickelt.
Literatur
    Beushausen, U. (2009):
Therapeutische Entscheidungsfindung in der Sprachtherapie: Grundlagen und 14 Fallbeispiele
. München: Elsevier, Urban & Fischer.
    Buschmann, A. (2012): Frühe Sprachförderung bei Late Talkers. Effektivität des Heidelberger Elterntrainings bei rezeptiv-expressiver Sprachentwicklungsverzögerung.
Pädiatrische Praxis, 78,
377 – 389.
    de Langen-Müller, U., Kauschke, C., Kiese-Himmel, C., Neumann, K. & Noterdaeme, M. (im Druck):
Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen (SES), unter Berücksichtigung umschriebener Sprachentwicklungsstörungen (USES)(Synonym: Spezifische Sprachentwicklungsstörungen (SSES)). Interdisziplinäre S2k-Leitlinie
. München: Peter Lang.
    DIMDI (2005):
ICF

Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit
. Köln.
    GBA (2011): Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Verordnung von Heilmitteln in der vertragsärztlichen Versorgung (Heilmittel-Richtlinie/HeilM-RL) in der Fassung vom 20. Januar 2011/19. Mai 2011.
    Glück, C. W. (2002): Diagnostik semantisch-lexikalischer Störungen. In: M. Grohnfeldt (Hrsg.),
Lehrbuch der Sprachheilpädagogik und Logopädie, Bd. 3 Diagnostik, Prävention und Evaluation
. Stuttgart: Kohlhammer, S. 172 – 179.
    Glück, C. W. (2011):
Wortschatz- und Wortfindungstest für 6- bis 10-Jährige: WWT 6 – 10
(2., überarb. Aufl.). München: Elsevier, Urban & Fischer.
    Glück, C. W. & Elsing, C. (im Druck): Gestörte Lexikonentwicklung. In: A. V. Fox (Hrsg.),
Handbuch der Sprachtherapie, Bd. 2.
München: Elsevier, Urban & Fischer.
    Jäger, R. S. & Kubinger, K. D. (2003):
Schlüsselbegriffe der psychologischen Diagnostik
(1. Aufl.). Weinheim: Beltz PVU.
    Kauschke, C. & Siegmüller, J. (2010):
Patholinguistische Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen (PDSS), CD-ROM: Computergestützte Auswertung PDSS.
Mit Zugang zum Elsevier-Portal. München: Elsevier.
    Kiese-Himmel, C. (2005):
AWST-R. Aktiver Wortschatztest für 3- bis 5-jährige Kinder

Revision
. Göttingen: Hogrefe.
    Motsch, H.-J. & Ulrich, T. (2012): »Wortschatzsammler« und »Wortschatzfinder« – Effektivität neuer Therapieformate bei lexikalischen Störungen.
Sprachheilarbeit, 57 (2)
, 70 – 78.
    Rupp, K. (2006):
Die erworbene Aphasie im Kindesalter: Eine anamnestische Untersuchung:
MS Thesis
, Universität Bielefeld.
    Sachse, S.

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