Sprache, Kommunikation und soziale Entwicklung
(2010):
Развитие речи у детей раннего возраста.Стимуляция речевого развития по методу М. Монтессори: Учебное пособие.
Kasan (Otetschestwo).
Weigl, I. & Reddemann-Tschaiker, M. (2009):
HOT
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ein handlungsorientierter Therapieansatz fur Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen
. Stuttgart (Thieme).
Wendlandt, W. (1998):
Sprachstörungen im Kindesalter
. Stuttgart (Thieme).
Wirth, G. (2000):
Sprachstörungen, Sprechstörungen, Kindliche Hörstörungen.
Köln (Deutscher Ärzte-Verlag).
Zollinger, B. (1997):
Spracherwerbsstörungen
. Bern (Haupt Verlag).
MELANIE VOIGT
Förderung kommunikativer und interaktiver Kompetenzen in der entwicklungsorientierten Musiktherapie
Die Fähigkeit zur Kommunikation ist eine Voraussetzung für die Teilnahme an und das Gelingen von sozialen Beziehungen und für die Selbstbestimmung jedes Menschen (Sarimski 2001, 2007).
Die angeborenen Fähigkeiten des Säuglings zur Kommunikation und Interaktion werden durch die intuitiven responsiven Verhaltensweisen der Eltern in der Interaktion mit dem Kind unterstützt und weiterentwickelt. Das responsive Vorgehen geht von den Interessen und Initiativen des Kindes aus. Der Erwachsene geht auf diese ein, entsprechend dem Entwicklungsstand des Kindes, macht auch neue Angebote entsprechend der nächsten Zone der Entwicklung. Das Kind passt sich diesem neuen Niveau an, macht selbst Angebote, und die Kette beginnt von vorne (Sarimski 1993, 2001).
Kinder mit mehrfachen Behinderungen zeigen oft große Entwicklungsrückstände oder Störungen in ihrer kommunikativen und sprachlichen Entwicklung. Dies erschwert die Interaktion mit ihrer sozialen Umgebung und macht das Verhalten des Kindes für die Umgebung oft schwer verständlich. Auch diese Kinder haben grundlegende kommunikative Fähigkeiten, mit denen sie in Interaktion mit ihrer sozialen Umgebung treten können (Sarimski 1993, 2001; Dunst & Mc Williams 1988).
Die frühen sozialen und kommunikativen Fähigkeiten werden mit dem Begriff der interaktiven Kompetenzen zusammengefasst (Dunst & Mc Williams 1988). Damit wird beschrieben, wie das Kind aktiv an der Interaktion mit seiner physikalischen und sozialen Umwelt teilnehmen kann.
Die Probleme in der kommunikativen und sprachlichen Entwicklung können die Erstellung des Entwicklungsprofils des Kindes auch erschweren. Es kann notwendig sein, gerade bei mehrfachen Behinderungen, die standardisierten diagnostischen Methoden des Arztes und des Psychologen mit Beobachtungen aus anderen Situationen zu ergänzen, um das Entwicklungsprofil desKindes umfassender darzustellen (Sarimski 1993, 2001; Dunst & Mc Williams 1988).
Kinder mit geistiger Behinderung oder mit mehrfachen Behinderungen werden häufig in die Musiktherapie des Kinderzentrums München überwiesen, um in einer therapiebegleitenden Mitdiagnostik ihre interaktiven und kommunikativen Kompetenzen zu entdecken und im Verlauf der Therapie zu fördern. Dabei geht es hier nicht um den Aufbau konkreter sprachlicher Fertigkeiten, sondern um die Fähigkeit des Kindes, mit ihrer Umwelt zu interagieren und sich zu verständigen. Warum wird Musiktherapie eingesetzt?
Musik und präverbale Interaktion
Ein Säugling erlebt musikalische Elemente jeden Tag im kommunikativen Austausch mit seiner Mutter und anderen Bezugspersonen. Die präverbale Kommunikation, die eine Mutter ihrem Kind anbietet – kindbezogene Sprache, Interaktionsspiele oder kindbezogenes Singen – ist durch charakteristische Merkmale musikalischer Natur gekennzeichnet, in der die Grenzen zwischen Musik und Sprache verwischt sind (Trehub 2005, Oerter 2005, Papoušek 1996). So finden sich im elterlichen Kommunikationsverhalten Phänomene wie Rhythmusänderungen, Variation der Tonhöhe, Wiederholungen und sanfte Tonkonturen, die den Wahrnehmungs- und integrativen Fähigkeiten des Kindes, seinen Grenzen in der sensorischen Verarbeitung und seinen Präferenzen gut angepasst sind (Papoušek 1996).
Eine kindgerechte Sprache mit ihren musikalischen Merkmalen vermittelt auch zusätzliche Bedeutungen in verschiedenen Kontexten und enthält Aufforderungen an das Kind (Trehub 2005, Oerter 2005). Durch die Aufmerksamkeitsabstimmung zwischen Kindern und Bezugspersonen auf der Grundlage dieser Angebote entstehen gegenseitig abgestimmte dialogische Vokalisierungen zwischen Mutter und Kind. Das Kind reagiert auf diese kindgerechte Art der Ansprache mit
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