Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)
die Zungenspitze abermals das Loch umspielte, war Tom wieder locker. Er blieb es sogar, als sein Partner neckisch um Einlass bat.
»Mmmh«, machte Gianluca und versenkte sich in die Ritze. Tom konnte sich ein Seufzen nicht verkneifen. Augenblicklich stieß die Zunge drängender vor und Tom fühlte sie in sich. Seine Hände hielten sich krampfhaft am Bettzeug fest. Er wollte es! Er wollte, dass Gianluca weitermachte, wollte herausfinden, wie weit der Mann gehen würde. Er wollte sich vollständig gefangen nehmen und fallen lassen. Doch er spürte, wie er langsam verkrampfte und die Unsicherheit zurückkehrte. Fast war er erleichtert, dass es in diesem Moment an der Tür schellte.
»Das wird wohl unser Essen sein«, sagte Gianluca und stieg ab.
Tom erhob sich. Sein Gesicht fühlte sich so heiß und rot an, dass er sich kaum traute, seinen Gegenüber anzusehen. Es klingelte zum zweiten Mal.
»Ähm …« Tom stellte fest, dass er nackt war und teilweise noch nass. Etwas desorientiert schnappte er sich ein schmutziges T-Shirt vom Boden und schaffte es, sich mit den feuchten Armen und Schultern darin zu verheddern. »Scheiße!«
»Vielleicht sollte ich lieber an die Tür gehen?« Gianluca sprang aus dem Bett. »Ich find es eh schöner, wenn du nackt bist. Also hör auf und zieh dich wieder aus!«
Tom ließ sich das T-Shirt aus den Händen reißen und schaute seinem Gast hinterher. In den Gammelklamotten sah der Typ fast so aus, als würde er hierhergehören. Unerwartet regte sich erneut der Wunsch nach mehr … Aber das war abwegig! Sicher, Gianluca gab sich absolut unkompliziert. Allerdings hatte der Kerl auch ein Ziel – und worum es da ging, war doch recht eindeutig. Tom befühlte seine nasse Ritze. Tatsächlich hatte er Lust, diesem Mann zu geben, was er wollte. Danach würde sich ziemlich schnell zeigen, wie locker Gianluca wirklich war. Toms Finger drang in den Schließmuskel ein und massierte ihn ein wenig. Sein Schwanz bäumte sich vor Verlangen auf. Dann fiel Tom wieder die Verlobte ein und die Art, wie Gianlucas Familie offenbar zu Menschen ohne Geld stand. Die Aussichten, dass aus dieser Affäre mehr werden könnte, lagen sehr genau bei null. Und plötzlich spürte er diese nagende Frage in sich: War er für Gianluca möglicherweise nur ein billiges Spielzeug, das man sich gierig nehmen und anschließend wegwerfen konnte? In der Tat war dieses Date, wenn man es denn so nennen durfte, die denkbar einfachste Variante. Vielleicht war das der Grund, weshalb Gianluca die Umstände so locker hinnahm. Nachdem er sich hier schmutzig gemacht hatte, konnte er problemlos in sein anderes Leben zurückkehren und musste keine Angst haben, dass es Probleme gab. Die Visitenkarte jedoch sprach dagegen – und das Jobangebot …
Tom hörte die Wohnungstür ins Schloss fallen. Er schüttelte seine Gedanken ab. Hatte ihm Gianluca nicht genau das gesagt? Locker sein, entspannen, genießen … Im Grunde konnte es ihm doch egal sein, ob der Kerl nach diesem Abend für immer in sein anderes Leben verschwand, solange er selbst auf dem Teppich blieb. Wieso sollte er sich in einen Typen verlieben, den er gerade erst getroffen hatte? Anziehung hin, Sex her, es war, was es war, nicht mehr und nicht weniger! Tom huschte ins Bett und zog die Bettdecke über seinen Schneidersitz.
»Der war aber freundlich«, sagte Gianluca und schüttelte mit angewidertem Gesicht den Kopf. Er hielt zwei Flaschen Billigwein in der einen und einen großen Pizzakarton in der anderen Hand.
»Ja, die Jungs sind mit voller Leidenschaft dabei.«
»Apropos Leidenschaft …« Gianluca stellte Wein und Pizza auf dem überfüllten Schreibtisch ab. »Hast du Hunger oder sollen wir – weitermachen?«
Tom zögerte. Er fühlte sich etwas überfahren, weil Gianluca so selbstverständlich mit seiner Lust umging. »Ein Stück Pizza und vor allem Wein wär schon nicht schlecht …«
»Vorhin bist du mir gar nicht so schüchtern vorgekommen.«
»Na ja, vorhin – ähm, ja, da hatten wir noch in etwa die gleichen Vorstellungen von Zungenküssen …«
Gianluca lachte laut auf. »Hab ich dich geschockt?«
»Etwas.« Tom nahm die Pizza entgegen.
»Hast du einen Korkenzieher?«
»Wofür?«
»Für den …« Gianluca stockte. »Das ist nicht wahr, oder? Schraubverschlüsse!«
Jetzt war es Tom, der auflachte. »Nur das Beste heute!«
»Na, dann sparen wir uns wohl auch gleich die Gläser.«
»Aber das Licht können wir noch ausmachen.« Tom deutete auf den
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