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Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Titel: Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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einen Schluck aus der Weinflasche. »Ich weiß nicht, ob ich das will, von deinem Vater gehasst werden. Klingt nicht so erstrebenswert.«
    »Tja, da hast du keine große Wahl. Allein, dass ich jetzt mit dir hier im Bett sitze und einen Steifen habe, macht dich für ihn zum Hassobjekt schlechthin.«
    »Also …« Tom zögerte. »Weiß er es?«
    »Was? Dass ich schwul bin?« Gianluca nahm die Flasche an sich und trank. »Sagen wir es so: Er würde alles dafür tun, dass es nicht so wäre – oder er es zumindest vergessen könnte.«
    »Dann ist die Verlobung also – nur ein Fake?«
    Plötzlich sah Gianluca ziemlich traurig aus. Irgendwie machte er den Eindruck, als müsse nun eine sehr emotionale Story folgen. Doch er schüttelte nach einem kurzen Augenblick entschieden den Kopf und sagte ruppig: »Es geht um Geld. Im Grunde ist es etwas Geschäftliches.«
    »Aber …« Tom brach ab, bevor die Fragen herausbrechen konnten. Sein Gegenüber war so faszinierend, so anziehend, so unglaublich schön und geheimnisvoll – und dann auch wieder zweifelhaft. Wie konnte ein Mensch aus geschäftlichen Gründen heiraten? Wie konnte er sich selbst verleugnen und seinem Umfeld etwas vorspielen? Nur weil der Vater die Homosexualität seines Sohns nicht wahrhaben wollte, durfte man doch nicht in eine Ehe einwilligen – nicht mal für Geld! Tom dachte an die Situation im Kaufhaus. Jetzt verstand er, weshalb ihm das alles so künstlich vorgekommen war.
    Gianluca räusperte sich. »Ich weiß, das kommt sicher ein wenig seltsam rüber, aber ich muss das Spiel einfach mitspielen. In ein paar Jahren bin ich da raus und dann hat mein Vater keine Chance mehr, an die Kohle ranzukommen.«
    Die Worte trafen Tom so hart, dass er über sich selbst verwundert war. Natürlich hatte er schon einige Geschichten gehört, was die gehobenen Kreise anging. Zweckehen waren wohl keine Seltenheit, gerade, wenn es um viel Geld ging, das irgendwie in Sicherheit gebracht werden musste. Ganze Vermögen wurden übertragen, um sie vor dem Zugriff von Insolvenzverwaltern zu schützen. Selbst Tom hatte eine Freundin, deren Vater nach der Scheidung sämtlichen Besitz an seine neue Frau überschrieben hatte, um den Unterhaltszahlungen zu entgehen. Und je mehr Kohle im Spiel war, desto härter wurde gekämpft. Vielleicht war es besser, wenn er sich darüber gar nicht so viele Gedanken machte. Es betrübte ihn, dass da allmählich Risse in der schönen Fassade seines Traumkerls auftauchten. Das wollte einfach nicht recht zusammenpassen, dieses Lächeln und die Gier nach Geld, diese tiefgründigen Augen und die Bereitschaft zum Betrug. Ja, er konnte nicht anders und musste wieder an die Verlobte denken – Marie. Toms Mitleid hielt sich einigermaßen in Grenzen, weil die Frau nun wirklich nicht gerade sympathisch rübergekommen war. Doch trotzdem: Die Vorstellung, dass dieser nette Kerl vor ihm vielleicht gar nicht so nett war und jemanden für seine Zwecke ausnutzte, setzte ihm zu. Und selbst, wenn das geklärt war, blieb noch der Streit ums Geld. Reiche Menschen und ihre Probleme …
    »Was hast du?«, fragte Gianluca.
    »Nichts, ich …« Tom griff nach der Flasche und nahm drei kräftige Züge. Sofort stieg ihm die Hitze in den Kopf.
    »Ja, vielleicht klingt das alles ein bisschen …«
    »Lass uns nicht mehr reden«, unterbrach Tom. Er stellte den Wein neben das Bett. »Wir wollten ferngucken.«
    Jetzt war es Gianluca, der zögerte. Offenbar hatte er gemerkt, dass seine Story nicht ganz so gut angekommen war. Aber Tom hatte wirklich keine Lust auf Erklärungen. Dieser Mann lebte in einer Welt, die ihm absolut fremd war. Es stand außer Frage, dass er nur hier und jetzt mit ihm zusammen sein konnte. Und Tom verspürte immerhin noch so viel Sehnsucht, dass er das nicht kaputtmachen wollte, indem er mehr in den Problemen der Oberschicht herumstocherte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Gianluca unsicher.
    Tom legte sich hin. »Klar. Ich will genießen, dass du jetzt hier bist. Willst du hinten oder vorn liegen?«
    Gianluca grinste. »Hinten.«
    »Denkst du immer nur an das Eine?«
    »Ein absoluter Traumboy liegt nackt mit mir im Bett. Ich wäre bescheuert, wenn ich da an was anderes denken würde!«
    Tom schnappte sich die Fernbedienung und knipste die kleine Kiste neben dem Schreibtisch an. Es lief eine Comdey-Show. Genau das Richtige jetzt.
    Gianluca kuschelte sich an ihn. Tom schloss die Augen, als er die Latte an seinem Hintern spürte. Diese Hitze, das Verlangen

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