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Spritztour - Roman

Spritztour - Roman

Titel: Spritztour - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Behrens
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glaube, kurz vor den Weihnachtsferien. Keine große Sache. Ein gegenseitiges Befummeln, mehr nicht. Die Ferien standen bevor, alle waren guter Stimmung. Und noch Lori Ambrose. War das im vorigen Jahr? Nein, in der zehnten, glaube ich. Aber die erste Begegnung im Umkleideraum hatte ich mit Stacey Stichman. Erinnert ihr euch an die?«
    »War die nicht ein Jahr über uns?«, fragte Felicia.
    »Zwei Jahre, um genau zu sein. Wir waren in der Mittelstufe. Sie war in der achten, ich in der sechsten. Es war, nachdem wir beide eine Stunde Arrest abgesessen hatten.«
    »Aber ihr habt doch nicht, ich meine, ihr habt es doch nicht richtig gemacht, oder?«, fragte Ian. »Ich meine, im Umkleideraum. Mann, du warst in der sechsten Klasse. Inzwischen sind fünf Jahre vergangen, und bei mir, da war bis jetzt noch nicht mal dran zu denken.«
    »Ach, aber das ändert sich ja bald«, grinste Lance. »Nein, richtig gemacht habe ich es mit Stacey Stichmann nicht. Damals nicht. Nein, das war erst drei Jahre später, da hatte ich – haltet euch fest – wieder nachsitzen müssen. Komisch, wie sich die Dinge wiederholen.«
    »Manchmal finde ich dich komisch, Lance«, sagte Felicia, die Augen auf die Straße vor sich gerichtet. »Aber manchmal wird mir echt anders. Zum Beispiel jetzt.«
    Puh , dachte Ian und schmierte sich Bräunungscreme auf Schultern und Hals. Irgendwie ist das nicht richtig, dieser ganze Kram mit dem Geschlechtsverkehr und Beinahe Geschlechtsverkehr. Besonders in Umkleideräumen. Dieses Rumgefummel ist eklig. Zu eklig. Ist es ekliger als das, was ich vorhabe? Ich glaube, ja. Vielleicht nicht sehr, aber ekliger ist es auf alle Fälle, keine Frage. Ian tunkte seinen rechten kleinen Finger in die Bräunungscreme, dann verteilte er das üble Zeug sorgfältig auf Gesicht und Ohren.
    »Und, Lance«, sagte Felicia, »hast du’s schon mal mit einem Mädchen im Jungs-Umkleideraum gemacht?«
    »Nö. Ich habe noch nie ein Mädchen in einen Jungs-Umkleideraum mitgenommen, genauso wenig wie ich mit einem Mädchen in ein Schlachthaus gehen würde. Oder auf eine Camping-Toilette. Oder auf eine Müllkippe. Weil das einfach super-widerlich ist.«
    Sie lachten. Ian trocknete und wurde dunkler, während sie einige Meilen hinter sich brachten.
    »Mein Gott«, sagte Felicia irgendwann. »Das Zeug stinkt echt. Was eigentlich bedeutet, dass du stinkst.« Sie wandte die Nase ab.
    »Geht nun mal nicht anders«, sagte er. »Vielleicht verdunstet der Geruch nach einer Weile. Sonst muss ich was finden, das ihn neutralisiert. Ich will lieber nicht mein Hemd anziehen. Sonst geht noch alles in die Fasern.«
    »Wir werden dich irgendwo abwaschen müssen.«
    »Lass uns erst mal eine Stunde oder so abwarten, damit es einwirken kann. Wir wollen doch, dass ich braun bin, oder?«
    »Nicht, wenn sich dabei deine Haut auflöst«, sagte Felicia. »Und die Ausdünstungen könnten halluzinogene Wirkungen haben. Ich glaube, mir ist schon schwindelig. Das könnte natürlich auch käsetaschenbedingt sein.«
    »Wir müssen einfach das Thema wechseln«, sagte Ian. »Irgendwas tun, was uns von dem Geruch ablenkt.«
    »Felicia, wie wär’s, wenn du uns was von deinen missglückten Sex-Abenteuern erzählst?«, sagte Lance. »In Europa muss doch irgendwas passiert sein, oder?«
    »Na ja, ich bin schon ein bisschen angebaggert worden. Das war schmeichelhaft. Die Jungs vom Mittelmeer mögen Amerikanerinnen, habe ich gemerkt. Aber es gab keine missglückten Abenteuer. Manchmal sehr provokantes Tanzen, in Discos. Und ein kleines Intermezzo mit einem Jungen namens Jacques. Aber da ist nicht viel passiert. Es ist schwierig, den Eltern zu entwischen und es heimlich mit ausländischen Jungen zu treiben.«
    »Du bist prüde«, sagte Lance. »Mädchen wie du lassen keinen an sich ran.«
    » Was?! «, protestierte Felicia lautstark. »›Lassen keinen an sich ran?‹ Stimmt. Ich habe keinen an mich rangelassen. Aber prüde bin ich nicht.«
    »Joey Swain hat gesagt, du bist prüde.«
    »Was?!«
    »Nach dem Abschlussball. Da ist er leer ausgegangen, hat er gesagt.«
    »Ich bin wählerisch . Deswegen bin ich noch lange nicht prüde. Ich habe nicht unbedingt vor, mich für die Ehe oder einen Ball oder sonst was zu bewahren. Wer weiß – wenn ich den richtigen Jungen treffe, geht’s ab.«
    »Hmm«, machte Lance und tat so, als überlege er, ob das zutreffen könnte. »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Ein Mädchen wie du, nein.«
    »Was soll denn das bedeuten?«, fuhr sie ihn

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