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Spritztour - Roman

Spritztour - Roman

Titel: Spritztour - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Behrens
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Spur, aber sich selbst hatte sie nicht so schnell wieder unter Kontrolle.
    »Schön, dass ich dir Freude mache«, sagte Ian bedrückt.

21 Wenig mehr als neunzig Meilen vor Charleston, in der Nähe des Städtchens Dognall, lenkte Felicia die Kreatur auf eine Ausfahrt und verließ die Autobahn. Bevor Ian protestieren konnte, verkündete sie: »Pinkelpause.«
    Verdrossen und gedemütigt ließ sich Ian auf dem Beifahrersitz zusammensacken.
    »Du hast gedacht, ich hätte das mit meinen Pinkelpausen vergessen, was?«, fragte Felicia. »Hab ich aber nicht. Du solltest einem Mädchen nie ein Zugeständnis machen und dann hoffen, sie würde nicht darauf bestehen.« Sie fuhr die Kreatur auf eine Sinclair-Tankstelle, und sobald sie den Wagen an einer Zapfsäule abgestellt hatte, sauste sie zur Toilette.
    Lance legte eine Hand auf Ians Schulter.
    »Ich tanke. Und du versuch mal, auf andere Gedanken zu kommen. Ich will dir was sagen: auch wenn du orange bist – und eigenartig frisiert –, siehst du jetzt dem Typen, auf den Danielle abgefahren ist, ein bisschen ähnlicher. Und sie ist auf dich abgefahren. Sie hätte nicht angerufen und gefragt, wo du bleibst, wenn dem nicht so wäre. Also, bleib cool.«
    Er stieg aus dem Wagen und tankte.
    Ian blickte erneut in den Spiegel. Was zum Teufel mache ich bloß? Wer ist das? Ein orange gefärbter Vollidiot ist das. Scheiße.
    Ian seufzte.
    »Vielleicht sollte ich mir was holen, das den Geruch neutralisiert«, sagte er.
    »Jetzt denkst du taktisch. Das gefällt mir, Ian. Ähm – aber ich glaube nicht, dass du deinen Geruch verbergen solltest. Es gibt viele Frauen, die finden ›alter Hundefurz‹ richtig geil.«
    Die Duftauswahl der Tankstelle war begrenzt. Ian konnte entweder eine unglaublich kleine Reiseflasche Old Spice für $ 5.99 oder ein Päckchen baumförmiger Auto-Luftverbesserer für $ 2.29 kaufen. Er nahm Old Spice, aber erst nach einigem Zögern. Er kaufte auch ein Milky Way, eine Ein-Liter-Flasche Mountain Dew, eine Riesentüte Doritos und eine Sonnenbrille, mit der er zumindest teilweise die obskure Veränderung seiner Augenbrauen verbergen konnte. Er schlurfte zum Auto zurück und beschloss, den Rest der Strecke selber zu fahren.
    Okay, jetzt ist es kurz nach acht Uhr. Ich kann immer noch vor zehn da sein, wenn wir jede weitere Verspätung vermeiden. Aber jetzt darf wirklich gar nichts mehr schief… Hey, wo zum Teufel steckt Lance? Oh-oh …
    Ian warf seine Einkäufe auf die Haube der Kreatur, dann lief er schleunigst in den Verkaufsraum zurück. Zu seiner Überraschung hatte Lance kein(e) Mädchen am Wickel, sondern stand nur in der Schlange, um einen Dr Pepper und eine Tüte Bugles zu erstehen.
    »Hast du gedacht, ich wäre wieder abgehauen?«
    »Nein. Na ja … schon. Hätte ja sein können. Bis wir in Charleston sind, musst du einfach an ganz kurzer Leine gehalten werden, das ist klar. Danach kannst du dich von mir aus ein bisschen rumtreiben.«
    »Genau, reden wir über Charleston«, sagte Felicia, die sich hinter sie in die Schlange gestellt hatte. »Was sollen Lance und ich eigentlich machen, wenn du … äh … mit diesem Internet-Sex-Kätzchen rummachst ? Zum Beispiel, wo sollen wir schlafen? Offensichtlich nicht bei Danielle, da du dich ja entschieden hast, nichts von uns zu erzählen – eine seltsame Nummer übrigens. Sollen Lance und ich geduldig im Auto sitzen, während ihr zwei Sex habt?«
    »Würdet ihr das tun? Das wäre nämlich super.«
    »Mensch, wir finden schon was, wo wir bleiben können«, sagte Lance. »Entspann dich. Das ist eine große Stadt mit Zimmern ohne Ende, und wir alle wissen, Felicia, dass du die Kreditkarte deiner Mutter dabeihast. Vielleicht machen wir ja auch durch. Wir genießen das Nachtleben, schlürfen saftige Getränke. Charleston ist eine alte Stadt, in der es wahrscheinlich jede Menge flotte Südstaaten-Miezen gibt.«
    »Ich muss heute Nacht schlafen, Lance«, sagte Felicia. »Das Mädchen hier ist krank, erinnerst du dich? Vor ein paar Stunden waren wir im Krankenhaus. Hier ein Up-date meines Zustands: immer noch arschig kotzübel.«
    »Manno, du hast keine Würfel mehr gehustet, seit dir der Bulle, der dachte, du wärst völlig besoffen, einen Schrecken eingejagt hat. Und wenn ich mich richtig an die Ereignisse in der Klinik erinnere, hat dir die Ärztin lediglich empfohlen, reichlich Flüssigkeit zu dir zu nehmen. Niemand hat was von Schlafen gesagt, und ich bin ganz sicher, dass dir niemand verboten hat, dich zu

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