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Spür die Angst

Spür die Angst

Titel: Spür die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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STOCKHOLM
    Angeklagte
    1 . Patrik Sjöquist,
    760417-0351
    Rosenlundsgatan 28
    118 53 STOCKHOLM
    2 . Mrado Slovovic,
    670203-9115
    Katarina Bangata 37
    116 39 STOCKHOLM
    Pflichtverteidiger
    Rechtsanwalt Martin Thomasson
    Box 5467
    112 31 STOCKHOLM
    VERÜBTE STRAFTATEN
    Schwere Körperverletzung
    STRAFVORSCHRIFT
    Kap. 3 §  6
    Strafgesetzbuch
    STRAFMASS :
    3  Jahre Freiheitsstrafe
    ABGEWIESENER ANKLAGEPUNKT
    Anklagepunkt 2 (Mrado Slovovic, hinsichtlich Körperverletzung)
    Urteilsbegründung
    Anklagepunkt 1 (Patrik Sjöquist; schwere Körperverletzung)
    Beweisführung
    Der Staatsanwalt hat als schriftliches Beweismittel einen ärztlichen Bericht über die Verletzungen vorgelegt, die Joakim Berggren zugefügt wurden. Der Bericht erwähnt u.a. eine Fraktur des Nasenbeins, eine zweifache Kieferfraktur, eine Fraktur des rechten Wangenknochens, Hautabschürfungen an fünf Stellen, blaue Flecken und Schwellungen an Wangen und Stirn, einen Bluterguss am rechten Auge, Schwellungen und Platzwunden an den Lippen, vier ausgeschlagene Zähne der oberen vorderen Zahnreihe, eine Hirnblutung, eine starke Schwellung des Gehirns sowie eine Hirnkontusion.
     
    Die mündlichen Beweismittel führt der Staatsanwalt im Zuge einer Vernehmung des Nebenklägers Joakim Berggren, einer Zeugenvernehmung von Peter Hållén, Wachmann im Restaurant Kvarnen, sowie einer Zeugenvernehmung von Christer Thräff, Gast in dem genannten Restaurant zum Zeitpunkt des Geschehens, an.
     
    Der Nebenkläger Joakim Berggren hat u.a. Folgendes berichtet: Drei Männer, Patrik Sjöquist, Mrado Slovovic und Ratko Markewitsch kamen am 23 . August dieses Jahres gegen 01.20  Uhr in das Restaurant Kvarnen. Der für den Einlass der Gäste zuständige Wachmann Jimmy Andersson teilte Berggren über das interne Kommunikationssystem mit, dass drei Männer unter Drohungen von ihm verlangt hätten, mit der Person, die für die Garderobe zuständig sei, zu sprechen. Jimmy Andersson hatte sie daraufhin hereingelassen. Berggren realisierte, dass die drei Männer der sog. Garderobenmafia angehörten, einem Teil der organisierten Unterwelt Stockholms, die versucht, mit den Garderobeneinkünften verschiedener Restaurants und Kneipen Geld zu verdienen. Er teilte ihnen deshalb mit, dass Kvarnen nicht interessiert sei. Dennoch gewährte er ihnen Einlass in das Restaurant. Die drei Männer gebärdeten sich aggressiv. Patrik Sjöquist äußerte u.a., dass sie sich weigern würden, das Lokal zu verlassen, bevor sie nicht mit einer für die Garderobe zuständigen Person gesprochen hätten. Nach ca. zwei Minuten gingen die Männer in das Lokal, ohne jedoch mit einer solchen Person gesprochen zu haben. Berggren wandte sich wieder der Garderobe und dem Einlass zu. Um ca. 03.00  Uhr ging er in die Herrentoilette, um zu urinieren. Patrik Sjöquist kam ebenfalls in den Toilettenraum. Kurz darauf folgten ihnen auch die anderen zwei Männer. Berggren stand gerade am Pissoir, als Patrik Sjöquist auf ihn zuging und ihm einen Hieb auf das Nasenbein versetzte. Berggren hatte den Eindruck, dass es brach. Danach griff Patrik Sjöquist in Berggrens Haar und schlug seinen Kopf gegen die Kante des Pissoirs. Patrik Sjöquist schlug Berggrens Kopf daraufhin noch mindestens drei weitere Male gegen die Kante des Pissoirs. Er erinnert sich, dass Patrik Sjöquist »du verdammte Schwuchtel« und »so verfahren wir eben mit Typen wie dir« schrie. Danach verlor Berggren das Bewusstsein.
     
    Bezüglich der Anklage hat der Angeklagte Patrik Sjöquist folgende Aussage gemacht. Er wurde von Joakim Berggren mit folgenden Worten bedroht: Er würde ihn »zu Brei stampfen«, wenn er »noch einmal [s]einen Fuß ins Kvarnen« setze. Der Anlass für die Drohung bestand darin, dass Patrik Sjöquist sich geweigert hatte, seine Jacke abzugeben. Er glaubt, dass Joakim Berggren aus diesem Grund annahm, er gehöre der sog. Garderobenmafia an. Später ging er zur Toilette, um zu urinieren. Im Toilettenraum wurde er von Joakim Berggren in den Brustkorb geboxt. Er versuchte sich in Sicherheit zu bringen, woraufhin es zu einem Handgemenge kam. Er kann sich nicht mehr genau erinnern, was passierte, meint aber noch zu wissen, dass er einige Fausthiebe von Joakim Berggren erhielt und zurückschlug. Er verteidigte sich sozusagen gegen die Angriffe von Joakim Berggren. Er behauptet jedoch, dass er Joakim Berggren höchstens dreimal ins Gesicht schlug. Der Grund dafür bestand darin, dass er sich schützen wollte und in Notwehr

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