Spür die Angst
handelte. Er behauptet, Joakim Berggrens Kopf nicht gegen das Pissoir geschlagen zu haben. So etwas würde er niemals tun. Danach kamen zwei andere Personen in den Toilettenraum gestürmt. Sjöquist wusste nicht, dass es sich um Sicherheitskräfte handelte. Einer von ihnen begann eine Schlägerei mit Mrado Slovovic. Sjöquist kann den Grund dafür nicht nennen. Er war zu diesem Zeitpunkt betrunken.
Beurteilung des Amtsgerichts
Der Wachmann Peter Hållén hat u.a. berichtet, dass Patrik Sjöquist Joakim Berggren am Nacken festhielt, als er den Toilettenraum betrat. Er sah ebenfalls, wie Mrado Slovovic einen der anderen Kollegen, Daniel Lappalainen, »niederrang« und ihn am Bein packte. Christer Thräff, ein Gast des Restaurants, hat berichtet, wie Patrik Sjöquist brüllte, dass er Joakim Berggren »so lange fertigmachen« würde, bis er es »endlich kapiert« hätte, und er daraufhin beobachtete, wie Patrik Sjöquist Joakim Berggrens Kopf gegen das Pissoir schlug. Die Aussagen der Zeugen wirken glaubwürdig. Das Amtsgericht hält des Weiteren Joakim Berggrens Aussage für glaubwürdig. Er hat z.B. Patrik Sjöquists Äußerungen detailliert wiedergeben können. Seine Aussage wird durch den ärztlichen Bericht und die Zeugenaussagen von Peter Hållén und Christer Thräff untermauert.
Patrik Sjöquist hat weder äußerlich sichtbare Verletzungen davongetragen, noch hat er nach den aktuellen Ereignissen einen Arzt aufgesucht. Der Zeuge Christer Thräff hat berichtet, dass es Patrik Sjöquist war, der, ohne provoziert zu werden, Joakim Berggren den Schädel einschlug. Das Amtsgericht hält Patrik Sjöquists Aussage aus diesen Gründen für unzuverlässig.
Insgesamt befindet das Amtsgericht, dass Patrik Sjöquist Joakim Berggren in der Form misshandelte, wie der Nebenkläger es behauptet hat. Patrik Sjöquist kann demnach nicht in Notwehr gehandelt haben. Die Art der Misshandlung war ungewöhnlich rücksichtslos und wird als schwer beurteilt, da sie wiederholte Schläge gegen den Kopf mit nachfolgenden ernsten Verletzungen umfasste. Die Anklage ist rechtmäßig. Der Angeklagte ist zu verurteilen. Die Straftat ist als schwere Körperverletzung einzuordnen.
Patrik Sjöquist wird in sieben Abschnitten des Vorstrafenregisters geführt. Er wurde zuletzt vom Amtsgericht Nacka wegen Körperverletzung zu vier Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Zeitlich früher datierte Abschnitte im Vorstrafenregister umfassen u.a. ein weiteres Urteil aufgrund von Körperverletzung sowie mehrere Urteile aufgrund von Gewaltandrohung, Volksverhetzung, Verstößen gegen das Waffengesetz, Dopingvergehen und Verkehrsdelikten. Aus Gutachten der Vollzugsbehörde sowohl des geschlossenen als auch des offenen Strafvollzugs geht hervor, dass Patrik Sjöquist in geordneten Verhältnissen lebt. Er arbeitet im Baugewerbe und widmet einen großen Teil seiner Freizeit dem sog. Bodybuilding. Er bezieht ein Jahreseinkommen in Höhe von ca. 200 000 Kronen. Es besteht kein Bedarf für eine Bewährungsaufsicht. Patrik Sjöquist hat sein Einverständnis mit der Absolvierung eines sozialen Dienstes erklärt.
Das Strafmaß für die Tat ist entsprechend hoch angesetzt, so dass ausschließlich eine Gefängnisstrafe in Betracht gezogen wird. Die Strafe lautet deshalb auf drei Jahre Freiheitsstrafe.
Anklagepunkt 2 (Mrado Slovovic; Körperverletzung)
Beweisführung
Der Staatsanwalt hat als mündliche Beweismittel eine Vernehmung mit dem Wachmann Daniel Lappalainen sowie eine Zeugenvernehmung mit dem Wachmann Peter Hållén vorgelegt.
Daniel Lappalainen hat u.a. Folgendes berichtet: Er kann sich nicht mehr erinnern, ob er während des aktuellen Zeitpunktes sein Firmenschild trug. Er wurde darauf aufmerksam, dass in der Herrentoilette irgendetwas »im Gange« war. Als er den Raum betrat, sah er Joakim Berggren am Boden liegen. An den Wänden sowie in Joakim Berggrens Gesicht befand sich Blut. Mehrere Personen waren im Toilettenraum anwesend. Er rief ihnen zu, den Raum nicht zu verlassen. Einem Mann jedoch gelang es, an ihm vorbei nach draußen zu laufen. Ein anderer Mann, Mrado Slovovic, packte sein Bein, so dass er die Balance verlor. Mrado Slovovic verdrehte ihm daraufhin den Fuß, was höllisch weh tat. Es kam ihm vor, als risse Mrado Slovovic ihm den Fuß ab. Danach versicherte Mrado Slovovic ihm, dass das Kvarnen »erneut Besuch bekommen« würde und dass Joakim Berggren »offensichtlich die falschen Typen provoziert« hätte. Danach
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