Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spuk aus dem Jenseits

Spuk aus dem Jenseits

Titel: Spuk aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
dich. Ende.“
    Er schaltete aus und schloß
dann das Dielenfenster.
    „Also“, sagte Klößchen, „auf
den Schreck brauch’ ich eine Schoko-Tafel. Das halten sonst meine Nerven nicht
aus.“
    Sie warteten auf Karl und
überlegten. Jörg fing wieder davon an, ob es nicht doch echter Spuk sei. Denn
die Stimme des Anrufers — eindeutig Demonius. Dazu noch das Gesicht!
    „War Demonius Kampfsportler?“
fragte Tim.
    „Sportlich war er überhaupt
nicht. Wegen seiner Herzkrankheit hat er jede körperliche Anstrengung
vermieden.“
    „Der beste Weg, um krank zu
werden“, sagte Tim. „Was nicht gefordert wird, verkümmert. Das gilt fürs Herz,
für die Muskeln und das Gehirn.“
    „Und für den Magen“, meinte
Klößchen und schob sich ein gewaltiges Schoko-Stück in den Mund.

    Elsa hatte offenbar einen
tiefen Schlaf. Jörg sagte, sie verstopfe sich die Ohren mit Wattekugeln.
    Alle waren sich einig, sie erst
morgen zu informieren über die jüngsten Ereignisse. Wer weiß, ob sie sonst
wieder eingeschlafen wäre — trotz Wattekugeln.
    Endlich traf Karl ein, total
außer Puste. Neugier hatte ihn zu höchster Eile getrieben.
     
    *
     
    Beim gemeinsamen Frühstück
verhielten sich die Kids sehr rücksichtsvoll: Sie warteten ab, bis Elsa, eine
Morgen-Muffelin, ihre zweite Tasse Kaffee getrunken hatte. Dann erst wurde
berichtet.
    Jörgs Mutter hatte noch kein
Make up aufgelegt. Man sah, wie blaß sie jetzt wurde.
    „Mit Spuk“, sagte Tim, „hat das
alles nichts zu tun. Gespenster brauchen kein Auto. Wollten sie zündeln, würden
sie einen Blitz benutzen und nicht rumhantieren mit Benzin. In der Hinsicht
können Sie also völlig beruhigt sein, Frau Kramer-Demonius. Natürlich mindert
das nichts an der kriminellen Energie, mit der Sie attackiert werden. Wer
steckt dahinter? Lebt Ihr Mann vielleicht doch und macht jetzt auf Spuk, weil
er offenbar ein rachsüchtiger Mistkerl ist. Entschuldigung! Oder sind es
andere, die das posthum (nachdem jemand gestorben ist) für ihn
erledigen.“
    Elsa nickte. „Mich erschüttert,
daß er mich so gehaßt hat. Dabei — an einer Beziehung sind immer zwei
beteiligt. Wenn sie scheitert, muß jeder sich fragen, wie groß sein Verschulden
dran ist. Aber der Mensch war er nicht. Demonius hatte immer recht.
Andere hat er äußerst scharf kritisiert und rücksichtslos niedergemacht. Aber
er vertrug nicht den geringsten Zweifel an seiner Person.“
    „Von der Sorte“, sagte
Klößchen, „haben wir Pauker. Einige, jedenfalls. Andere sind wiederum super,
und wir würden durchs Feuer gehen für die.“
    Während die anderen redeten,
dachte Tim nach. Was konnte einen Menschen bewegen, Schlechtigkeit auszuüben
über seinen Tod hinaus? Da gehörte schon ein besonderer Tick dazu. Sicherlich
hatte Demonius total falsch getickt — trotz seiner Fähigkeiten als
Wissenschaftler auf dem Gebiet der Computer-Entwicklung.
    Jörg und Klößchen halfen beim
Abräumen.
    Tim und Karl suchten den Garten
ab nach einem Benzinkanister, fanden aber nichts.
    Als sie ins Haus zurückkamen,
telefonierte Gaby mit dem Polizei-Präsidium, genauer: mit Kriminal-Assistent
Jansen, der zu Kommissar Glockners engsten Mitarbeitern gehörte.
    „Ja, BG 432 oder 482“, sagte
Tims Freundin. „Wäre wahnsinnig nett, Herr Jansen, wenn Sie das feststellen
könnten und dann hier anrufen. Danke!“
    Sie legte auf. „Er ruft in fünf
Minuten zurück“, erklärte sie den Jungs.
    Fünf Minuten später passierte
das tatsächlich.
    Gaby nahm den Anruf entgegen.
Ihre Kornblumen-Augen weiteten sich. Sie pustete gegen ihren Gold-Pony, bedankte
sich hastig und legte auf.
    „Zum Abschnallen“, meinte sie.
„Der Wagen mit dem Kennzeichen BG 432 ist zugelassen auf — na, wen wohl? — auf
Dr. Beinhart Geiser.“
    Tim hatte sowas geahnt.
Trotzdem schlug es auch bei ihm ein wie eine Rakete mit Super-Treibsatz.
    Elsa, die in der Küche die
Geschirrspül-Maschine füllte, hatte mitgehört und kam mit koma-blassem Gesicht
in die Diele.
    „Mein Gott! Dann steckt Geiser
dahinter. Aber warum? Weshalb tut er mir das an?“
    „Das werden wir ihn fragen“,
erwiderte Tim. „Und zwar sofort.“
     
    *
     
    Jörg kannte den Weg. Logo! War
er doch eigentlich vorgesehen gewesen zum Junior-Chef — von Geburts wegen. Auch
als die Firma längst in den Händen seines Stiefvaters lag, hatte Jörg sich dort
einige Male umgesehen. Zuletzt als er neun war. Also lag’s lange zurück. Aber
an der Wegstrecke hatte sich nichts geändert.
    Die fünf

Weitere Kostenlose Bücher