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Spuk aus dem Jenseits

Spuk aus dem Jenseits

Titel: Spuk aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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schlägt erst zu gegen Mitternacht. So war er schon
damals. Er ging immer spät ins Bett.“
    Die Erinnerung an seinen
Stiefvater schien dem Jungen zu kommen. Er fröstelte.
    Nach dem Essen saßen alle vor
der Glotze und zogen sich einen Krimi rein.
    Er war langweilig. Am Anfang
wurde ein Ermordeter aufgefunden. Der Kommissar fragte ein Dutzend Verdächtige
ab mit bedeutungsschwerer Stimme und stierem Blick. Alle hatten ein Motiv. Und
zum Schluß war’s dann auch einer der Verdächtigen, was ihn, den Täter, offenbar
selbst verwunderte. Aber er protestierte nicht, denn die Sendezeit war zu Ende.
    Um zehn kam Elsa zurück.
    Sie setzte sich zu den Kids.
    Man unterhielt sich über
schulische Probleme und die Qualität der letzten Ferien. Jörg und Elsa waren in
Südspanien gewesen — an einem leider total verschmutzten Strand.
    Dann — wie es heutzutage häufig
üblich ist — ging die ältere Generation, also Elsa, zu Bett, während die Kids
noch einem Würfelspiel frönen wollten, angeblich.
    22.40 Uhr.
    Karl, mit dem Walkie-Talkie
ausgerüstet, bretterte los.
    Tim, Gaby, Klößchen und Jörg
würfelten tatsächlich.
    Erstaunt stellte der
TKKG-Häuptling fest, daß seine Freundin schummelte. Aber sehr gekonnt. Deshalb
sagte er nichts.
    Im ersten Obergeschoß, wo Jörgs
Mutter ihr Schlafzimmer hatte, rauschte kein Wasser mehr. Elsa schlief.
    Die Kids löschten das Licht.
    Beklemmende Dunkelheit füllte
nun das große Haus. Das Gebälk knackte. Und im Garten raschelte der Nachtwind
mit den Blättern.
    Tim schärfte Gaby zum
drittenmal ein, daß sie unter allen Umständen im Haus bleiben soll — was auch
immer draußen passiere. Gaby gähnte und versprach, sich nicht in Gefahr zu
begeben.
    Sie postierten sich. Jörg
wachte im Kaminzimmer, Klößchen an der Hintertür neben der Küche, Gaby kauerte
am Fenster der Bibliothek, wo auch der Fernsehapparat stand, ausgeschaltet
jetzt. Tim lauerte in der Diele, sprung-nahe neben der Haustür.
    Er hatte ein Fenster geöffnet
und das Walkie-Talkie in der Hand.
    23.10 Uhr.
    Ein Probe-Kontakt war
verabredet. Und tatsächlich: Es rauschte im Gerät, knackte und fauchte. Karl
meldete sich.
    „Hier TKKG-zwo. Position
erreicht. Bitte, melden.“
    Tim schaltete auf Sprechen.
    „Hier TKKG-eins. Habe
verstanden. Wie sieht’s aus?“
    Er schaltete auf Empfang.
    „Objekt liegt deutlich im
Gesichtsfeld“, orakelte Karl. „Parterre dunkel und ruhig. Obergeschoß
erleuchtet. Jedenfalls drei Fenster. Nur eins mit Vorhang. Die andern sind
einsehbar. Trauerkloß sitzt vor der Glotze. War eben eingeschlafen, verfolgt
aber jetzt wieder das Mattscheiben-Geschehen. Trinkt irgendwas. Könnte Bier
sein. Oder Apfelsaft. Bitte, kommen.“
    Tim schaltete auf Sprechen.
    „Alles verstanden, TKKG-zwo.
Bei uns ist noch Ruhe. Ich bleibe auf Empfang. Ende.“
    Tim schaltete wieder um, legte
das Gerät neben sich und lehnte den Fensterflügel an.
    Stille im Haus. Dann knisterte
Klößchen mit Schokoladen-Papier. Tim horchte hinaus.
    Auf der Straße fuhr hin und
wieder ein Wagen vorbei. Es war eher die Ausnahme. Kein Durchgangs-Verkehr.
Hier wohnte man. Spaziergänger? Offenbar keine. Tim hörte weder Stimmen noch
Schritte.
    Er tastete nach der kleinen,
stabförmigen Taschenlampe, die er sich hinten in den Gürtel gesteckt hatte.
Vielleicht war sie nötig, denn die Nacht war finster. Kein Mond, keine Sterne.
Schwarze Gewitterwolken schoben sich zusammen, und der Wind — Vorbote des
Unwetters — wurde heftiger.
    Tim überlegte. Wie würde der
vierte Anschlag aussehen? Ähnlich wie einer der andern? Oder ließ sich
Demonius, wer auch immer dahinter steckte, was Neues einfallen?

7. Tim wird niedergeschlagen
     
    „Tim!“
    Das war Klößchens Stimme.
    „Ja?“
    „Hier bei mir riecht es nach
Benzin.“
    Es war kurz vor Mitternacht.
Tim hatte gehört, wie eine Kirchturmuhr Dreiviertel schlug.
    „Benzin?“
    Tim trabte los, ohne Licht zu
machen. Er fand sich prima im Dunkeln zurecht, hatte sich eingeprägt, wo’s hier
lang ging im Haus.
    Im Vorbeigehen öffnete er die
Kellertür und griff sich den Feuerlöscher, der an der Wand hing neben der
abwärts führenden Treppe.
    Gaby kam aus der Bibliothek.
Jörg aus dem Kaminzimmer.
    Klößchen stand an der Hintertür
und schnüffelte wie ein Jagdhund.
    „Benzin!“ flüsterte Gaby. „Ganz
eindeutig.“
    „Dann wird draußen was ausgegossen.“
Jörgs Stimme wackelte.
    „Hoffentlich ist es bleifrei“,
meinte Klößchen.
    „Brandstifter benutzen

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