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Spuk im Hotel

Spuk im Hotel

Titel: Spuk im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Wieder riss er den Kopf zur Seite. Was er jetzt sah, ließ ihn fast umfallen vor Schreck. Statt Peter und Bob stieg ein schwarzer Hund die Treppe herauf. Majestätisch nahm er Stufe um Stufe. Noch niemals hatte Justus einen derart riesigen Hund gesehen. Seine roten Augen waren weit aufgerissen, und sein buschiger, steil aufgerichteter Schwanz wippte mit jeder Stufe nach links und dann wieder nach rechts.
    Das Licht berührte jetzt Justus’ Nasenspitze. Er schrie laut auf und presste im selben Moment die Hand auf den Mund.
    »Hierher!«, rief die Fistelstimme. »Hierher, Cäsar! Hier habe ich etwas für dich!«
    Im nächsten Augenblick riss etwas an Justus’ Schulter. Es tat weh, und er wollte fortschieben, was ihn da rüttelte und schüttelte wie eine leblose Puppe aus Holz. Aber er war wie gelähmt.
    »Hey, Justus!«, rief eine helle, weiche Mädchenstimme. Sie klang ganz anders als das fistelige Organ hinter dieser verfluchten Taschenlampe. Er fuhr hoch und wäre beinahe mit dem Gesicht von Lys de Kerk zusammengestoßen.
    »Aufwachen, Justus«, sagte Lys und warf ihre langen blonden Haare nach hinten. »Hast du eine Ahnung, wie spät es ist?«
    Ächzend ließ sich Justus zurückfallen. »Diese blöden Alpträume!«
    »Hab’ ich dich mal wieder gerettet?«, wollte Lys wissen. Durch die halb geschlossenen Lider riskierte Justus einen Blick auf seine Freundin. Natürlich hatte sie ihr schelmisches Lächeln aufgesetzt, das er so an ihr mochte. Aber um es richtig zu genießen, war er noch viel zu benommen.
    »Genau«, stöhnte er. »In allerletzter Sekunde.« Aber was er geträumt hatte, wusste er nicht mehr.
    Lys zog einen Stuhl an die Klappliege und ließ Justus zur Besinnung kommen, bevor sie mit den Neuigkeiten herausrückte. Unterdessen wanderte ihr Blick durch den Campingwagen, der den drei ??? als Hauptquartier und ihrem Anführer Justus Jonas von Zeit zu Zeit auch als Schlafstätte diente. »Hier müsste mal jemand aufräumen«, bemerkte sie. Die Berge von Zeitungen, Büchern, Geschirr, Disketten und Klamotten, die beinahe jeden Zentimeter im Büro des Detektivtrios von Rocky Beach in Anspruch nahmen, schienen ihr nicht besonders zu imponieren.
    »Hast ja Recht«, brummte Justus und richtete sich langsam auf. »Aber um mir das zu sagen, bist du doch hoffentlich nicht hergekommen.« Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, hätte er sich schon auf die Zunge beißen können: Es hatte viel unfreundlicher geklungen, als es gemeint war. Justus Jonas legte auf seine Freundschaft mit Lys de Kerk den allergrößten Wert, und er wurde darum von sämtlichen Jungs in Rocky Beach und Umgebung beneidet. Das bildhübsche Mädchen mit den langen blonden Haaren ging bereits aufs College. Nach der High School, die Justus und seine beiden Freunde Peter Shaw und Bob Andrews besuchten, hatte sie sich in einigen Filmen einen Namen als begabte Nachwuchsschauspielerin gemacht. Kritiker sagten ihr eine große Zukunft voraus, aber dann war sie doch lieber ans College gegangen. »Um einen vernünftigen Beruf zu erlernen«, wie sie zu sagen pflegte. Einmal hatte Justus sie gefragt, ob sie denn die Schauspielerei für etwas Unvernünftiges halte. Aber daraufhin hatte sie bloß vielsagend geschwiegen und ihm zum Trost ihr berühmtes Lächeln geschenkt.
    »Natürlich nicht«, entgegnete Lys. »Du könntest ja sonst auf die Idee kommen, ich sollte dir helfen. Ich räume mindestens so ungern auf wie du.«
    Justus sah ungläubig zu ihr auf. Unordnung in ihrem kleinen Appartement in der Stadt war ihm noch nie aufgefallen. »Das baut mich auf«, grinste er. Aber dann entschied er sich, das Thema zu wechseln. Er sprang aus dem Bett und begann auf den Füßen zu wippen. Von der Hacke zu den Zehenballen und wieder zurück.
    »Meine neue Morgengymnastik«, klärte er die erstaunt dreinblickende Lys auf. »Kommst du mit rüber? Frühstücken?« Mit dem Kopf zeigte er zum Wohnhaus von Onkel Titus und Tante Mathilda hinüber.
    »Keine Zeit.« Lys schüttelte den Kopf. »Ich bin verabredet. Zum Essen.« Justus unterdrückte die Frage, mit wem. Er wusste, dass Lys Eifersucht nicht ausstehen konnte. Sie schien seine Gedanken erraten zu haben und gab von sich aus Auskunft. »Mit Elizabeth und Kelly. Aber wir haben abgemacht, keinen von euch mitzunehmen.« Sie lächelte ihr schelmisches Lächeln. Und Justus knurrte, er, Peter und Bob hätten sowieso anderes und Wichtigeres zu tun. Natürlich war daran kein Wort wahr, und als er es merkte, schämte sich

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