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Spuk nach Mitternacht

Spuk nach Mitternacht

Titel: Spuk nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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zurück-mit dem vor Furcht steifen Anton Brommel. Einer der Männer löste diesem die Augenbinde.
    „Hatschiii!“ schallte es aus Mund und Nase des Verschnupften.
    In Anton Brommel kehrte langsam das Leben zurück. Er sah die elf betretenen Gesichter seiner Freunde vor sich und das breite, grinsende Gesicht Balduin Pfiffs.
    Wortlos und erschöpft sank er auf einen Stuhl.
    „Hahahahahohohohohoho“, lachte Balduin Pfiff, daß es hallte und sein Bäuchlein wippte. „Das ist ’ne Überraschung, was, Herr Brommel? Ich muß schon sagen, feine Pfeifenfreunde haben Sie! Mehr Pfeifen als Freunde... Aber eines sollte Sie freuen: Einer Ihrer Pfeifenfreunde hat mindestens ebensoviel Angst ausgestanden wie Sie. Der da!! Er ist der Anrufer und das Gespenst von heute nacht!“
    Balduin Pfiffs Kunigunde zeigte auf Herrn X.
    „Alfred, du???“ Herr Brommel war fassungslos.
    Balduin Pfiff antwortete statt diesem.
    „Ja! Alfred Heinz, Chef der Wurstfabrik, Klingelputzer und Steinewerfer.“
    „Stimmt das, Alfred?“
    Dieser nickte und erhob sich.
    „Herr Pfiff, wir sind Ihnen und Anton wohl eine Erklärung schuldig.“ Er deutete furchtsam auf Kunigunde. „Vielleicht könnten Sie freundlicherweise Ihren Revolver...“
    Balduin ließ Kunigunde in der Tasche verschwinden.
    „Also“, fuhr Herr Heinz fort, „wie Sie richtig vermutet haben, sind hier die Mitglieder des Pfeifenclubs versammelt. Alles ehrbare Bürger dieser Stadt. Unser lieber Anton Brommel hat sozusagen ohne es zu wissen eine Wette verloren. Er behauptete nämlich bei jeder Gelegenheit, nichts als der Weltuntergang könne ihn aus der Ruhe bringen. Wie Sie sahen, Haaaatschiiii!!!... war der Weltuntergang gar nicht nötig...“
    „Aber Alfred...“ entrüstete sich Anton Cäsar Brommel und wandte sich auch dem einen und anderen Clubmitglied zu, „Heinrich... Erich... Henry... Ottokar... ihr alle, wie konntet ihr mich nur in so eine Lage bringen.“
    „Die Sache mit Herrn Pfiff war natürlich nicht vorauszusehen, Anton“, gab Alfred Heinz zerknirscht zu, und die Runde nickte ebenso zerknirscht. Der Wurstmann verneigte sich vor Balduin Pfiff. „Bitte entschuldigen Sie, daß wir Sie mit ins Spiel gebracht haben!“
    Der kleine Detektiv kicherte.
    „Die Rechnung, die ich Ihnen schreiben werde, wird mich versöhnen! Im übrigen bedarf es schon viel dickerer Kanonen, um Balduin Pfiff hinters Licht zu führen.“
    „Sie haben was gewußt?“ Anton Brommels Finger zeigte auf den Detektiv.
    „Zuerst nur geahnt, aber seit heute morgen weiß ich, aus welcher Ecke der Wind weht. Hehehehe, Herr Brommel, weil wir gerade beim Wissen sind. Haben Sie zum Beispiel gewußt, daß Ihrem Freund Alfred das Haus Holunderstraße 39 selbst gehört?“
    Anton Brommel schüttelte fassungslos seinen zermarterten Kopf.
    „Ja, ja, der Schlaumeier hat seine eigene Scheibe eingeworfen!“
    Die Versammelten begannen leise zu lachen, während Herr Heinz eine versöhnliche Geste in Richtung Anton Brommel machte.
    Balduin Pfiff lächelte verschmitzt, und wer ihn kannte, wußte, daß jetzt etwas Besonderes folgte. Und da geschah es auch schon. Wortlos zog er Kunigunde wieder aus der Tasche und hielt sie Herrn Heinz unter die Nase.
    „Wa... wa... was soll d... d... d... das?“ stotterte dieser.
    „Bummbumm!!“ rief Balduin Pfiff und stieß eines seiner berühmten Gelächter aus. Als er sich endlich wieder beruhigt hatte, verriet er leise: „Ein Angsthase der, der sich von einem Zigarrenanzünder ins Bockshorn jagen läßt!“ Es machte „Klick“, und ein Flämmchen züngelte hoch.
    Die Gilde der vornehmen Pfeifensammler stimmte ein befreiendes Lachen an. Sogar Anton Brommel meckerte versöhnt.
    Und Balduin Pfiff? Natürlich lachte auch er wieder. Doch insgeheim fragte ersieh, ob die anderen wohl auch noch lachen würden, wenn sie erst seine Rechnung sahen.
    „Ich muß jetzt leider gehen“, rief er und ließ Kunigunde verschwinden. „Erstens habe ich Hunger, zweitens muß ich was essen, und drittens hatte ich eine hundsmiserable Nacht. Gute Nacht, die Herren!“
    Kichernd verließ er Raum und Haus und marschierte mit raschem Links-zwo-drei-vier dorthin, wo nicht nur ein voller Kühlschrank auf ihn wartete, sondern auch das dickste, gemütlichste, weicheste, älteste und schönste Sofa der ganzen Stadt.
    „Uuuuuaaaaoooh“, gähnte er, als er die Haustür aufschloß...

Das Hotelabenteuer

Der tanzende Koch

    Balduin Pfiff trug seine große weiße Küchenschütze und tänzelte

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