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Spuk nach Mitternacht

Spuk nach Mitternacht

Titel: Spuk nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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singend und pfeifend zwischen Herd und Tisch hin und her.
    Eins-zwei und Cha-Cha-Cha...
    Er war blendender Stimmung, und das lag nicht zuletzt an dem Rezept, das er der alten Frau von Schwänzelhein entlockt hatte.
    „Gefüllte spanische Teigmuscheln“ hieß es und versprach ein ausgesprochener Gaumenschmaus zu werden. „Eine kleine Zwie-Zwie-Zwiebel, Cha-Cha-Cha“, sang er und angelte die gewünschte kleine Zwiebel aus dem Korb für Suppenzubehör.
    Als er sie schälte und anschließend in kleine Würfel teilte, rollten ein paar Zwiebeltränen über seine wohlgerundeten Wangen.
    „Weinen muß ich, Cha-Cha-Cha...“ schluchzte er. „Eine Prise schwarzen Pfeffer und... wo hab’ ich denn die Kapern versteckt...?“
    Er drehte sich einmal rund um die eigene Achse, entdeckte die Kapern und tanzte auf sie zu.
    „Hier stehen sie und melden sich nicht... Eine Kaper, noch ’ne Kaper, noch ’ne Kaper, noch ’ne Kaper, fünf, sechs und das wär’s, Cha-Cha-Cha. Ein Schuß Rotwein... Hoppla, hihihihi, Baldi, das war kein Schuß, das war ein ausgewachsener Böller... Und nun leicht kneten...“

    Balduin Pfiff begann das Gemisch aus Teig und Gewürzen behutsam zu walken. Hin und wieder unterbrach er die Arbeit und streckte seine Nase in die Schüssel.
    „Hmhmhmhmhm, das duftet, Cha-Cha-Cha...“
    Plötzlich richtete er sich erschrocken auf und rief: „Heiliges Kanonenröhrchen, ich hab’ ja glatt das Salz vergessen.“
    Er salzte nach, walkte, roch, walkte, roch...
    Ein erstes zaghaftes Kosten...
    Da...
    Rrrrrrrrrrrr! Die Türklingel.
    „Cha-Cha-Cha, Mist, nicht mal in Ruhe kochen kann man!“

Der Besucher

    Der kleine Detektiv tätschelte den Teig und versprach gleich wiederzukommen. Anschließend wusch er sich die Hände, und... Rrrrrrrrrrrrr...
    ...schlappte mit kurzen schnellen Schritten zur Tür. Links-zwo,-drei-vier, links-zwo-drei... die Tür!
    „Aha!“ sagte Balduin Pfiff und betrachtete, trotz allem noch immer guter Stimmung, den unauffällig gekleideten Besucher vor seiner Tür. „Und?“ fragte er.
    Der Mann im dunkelgrauen Einreiher machte eine kurze, genau abgezirkelte Verbeugung und erwiderte höflich: „Guten Tag! Mein Name ist Fritz. Ich hätte gern Herrn Balduin Pfiff gesprochen.“ Der kleine Detektiv legte seinen kugelrunden Kopf schräg, schnipste mit zwei Fingern und brummte: „So, wollen Sie?“ Der Besucher hüstelte ein wenig ungeduldig und ein wenig von oben herab. „Wenn es möglich wäre!“
    „Wenn Sie mir versprechen“, strahlte Balduin Pfiff und drohte scherzhaft und verschmitzt mit dem Zeigefinger, „daß Sie nicht versuchen, ihm ein Zeitungsabonnement anzudrehen, werde ich ihn fragen, ob er einen gewissen Herrn Fritz empfangen will.“
    „Wo denken Sie hin“, entrüstete sich der vor der Tür, senkte etwas die Stimme und sagte: „Es handelt sich um einen lukrativen Auftrag, wenn Sie das Herrn Pfiff bitte ausrichten wollen.“
    „Oh“, tat Balduin Pfiff eifrig, beugte sich vor und zischelte seinem Gegenüber zu: „Für lukrative Aufträge ist der Meister immer zu haben, hehehehe. Bitte treten Sie ein!“
    „Danke!“ sagte der Mann im grauen Anzug und trat erfreut näher. „Sie sind wohl der Koch hier, was?“

    „Hehehehe“, meckerte Balduin und nickte. „Im Augenblick ja! So, treten Sie ein in die gute Stube!“ forderte Balduin Pfiff seinen Besucher auf und bot ihm mit einer weitausholenden Handbewegung Platz an. „Sortieren Sie sich auf irgendein Möbel. Ich sage ihm“, er deutete mit dem dicken runden Daumen über seine Schulter, „Bescheid, hehehe!“
    Herr Fritz dankte und setzte sich auf den Sessel neben dem Sofa. Während er darüber nachdachte, wie ein so berühmter Detektiv dazu kam, eine so komische Nudel als Koch zu beschäftigen, huschte die „komische Nudel“ mit fröhlichem Grinsen in die Küche, band die Schürze ab und sprach noch ein paar tröstende Worte zum wartenden Teig in der Schüssel.
    Schließlich schlüpfte Balduin Pfiff in sein Jackett, streckte die Brust raus und betrat erneut die gute Stube.
    „Hallo, hallo“, er winkte leutselig dem Besucher zu. „Herr Fritz, wenn ich mich nicht irre?!“
    Der Mann im unauffälligen grauen Anzug hatte sich erhoben und starrte Balduin Pfiff mit offenem Mund an.
    „Mein Koch hat mir gesagt, Sie hätten einen lukrativen Auftrag für mich.“ Der kleine Detektiv wippte auf den Zehen und weidete sich an der Sprachlosigkeit seines Gastes, dem jetzt klar wurde, daß ihn Balduin Pfiff regelrecht

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