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Spur der Flammen. Roman

Spur der Flammen. Roman

Titel: Spur der Flammen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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konnten sie das wissen?«
    »Dein Telefon war angezapft.«
    »Aber ich hab ihn doch von meinem Handy angerufen! Wie schaffen die sowas.«
    Sie lauschten weiter. Ian signalisierte sein Einverständnis, verhandelte und feilschte, bis sie sich auf einen Preis geeinigt hatten.
    »Sie werden uns regelmäßig berichten, Dr.Hawthorne. Die Telefonnummer ist folgende …« Glenn griff nach einem Stift und schrieb mit.
    »Wir treffen uns morgen Abend in der Lobby des Al-Qasr-Hotel an der Abd-al-Hamid-Sharif-Straße. Unser Agent wird Ihnen drei Dinge übergeben: die erste Hälfte der Zahlung, ein Satellitentelefon und eine Waffe.«
    Ian protestierte.
    »Sie werden sie einsetzen müssen, falls Armstrong Probleme macht.«
    Sie hörten Ians überraschtes Schweigen, dann wurde die Verbindung unterbrochen. Hier endete auch die Kassette.
    »Ian sollte mich
erschießen
?« Candice sah Glenn ungläubig an.
    »Dich aber nicht. Warum nicht?«
    Glenns Miene wurde finster. »Philo will den Showdown. Er will mit mir abrechnen. Ich soll ihn finden.« Der Streit, den er vor zwanzig Jahren mit angehört hatte. Die Worte ›Blut‹ und ›Opfer‹, die da gefallen waren. Glenn war mittlerweile zu der Erkenntnis gelangt, dass diese Worte mit ihm zu tun hatten.
    Er griff zum Hörer und wählte die Nummer, die Ians Anrufer als Kontaktnummer genannt hatte. Eine Stimme am anderen Ende der Leitung meldete sich: »Thistle Inn.«
    »Thistle Inn«, wiederholte Glenn. »Habe ich richtig gewählt …?« und er wiederholte die Nummer.
    »Stimmt genau, Sir.«
    »Können Sie mir sagen, wo Sie sind?«
    »Wie war das nochmal?«
    »Ich brauche eine Wegbeschreibung.«
    Glenn machte sich Notizen. Als er aufgelegt hatte, sagte er: »Es ist in Schottland.«
    Unter Hawthornes Büchern fanden sie einen Atlas. Glenn lokalisierte den Ort, in dem der Gasthof lag, in Südwestschottland. In kleiner Schrift stand da: Morven. Es war eine Insel.
    Candice sah Glenn mit angstvollem Blick an. »Was glaubst du, was wir da finden werden?«
    »Keine Ahnung. Aber eins weiß ich genau, es wird schwer bewacht sein.«

Kapitel 28
    London, 1814
     
    H ör sich das einer an!«, ereiferte sich Frederick Keyes. »Was Desmond Stone da vorhat, ist, Fallstricke um Morven herum auszulegen! Tödliche Schlingen, Netze, mit scharfen Zacken bestückte Fallgruben. Stahlfallen mit Schnappfedern, wie sie kanadische Pelztierjäger für die Bärenjagd benutzen. Alles durch verdeckte Abzugsmechanismen auszulösen. Unverantwortlich ist das, grausam und unmenschlich!«
    »Na, na«, meinte Stone gedehnt. »Grausam und unmenschlich? Um den eigenen Besitz zu schützen? Spione und alle, die sich unbefugt Zutritt verschaffen, verdienen nun mal den Tod.«
    Sie saßen in einem Londoner Club zusammen, und weil es schon spät war, hatten sie den Rauchsalon für sich allein.
    »Wenn nun jemand versehentlich das Gelände betritt?« Keyes wandte sich seinem Rivalen zu. Seit ihrem gemeinsamen Architekturstudium war ein Wettstreit zwischen ihnen entbrannt. »Wenn sich einer zufällig nach Morven verirrt, ohne zu ahnen, dass er eine Gefahr darstellt? Bist du wahnsinnig?«
    Stone zuckte mit den Schultern. »Im Krieg gibt es immer unschuldige Opfer.«
    »Unschuldige Opfer!«
    »Meine Herren.« Ein älterer Mann mit weißem Backenbart erhob die Hand. »Wir wollen doch vernünftig bleiben. Frederick, wir stimmen Ihnen durchaus zu, aber leider haben die Sicherheit und der Schutz der Bibliothek Vorrang vor allen anderen Überlegungen, einschließlich der der Gewähr für Leib und Leben von Reisenden und Spaziergängern, die unabsichtlich nach Morven geraten.« Der ältere Herr hatte in der Woche zuvor Gespräche mit Alexandriern in Großbritannien und auf dem Kontinent geführt und sich ihrer Zustimmung versichert, dass der Sicherheit von Morven Priorität einzuräumen sei.
    »Frederick, Stones Plan hat nun mal den Vorteil, dass er fix und fertig vorliegt und sofort in die Tat umgesetzt werden kann, während Sie nicht einmal einen Vorschlag unterbreitet haben.«
    »Ich brauche Zeit.«
    »Die haben wir nicht. Das dürfte Ihnen doch bekannt sein. Sie haben ja gesehen, was passiert ist, als in Frankreich die Revolution ausbrach. Um ein Haar hätte man das Schloss entdeckt! Deswegen haben wir uns doch über den Kanal verzogen. Was meinen Sie, würde Bonaparte mit unserer Sammlung anstellen, wenn er sie entdeckte? Mann Gottes, er würde sie dazu benutzen, die Welt zu erobern!«
    »Aber in Kauf nehmen, dass Unschuldige ihr Leben

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