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Spur der Flammen. Roman

Spur der Flammen. Roman

Titel: Spur der Flammen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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trug wieder seinen Hut, wie Candice auffiel, aber er wirkte immer noch sehr blass. Sie machte die Männer miteinander bekannt.
    Als die beiden sich die Hand reichten, mutmaßte Glenn, dass die blutunterlaufenen Augen Hawthornes weniger mit seiner archäologischen Tätigkeit unter brennend heißer Sonne, als vielmehr mit dem Inhalt bestimmter Flaschen zu tun hatte. Schon aus zwei Armlängen Entfernung konnte Glenn den Alkohol riechen.
    »Muss wieder zurück zum Symposium. War schön, dich wieder zu sehen, Candice. Vielleicht können wir uns noch einmal treffen. Detective, ich wünsche Ihrem Vater eine rasche Genesung.«
    Nachdem Hawthorne gegangen war, stand Glenn mit nachdenklichem Blick da. Irgendetwas ging in ihm vor. »Sie sollten bei einer Freundin übernachten«, wandte er sich schließlich Candice zu.
    »Glauben Sie, der Einbrecher kommt noch einmal zurück?«
    Glenn schüttelte den Kopf. Etwas anderes beunruhigte ihn. Philo Thibodeaus plötzliches Auftauchen auf der Bildfläche, dazu noch in Tenniskleidung, dann dieser Sir Dingsda in Archäologie. Beide kamen ins Krankenhaus, beide sorgten sich um seinen Vater, Professor John Masters. Und in dessen Haus war eingebrochen worden, genau wie bei Candice.
    Glenn Masters glaubte nicht an Zufälle.
     
     
    »Darling!« Sybilla Armstrong begrüßte ihre Tochter überschwänglich, während sie den attraktiven Mann an ihrer Seite neugierig musterte.
    Als Candice und Glenn zum Blockhaus zurückgekehrt waren, fanden sie Zora bei Kaffee und Kuchen schamlos mit einem der Polizeibeamten flirten. Während Candice einen Koffer packte und Huffy in ihren Katzenkorb setzte, sicherte Glenn das Blockhaus nach allen Seiten ab und stellte sicher, dass alle zwei Stunden eine Polizeistreife vorbeischaute. Dann waren sie zu Sybilla Armstrong und fünfzig Jahre in die Vergangenheit zurück gefahren.
    »Einfach schrecklich«, rief Sybilla aus und zog beide ins Haus.
    »Eingebrochen! Und ich dachte, Malibu Canyon sei eine sichere Gegend. Gott sei Dank warst du zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause.«
    Wie Glenn sogleich bemerkte, hatte ihre Stimme den gleichen satten Klang wie die ihrer Tochter. Sinnlich und reif, was ihn an eine üppige Frucht denken ließ. Sybilla hatte pyramidenförmig gestuftes Haar; es war in der Mitte gescheitelt, zu den Seiten hin extrem gekräuselt und auf dem Oberkopf vollkommen flach, sodass es wirkte, als hätte sie einen elektrischen Schlag bekommen. Zu schwarzen Tights trug sie eine Pucci-Tunika in lebhaften Farben, an den Ohren baumelten riesige Ohrreifen. Hier stand eine Frau, die die Marschrichtung selber vorgab. Und reich, wenn Glenn das Anwesen richtig einschätzte.
    Sybilla Armstrongs Haus lag in den Hügeln. Der moderne Bau stammte aus den Fünfzigern und war halb mit blendend weißem Gips, halb mit Glas verkleidet. Kein großes Haus, aber seine Fensterfassaden erlaubten einen Rundumblick über die bei Nacht glitzernde Stadt. Hinter Glastüren schimmerte blassgrün ein nierenförmiger Swimmingpool. Das ›Retro-Design‹ war perfekt. Von der Decke hingen Calder-Mobiles. Eine blassrosa Sitzlandschaft schwang sich um einen grünen Couchtisch in Amöbenform. Stehlampen mit schwarzen und rosa Tütenlampen. Selbst ein alter ›Weltraum‹-Fernseher mit dicken runden Knöpfen und Röhrenbeinen fehlte nicht. Glenn fragte sich, wie wohl der Empfang dieses Gerätes sein mochte. Sein Blick wanderte weiter zur Küche, wo ein türkisfarbener Kühlschrank mit türkisen und schwarzen Resopal-Tresen und Plastikstühlen mit Chrombeinen korrespondierte. An der Wand hing eine ›Atom-Uhr‹ aus den fünfziger Jahren, die den Eindruck vermittelte, als ob Elektronen um einen Nukleus wirbelten. So eine Behausung hatte Glenn noch nie gesehen. Aber sie hatte Stil. Es war Sybilla Armstrong gelungen, Kitsch elegant aussehen zu lassen.
    »Detective, darf ich Ihnen einen Drink anbieten?«
    »Besten Dank, nein. Ich muss zu meiner Dienststelle zurück.« Und ein paar Dinge bezüglich Philo Thibodeau und Ian Hawthorne überprüfen.
    Eigentlich wollte er Candice noch ein paar warnende Hinweise geben, dass sie die Türen und Fenster verriegeln und keine Fremden einlassen sollte. Aber er wollte diese beiden Frauen alleine in ihrem Haus in den Bergen nicht unnötig verunsichern. Er würde später eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung veranlassen.
     
     
    Es überraschte Sir Ian nicht sonderlich, dass Jessica Randolph die teuerste Suite im teuersten Hotel von ganz Los Angeles bewohnte. Das

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