Spur der Flammen. Roman

Titel: Spur der Flammen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood

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Treppe und kam gerade in der Eingangshalle an, als die Schwindlerin durch die Doppelglastür ins Freie preschte und über die Rampe der Notaufnahme davonlief. Candice wich Rollstühlen und Rollbahren aus, hetzte hinter ihr her und rief laut: »Warten Sie! Wer sind Sie?«
    Die Frau rannte über den Parkplatz auf das mehrgeschossige Parkhaus zu, das neben dem Krankenhaus lag.
    Candice sprintete hinterher, wand sich zwischen Autos hindurch, immer bemüht, die Rothaarige nicht aus den Augen zu verlieren. Doch dann war die Frau in den Schatten des Parkhauses verschwunden.
    Candice schlüpfte hinein, presste sich an einen Betonpfeiler und lauschte ins Dunkel.
    Da hörte sie im Parkdeck über sich das Stakkato von Pfennigabsätzen. Sie hetzte die Rampe hoch und um die Ecke. Da war sie, die Rothaarige. Gerade stieg sie in ein rotes Mustang-Cabrio, mit offenem Dach und roten Ledersitzen.
    »He!«, rief Candice.
    Die Frau schaute sich nicht einmal um, ließ den Motor an und stieß rückwärts aus der Parklücke. Als sie den Gang wechseln musste, hatte Candice aufgeholt und hieb auf den Kofferraum ein. »Wagen Sie es nicht davonzufahren! Wer sind Sie! Warum geben Sie sich für mich aus?«
    Nach einem raschen Blick in den Rückspiegel legte die Rothaarige den Gang ein. Der Mustang flog unter Candices Händen davon, schoss mit quietschenden Reifen um die Ecke zum nächsten Parkdeck und war verschwunden.
    Candice blickte wortlos hinterher. Sie hatte es nicht geschafft, sich das Kennzeichen zu merken.
    Als sie sich zum Ausgang wandte, vernahm sie ein Geräusch, das sie innehalten ließ. Ein laufender Motor. Der Fahrer am Steuer entweder unentschieden oder abwartend. Ein donnernder Auspuff, dann ein Röhren und das Quietschen von Reifen, und im nächsten Augenblick kam der rote Mustang wieder um die Ecke geschossen und geradewegs auf sie zu.
    Candice machte auf dem Absatz kehrt und raste davon.
    Der rote Mustang blieb ihr auf den Fersen, nahm mit quietschenden Reifen jede Kehre zum nächsten Parkdeck. Candice rannte um ihr Leben, hechtete über die niedrigen Trennmauern immer weiter das Parkhaus hinauf. Als ihr Absatz wegbrach, stürzte sie und konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen, ehe der rote Mustang sie streifte. Sie hatte keine andere Wahl, als hinaufzulaufen bis zum obersten Parkdeck, das unter freiem Himmel lag.
    Warum wollte diese Frau sie über den Haufen fahren?
    Sie kletterte über die nächste Trennmauer, rannte mit aller Kraft, den röhrenden Mustang auf den Fersen, bis sie das oberste Parkdeck erreicht hatte.
    Sie drehte sich um. Der Mustang raste geradewegs auf sie zu. »Sind Sie verrückt?«, rief sie.
    Sie sah rote wehende Haare, blasse Hände um das Lenkrad geklammert, Augen hinter einer dunklen Sonnenbrille verborgen.
    Candice rannte ans Ende des Parkdecks. Sie saß in der Falle. Von hier ging es nur noch nach unten. Fünf Geschosse. »Hilfe!« Aber der Wind trug ihre Stimme davon. Die Menschen auf dem Gehweg weit unten blickten nicht einmal auf.
    An der Außenseite des Gebäudes gab es eine Feuerleiter, nur ein paar Meter entfernt. Candice lief hin und erstarrte. Höhenangst packte sie. Der Blick nach unten auf die Straße genügte, und Candice ließ die Leiter wieder los.
    Als sie sich in panischer Angst umschaute und der Mustang auf sie lospreschte – die Verrückte am Steuer wollte sie wohl wie eine Wanze zerquetschen –, nahm Candice die verschiedenen geparkten Wagentypen wahr: BMW , Mercedes, Porsche, ja selbst ein Rolls Royce. Die Parkzone für die Ärzte, und das bedeutete, Alarmanlagen! Sie kletterte auf den nächstbesten Wagen, einen blauen Lexus, sprang von da auf weitere Motorhauben und setzte jede einzelne Warnanlage in Betrieb, während der Mustang an ihr vorbeiraste. Ein Geheul von Sirenen und Hupen hallte durch das Parkhaus und würde garantiert den Wachdienst auf den Plan rufen.
    Doch als Candice den letzten Wagen erreicht hatte und von der Motorhaube sprang, jeder weitere Fluchtweg versperrt, sah sie den roten Mustang, der ungeachtet der Alarmanlagen auf sie zusteuerte.


    »Sie hielt geradewegs auf mich zu! Es war total verrückt! In einem öffentlichen Parkhaus bei helllichtem Tag!«
    Der Notarzt wollte ihr ein Beruhigungsmittel geben, aber Candice lehnte ab. Sie brauchte ihren klaren Verstand. Wollte sich an jede Einzelheit erinnern. In der letzten Sekunde, als der Mustang auf sie zuhielt und sie gegen einen Landrover quetschen wollte, hatte die Rothaarige das Steuer