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Spur der Flammen. Roman

Spur der Flammen. Roman

Titel: Spur der Flammen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Philo Thibodeau erhielt gerade Starterlaubnis, eine Stunde nachdem Mrs.Quiroz ihre explosive Aussage gemacht hatte. Zielort: Singapur.
    Glenn hätte sich sonst wohin treten mögen. An diese Möglichkeit hätte er als Erstes denken müssen, hätte Thibodeau gleich gestern Abend auf dem Parkplatz festnageln sollen, als sein Instinkt ihn warnte, dass das unvermittelte Auftauchen dieses Mannes nichts Gutes verhieß. Er verfügte über keinerlei Beweise, konnte den Milliardär weder mit dem Überfall auf seinen Vater in Verbindung bringen noch mit den beiden Einbrüchen oder mit der Rothaarigen, die Candice Armstrong überfahren wollte. Dennoch ahnte er, Thibodeau steckte irgendwie hinter alledem. Jetzt hatte er genug.
    Er drosselte das Tempo des Laufbandes, fiel in einen leichten Trab, zähmte seine Wut und gewährte seinen Beinen einen leichten Auslauf, ehe er die Maschine ganz abstellte.
    Doch nur sein Körper stand still, sein Verstand lief auf vollen Touren. Er würde sich nicht in falscher Sicherheit wiegen, nur weil Thibodeau einige tausend Meilen weit entfernt war. Glenn würde ein Netz auswerfen, so groß und weit wie der Planet selbst. Philo würde ihm nicht entkommen.
    In der Zwischenzeit hatte Glenn eine Auflistung aller Telefongespräche seines Vaters sowie seine Kontoauszüge angefordert, um nach häufig gewählten Telefonnummern oder ungewöhnlichen Kontobewegungen zu forschen. Morgen würden seine Leute die Angestellten und die Studenten an der Universität befragen, desgleichen Mr.Goff vom Antiquariat, die Anwohner von Bluebell Lane, die Lieferanten, Gärtner, den Briefträger – jeden, der Kontakt zu seinem Vater gehabt hatte.
    Glenn schwor sich eine Antwort zu haben, ehe Philo erneut zuschlug.
     
     
    Mit zittrigen Fingern knöpfte Candice sich die Bluse auf.
    Sie stand immer noch unter Schock. Der Professor die Treppe hinuntergestoßen! Dieses schreckliche Bild verfolgte sie. Wie musste er sich gefühlt haben, als er das Gleichgewicht verlor, Stufe um Stufe hinunterrollte, sich an den Kanten schlug, in dem Bewusstsein, dass ihm das jemand mutwillig angetan hatte und er womöglich nicht lebend unten ankommen würde.
    Jemand versuchte den
Stern von Babylon
zu stehlen.
    Ihr ganzes Leben lang war Candice gegen die Ungerechtigkeit Sturm gelaufen, dass jemand die Errungenschaften eines anderen für sich selbst in Anspruch nahm. Das gehörte zu ihrer fundamentalen Überzeugung. Schon einmal zuvor war sie Zeuge eines solchen gemeinen Diebstahls geworden, hatte jemand frech die unverdiente Ernte eines anderen einfahren sehen. Und nun war jemand dabei, genau dieses Professor Masters anzutun, einem alten Mann, der sich nicht wehren konnte.
    Am liebsten hätte Candice jedes Teil im Haus ihrer Mutter in Stücke geschlagen. Stattdessen hatte sie verschiedene Telefongespräche geführt, um herauszufinden, wo es noch ein lieferbares Exemplar des Journals über den Internationalen Antiquitätenmarkt gab. Überdies hatte sie erwogen, ihre neuen Kollegen aus der Branche zu fragen, ob sie etwas über den Stern von Babylon wüssten, den Gedanken dann jedoch wieder verworfen. Der Professor hatte seine Forschung geheim gehalten und das musste sie respektieren.
    Den ganzen Abend lang hatte sie über den
Stern von Babylon
recherchiert, in allgemeinen geschichtlichen Quellen, im Internet zum Thema römische Legenden, in mittelalterlichen Handschriften, einem Gerücht über Marco Polo nachgehend, um schließlich herauszufinden, dass der
Stern von Babylon
ein siebeneckiges Sternensymbol sein könnte, genauso gut aber ein wirklicher Stern am Sternenhimmel – Capella, der sechstgrößte Star am Firmament – oder aber, dass er sich auf die Göttin Ishtar beziehen könnte. Am Ende faxte sie die Fotokopie der Duchesne-Steintafel an den Herausgeber von
Altorientalische Schriften.
Wenn einer die Schrift entschlüsseln konnte, dann dieser Mann.
    Und was bedeutete Dschebelmara? War es ein Wort oder zwei? Stand es für einen Ort? Sie war versucht Ian Hawthorne zu fragen. Es klang arabisch oder hebräisch, und Ian war ein Experte, was das alte Jerusalem von der babylonischen Herrschaft bis zu den römischen Eroberern betraf. Auf diesem Gebiet war er unschlagbar und zudem für sein scharfes Auge berühmt. Ian konnte sich eine Tonscherbe anschauen und auf den Punkt genau sagen, welcher Makkabäerfürst zum Zeitpunkt ihres Brennvorganges an der Macht gewesen war. Doch Ian konnte sie nicht fragen.
    Candice ging in das kitschige

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