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Spur der Flammen. Roman

Spur der Flammen. Roman

Titel: Spur der Flammen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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damit beschäftigt. Eine Fälschung. Der Nächste.«
    Mr.Yamamoto aus Tokio wusste zu berichten: »Für die seidene Schriftrolle mit bislang unbekannten Texten des Tao verlangt der Verkäufer fünf Millionen.«
    Die Gruppe steckte einen Moment lang die Köpfe zusammen und beriet sich, bis alle sich darüber einig waren, dass der Preis angemessen sei.
    Der letzte Bericht kam von einem Finanzgenie und Börsenexperten von der Wall Street, der die Wahl eines gemeinsamen Bekannten zum Präsidenten einer beeindruckend großen und mächtigen Unternehmensgruppe bekannt gab. Es gab zustimmendes Kopfnicken, und Thibodeau stieß sogar einen anerkennenden Pfiff aus. Dieses Unternehmen in der Tasche zu haben, war mehr als die Erfüllung eines Traumes.
    Dann war er selber an der Reihe. »Meine Damen und Herren, ich habe Nachricht erhalten, dass Dr.Candice Armstrong Jagd auf den
Stern von Babylon
macht.«
    Ein Mitglied meldete sich zu Wort, Mr.Barney Voorhees, Kulturminister eines kleinen europäischen Landes. »Es dauert Wochen, bis man ein Visum für Syrien bekommt. Wir könnten sie immer noch aufhalten.«
    »Sie hat Ian Hawthorne um Hilfe gebeten«, erwiderte Philo. »Er hat Verbindungen in Jordanien und weiß genau, welche Hand man schmieren muss, um rasch an ein Visum zu kommen. Einmal in Damaskus, wird sich Armstrong mit einem Mann namens Elias Konstantine zusammentun.«
    »Was ist mit Glenn Masters?«
    »Der wird auch nach Syrien reisen.«
    »Gibt es keine Möglichkeit sie aufzuhalten?«, meldete sich eine Stimme aus dem Halbdunkel, ein Mann mit einem österreichischen Akzent.
    »Es gibt Mittel und Wege«, erklärte Thibodeau. Aber zu diesem Zeitpunkt wollte er die beiden schon gar nicht mehr aufhalten. Sollen sie den
Stern von Babylon
ruhig finden, danach wären Armstrong und Masters entbehrlich. Diesen Gedanken behielt Philo jedoch für sich.
    »Lassen Sie uns darüber abstimmen«, schlug eine Frau vor, deren tadelloses Englisch den Anflug eines französischen Akzents erahnen ließ.
    Die Umsitzenden bekamen je eine kleine schwarze und eine kleine weiße Kugel, glatt und aus Opakglas, ausgehändigt. Dann wurde eine Schale herumgereicht und jedes Mitglied ließ die jeweilige Kugel verdeckt in die Schale fallen. Nachdem alle abgestimmt hatten, wurde die Schale Philo Thibodeau gereicht, der die Murmeln nacheinander aus der tiefen Schale holte. Daraufhin gab er ebenfalls sein Votum ab, und alle Kugeln waren weiß. Es war somit einstimmig beschlossen, Candice Armstrong und Glenn Masters nach Syrien reisen zu lassen.
    Die Abstimmung war eine reine Farce, aber die anderen Mitglieder ahnten nichts davon. Es war schon lange her, dass sie innerhalb der geheimen Gesellschaft irgendwelche Macht ausgeübt hatten. Philo ließ ihnen ihre Illusion, denn sie diente seinen Zwecken.
    Das Treffen war beendet und die Teilnehmer kehrten zurück in ihr alltägliches Dasein als Banker, Politiker, Wissenschaftler und Schriftsteller, zu ihren Familien und Freunden, die alle nichts von ihrer Zugehörigkeit zu einer alten, geheimen Gesellschaft wussten. Als Philo allein im obersten Stock des Hochhauses zurückblieb, nickte er zufrieden und ging dann in ein angrenzendes Büro, wo er bereits erwartet wurde.
    »Die Buschhorn will nicht verkaufen«, sagte der Mann mit der Statur eines Bulldozers. Er hatte ein kantiges Kinn, und zwischen den Vorderzähnen klaffte eine Lücke. Gewöhnlich bekam dieser Mann, was er wollte. Nur diesmal hatte er kein Glück gehabt.
    Philo wiegte bedauernd den Kopf. Er zog es vor, Akquisitionen im Stillen und auf zivilisierte Art zu tätigen. Wenn er jedoch auf Widerstand stieß, wurden andere Maßnahmen erforderlich.
    Auch davon ahnten die anderen Mitglieder nichts.
     
     
    Sammy war ihr Retter.
    Ohne seine liebevolle Gesellschaft hätte Britta Buschhorn die letzten Jahre nicht überstanden. Deswegen verwöhnte sie ihn mit dem besten Futter, schenkte ihm die schönsten Spielsachen und erlaubte ihm für zwei Stunden am Tag vollkommene Freiheit in ihrem Haus.
    Er war der glücklichste Kakadu auf der Welt.
    Britta lebte allein in einer Wohnung in der Hedderichstraße in Frankfurt am Main. Sie war erst zweiundvierzig, doch ihr Haar war so weiß wie die Federn des Vogels auf ihrer Schulter. Brittas große, verschattete Augen hatten zu viel Grauen gesehen. Sie war von Rebellen gefoltert worden, die ihr kleines Hospital im südostasiatischen Dschungel überfallen hatten, das sie mit ihrem Mann betrieb. Von den neunundzwanzig

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